Dieses Blog durchsuchen

31.03.2014

Zwischen zwei Haltestellen (60)


Im Beyelermuseum in Riehen ist eine Ausstellung mit Bildern von Odilon Redon.
Sie beginnt in dunkeln Räumen mit violettlila Wänden.
Was mich zuerst befremdet.
Plötzlich jedoch tritt man ein in zartgelbe, lichte Räume mit Bildern, die Redon gemalt hat, als er mit 49 Jahren zum ersten Mal Vater wird.
Seine Welt verändert sich. Und seine Bilder beginnen zu leuchten, werden farbig und hell:





PS. Und im Tram zurück sitzt eine junge Frau, die aussieht, als ob sie direkt einem Redonbild entstiegen ist...:)




27.03.2014

Ohne viel Trara...


Mein Geburtstag vorgestern war vom Feinsten.
Zwar bekam ich nicht viele Geschenke, wie es mir Mister Happy gewünscht hat.
Dafür viel Post. Dieses Haiku hat es mir dabei besonders angetan:

'Die Schnecke steht auf
Und legt sich wieder schlafen
Ohne viel Trara.'





Und noch etwas Schnecke im PS:
Eines der schönsten Bücher der letzten Jahre ist soeben als Taschenbuch erschienen!
Hier zum Blogbeitrag von 2012! 


25.03.2014

Geburtstagsständchen

1965.
Da war ich zwölf.
Und in Schweden war dieser Popsong in den Charts.
Die Musik geht ins Ohr und ohne Umweg direkt weiter in die Beine.
Der Text ist ein richtiger Zungenbrecher:

"Pop opp i topp det är toppen i år. 
Pop pop pop opp i topp topp. 
Pop i opp i topp så att pulsarna slår. 
Pop opp i topp topp."

Was übersetzt heisst, dass Popmusik Spitze ist und das Herz zum Schlagen bringt.
Natürlich nur das Herz der Jungen.
Denn die Alten, gemeint sind Papa und Mama, verstehen diese Musik nicht, sondern hören graue, altmodische Musik und beschäftigen sich mit ihrer Altersvorsorge (ålderspension).



PS. Und alt war man damals mit 40. Spätestens... 

21.03.2014

"Alle meine Entchen" - eine Bildergeschichte zum Frühlingsanfang

Gestern im stadtnahen, schönen Grün80-Park.
Im Weiher eine Entenfamilie, die auf alle Vorbeispazierenden eine grosse Anziehungskraft ausübt.
Alle bleiben stehen und schauen dem Geschehen zu.
Die Entenmutter widmet sich ihrer quirligen Brut im Wasser. Der Entenvater hat die Übersicht über das Geschehen vom Land aus.
Am Ufer beginnt eine laute Zählerei. Manche kommen auf acht, andere hingegen auf neun Entchen.
Ich zähle ebenfalls. Es sind neun!



Mittagspause. Die Kleinen werden von der Mutter an den Ruheplatz begleitet.
Das erste Menschenpaar gerät in Entzücken:


Das nächste Paar auch:

Die Warntafel 'Eisfläche betreten verboten' wirkt auch bei frühsommerlichen Temperaturen ;)
Die kleinen Buben halten jedenfalls respektvoll Abstand:

Ein kleines Mädchen traut sich etwas näher ran. Im Rücken stets die mahnende Stimme der Mutter: 
"Pass auf! Nicht näher! Sonst wird der Entenvater böse und beisst dich!"

Mütterliche Zuwendung bedeutet auch, stets zu erklären, was die Kinderaugen sehen:

Ein Profi, der für gute Bilder sogar die Knie aufscheuert:


Die Mittagsrast ist vorbei. Vor der nächsten Schwimmrunde kontrolliert der Entenvater, ob alle neune da sind:


 PS. Sie sind es!



20.03.2014

Frühlingseuphorie!

