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09.05.2014

Zwischen zwei Haltestellen (62)


Gestern im Tram.
Eine quirlige Schar Vorschulkinder sitzt mit ihren zwei jungen Betreuerinnen vor mir.
Eine der beiden kommt auf die Idee, die sehr bewegungsaktiven Kinder mit einem Ratespiel etwas zu bremsen.
Sie spricht einen der Buben an: "Ritchy, du darfst dir jetzt ein Tier ausdenken, und wir erraten es."
Ritchy versteht wohl das Spiel nicht ganz.
Er plaudert dreimal sein Tier selbst aus und strahlt dabei, dass alle seine Milchzähnchen zu sehen sind.
Jedes Mal erklärt ihm die junge Frau von Neuem, dass er das Tier nicht verraten dürfe, sondern die Kinder raten lassen müsse.
Beim vierten Mal erklärt sie es ihm ganz langsam und unterstreicht das Gesagte mit eindeutigen Gesten: "Ritchy, pssst!" Sie hält den Zeigefinger an ihren Mund. "Du darfst den Tiernamen nicht sagen, nur ganz still hier in deinem Kopf denken." Sie tippt sich mit der Hand an ihren Kopf. "Und du darfst nur mit "ja" oder "nein" antworten."
Nun hat Ritchy die Spielregeln begriffen. Das Ratespiel kann weitergehen.
"Hat das Tier vier Beine?"    "Ja!"
"Hat man es auch daheim?"  "Ja!"
"Ist es klein?"   "Ja!"
Die Kinder raten. Und raten. Und jedesmal ist es falsch.
Bis Ritchy es nicht mehr aushält und ruft: "S'isch ä Giraff!"


E.Stalder  'Lichtorte'


PS. In mir beginnt sich eine Freudenkugel zu drehen. Ich hätte Ritchy noch ewig zuhören können...
PPS. Kinder sind ein Wunder!

4 Kommentare:

  1. Einfach goldig, dieser Ratekönig!

    Ja, Kinder lassen uns immer wieder staunen.

    Ihnen ein giraffenschönes Wochenende, liebe Hausfrau Hanna.
    Gruss,
    Frau Quer

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  2. Und der pfiffige Kleine,
    liebe Frau Quer,
    hatte noch ein paar gute Rätsel auf Lager, an dem sich alle die Zähne ausbissen... z.B. "Was hat 10 Beine?"
    So, jetzt dürfen Sie raten!

    