Heute ist kalendarischer Frühlingsanfang.
Was für ein Bilderbuchtag!
Das Wetter nur warm und schön. 
Die Sonne von morgens bis abends ununterbrochen am Leuchten und Strahlen.
Zeit also, um die Handschuhe im Kasten zu versorgen.

PS. Oder am nächsten Ast zu entsorgen... ;)

19.03.2014

Grossmaul!


Er ist ein begnadeter Fussballspieler. Und einer der weltbesten. Im Moment spielt er bei Paris-St.Germain.
Zlatan Ibrahimovic.
Seine Tore sind spektakulär. Seine Antworten auch. So wie kürzlich.
Auf die Frage eines schwedischen Fans "Ist Zlatan ein Mensch oder soll er wie Gott verehrt werden?" antwortete er mit einem Vergleich aus der unendlichen Tiefe des Ozeans:

"Ja, Zlatan är bara en människa.
Precis på samma sätt som att en vithaj bara är en fisk."

Zlatanfan auf Skansen


PS. "Ja. Zlatan ist auch nur ein Mensch. So wie ein weisser Hai auch nur ein Fisch ist."



18.03.2014

Mollan und die Bollen


Bin ich in Stockholm, ist er ein absolutes Muss:  Der Besuch im Buchladen in der Drottninggatan.
Ich verweile jeweils sehr lange, stöbere und blättere in allen möglichen Büchern herum.
Am Schluss schlage ich zu und stelle mich dann geduldig, wie es die Einheimischen vormachen, zuhinterst in die Warteschlange.
Das letzte Mal u.a. mit diesem bezaubernden, kleinen Werk von Lena Anderson: 'MOLLAN och bullarna'.



Mollan ist ein kleines Mädchen mit schwarzen, abstehenden Zöpfchen.Seine beste Freundin ist Mormor. Mormor ist die Grossmutter. Und zusammen erleben sie die Welt:


Märchen erzählen macht müde. Mollan und Mormor müssen sich einen Augenblick hinlegen und schlafen:


PS. Der schwedische Text ist zwar ganz einfach und verständlich. Ich übersetzte ihn dennoch. 
PPS. Bei den 'bullarna' überlegte ich hin und her. Dann machte ich der Einfachheit halber 'Bollen' daraus. 
PPPS. Das Büchlein ist bereit für das nächste kleine Mädchen, das zur Welt kommt... :) 

17.03.2014

Ohne Pläne und Beschlüsse...


"Ich kann mich nicht erinnern,
jemals Zukunftspläne gemacht zu haben.
Ich habe überhaupt nie irgendwelche Beschlüsse gefasst.
Alles ist einfach so gekommen, alles was ich getan habe.
Ich wollte nicht Bücher schreiben.
Aber als ich angefangen hatte, war es schwer aufzuhören..."

Astrid Lindgren

Unter dem blauen Himmel in Stockholm... 


Astrid Lindgren. Ihre Gedanken lesen sich so ganz anders. Weil in ihnen nicht die Spur wirkungsvoller Strategien, alltagstauglicher Tricks oder nützlicher Ratschläge zu finden ist, wie man ziel- und erfolgsorientiert lebt und arbeitet...

PS. Und das hat etwas Befreiendes. Und tut einfach nur gut:)


15.03.2014

Jugendliche Provokation


Als Zehnjährige mussten wir in der Schule ein Frühlingsgedicht lernen von einem Dichter, der Alfred Huggenberger hiess.
Wahrscheinlich hätte ich ihn längst schon vergessen, wären da nicht zwei Zeilen des Gedichts zäh in meinem Gedächtnis haften geblieben.
Jedes Mal nämlich, wenn ich mich über Mutter und deren Forderungen ärgerte, sagte ich die beiden Zeilen provozierend, wenn auch halblaut, vor mich hin.
Dann ärgerte s i e sich.
Und ich machte mich schnell auf und davon und verkroch mich im Zimmer.
So wenig brauchte es damals...



PS. Hier nun das Gedicht - die beiden Provozeilen sind rot und fett hervorgehoben:

Der Frühling kommt

Drei Zwerglein läuten den Frühling ein,
mit weissen und gelben Glöcklein fein;
drei Elfen tanzen im Sonnenlicht,
lauschen, was der Märzwind spricht.
Kommt der Käfermann vor sein Haus,
putzt sich die Brillengläser aus:
"Was fangt ihr für nen Spektakel an,
dass unsereiner nimmer schlafen kann?
Ei - da guckt ja ein Veilchen herfür.....!"
Schleunig kehrt er sich gegen die Tür:
"Alte, hab ichs nicht immer gesagt?
Hurtig die Läden auf, es tagt!"
Wwwwupp, schon schlüpft die durchs enge Loch,
hinter ihr her drei Nachbarn noch;
tollen und überkugeln sich satt,
bis einer ein Beinchen zu wenig hat.
Frau Ameise fängt neben an
just ihren Bau zu flicken an:
"Dies windige Pack; man ärgert sich schwer;
weiss nicht, dass Kisten und Kammern leer;
faulenzt schon am ersten lieben Tag;
mich wunderts, wie das noch kommen mag!"
Hoch im Apfelbaum singt der Fink:
"Pinkepink, pinkepink;
der Kurier ist schon abgesandt;
er holt mir ein Weibchen aus Mohrenland!"
Professor Rabe - weiss nicht warum -
denkt heut auch nicht ans Studium:
"Wissen soll nun mal jedermann,
dass unsereiner auch singen kann:
Gloobuu, krahaaa; war das aber fein;
übers Jahr werd ich bei der Oper sein!"
Der Wind, er sitzt am Schattenrain;
stopft ein Stummelpfeifchen sich ein;
tut erst, als ging ihn alles nichts an;
aber schon fängt er zu laufen an;
hopphopphopp, über Stock und Stein;
ein Schmetterling gaukelt hinter ihm drein!"

Alfred Huggenberger 1867 - 1960




13.03.2014

Frühlingsfasnacht - der Mittwoch!


Der Einstieg gestern in die Fasnacht war anspruchslos: Ich stellte mich in die wartende Schlange vor dem Grill beim Grossverteiler am Aeschenplatz...

Die breite, doppelspurige Wettsteinbrücke mit der wohl besten Sicht auf den Cortège...

Solide Schuhe, das Winken graziös - majestätisch halt...

Nicht leibhaft, prall anwesend - aber ganz klar erkennbar...

Kurz bevor die Ladung Räppli kam...


Der Fasnachtshund vom Mittwoch - dieses Mal vorbildlich betreut...

Zum Schluss das obligatorische Selfie...

Und hier das wirklich allerletzte Selfie. Und das auch nur deshalb, weil die Stimmung am Rheinbord so friedlich und schön war...

So wie der Fasnachtsausklang auf der Fähre... 

PS. Aufgepasst Sylvia! Nächstes Jahr findet die Fasnacht statt vom 23. - 25.Februar. Das ist in weniger als einem Jahr... ;)

12.03.2014

Frühlingsfasnacht - der Dienstag!


Der Einstieg in das Fasnachtstreiben gestern geschah mit der traditionellen Mehlsuppe in einem Lokal.
Ich mochte die weinsaure, braune Pampe nicht fertig essen, obwohl sie laut Menukarte hausgemacht war...


Dienstag ist der Fasnachtstag der Kinder...


Am Rheinsprung, da wo die Altstadtgasse steil ansteigt zum Münster, setzte ein rotweisser Vogel das Piccolo ab und winkte mir zu. Wie schon vor zwei Jahren. Nur war es damals am Cortège...


Oben am Rheinsprung dann ein kleiner Hund. Zitternd und winselnd - und weit und breit kein Herrchen...


Ohne Notebook geht auch der Bebbi nicht mehr an die Fasnacht... 


Noch jemand hat nicht aufgegessen...



Und zum Schluss das Selfie...




11.03.2014

Frühlingsfasnacht - der Montag!


Angefangen hat die Fasnacht gut.
Die Temperaturen waren lau. Die Käsewähe auch...


Eine Mitteilung in den lokalen Nachrichten: Nur eine einzige Larve soll am ersten Fasnachtstag geklaut worden sein... 


Eine vorbeiziehende Guggemusik vor dem Rathaus:


Die Evolution des Mannes aus fasnächtlicher Sicht...


 Hundemüde...


Und vor dem Nachhausegehen noch ein Selfie...




10.03.2014

Er ist's!



 Gestern ein Sonnentag!
Heute ein Strahletag!
Morgen ein Glanztag!
Übermorgen ein Blauhimmeltag!
Und so geht das Tag für Tag weiter - 
die ganze Woche noch!

"Frühling, ja du bist's!"







09.03.2014

Brüsselersalat

Nachdem ich gestern den Beitrag 'Schiggo-reee' von Frau Flohnmobil zu Ende gelesen hatte, öffnete ich den Kühlschrank und fand im Gemüsefach einen Plastikbeutel mit drei übrig gebliebenen, fast vergessenen Bleichsalatknospen. Ich weiss nicht, ob es am Biolabel lag. Also meine drei Exemplare waren von sehr schlanker, feiner Form und hatten nichts Voluminöses und Hochgetriebenes...

Zur Veranschaulichung habe ich ebenfalls eine Zündholzschachtel bemüht:

PS. Mein Tipp, liebe Frau Flohnmobil:  Schau doch das nächste Mal im Migros bei Bio!
PPS. Und bei uns gibt es heute den Brüsseler als Salat. Und nicht gedünstet ;)

08.03.2014

Internationaler Tag der Frau

Frauen!
Legt die Arbeit nieder!
Schenkt einander rote Rosen!
Geht hinaus und tanzt!
Sirtaki.



PS. Zum Internationalen Frauentag auch der Beitrag von 2011. Hier!

06.03.2014

Sich gehen lassen...


Madame Smilla hat in ihrem Kommentar vorgestern zum 'Traummann' ein Chanson von Charles Aznavour erwähnt:

"Du lässt dich gehen!"

Voilà, und so tönt das im Duett:


Ah! Tu es belle à regarder

Tes bas tombant sur tes chaussures
Et ton vieux peignoir mal fermé
Et tes bigoudis quelle allure
Je me demande chaque jour
Comment as-tu fait pour me plaire?
Comment ai-je pu te faire la cour
Et t´aliéner ma vie entière?
Comme ça tu ressembles à ta mère
Qu´a rien pour inspirer l´amour



PS. So arg, wie es Monsieur Aznavour besingt,  lasse ich mich nicht gehen. Allerdings bewege ich mich zuhause gern in weiter Trainingshose und bequemgrossem T-Shirt.

PPS. Morgenmantel hingegen habe ich keinen.

PPPS. Und Bigoudis ebenfalls nicht... ;)

05.03.2014

Schwebend und springend


Heute las ich im Blog von Quersatzein ein Gedicht von Max Bolliger, das mich völlig absorbierte.
Max Bolliger, der Lyriker, war mir unbekannt.
Max Bolliger, der Kinderbuchautor, war mir hingegen bekannt und vertraut.
Ich las als Kind seine Bücher über biblische Figuren, und ich liebte sie.


Seiltänzer

Auf dem Seil schwebt er dahin
und sein Leben reicht immer
von Anfang zu Anfang.
Schau, wie er’s gelernt hat,
Jahre hindurch
und weit
über seine Kraft hinaus.
Schau wie er es hält,
mit einem Lächeln,
das Gleichgewicht.


Max Bolliger



Brigitta Glatt aus der Dokumentation 'kein Freitag, Wandtaschen' 2013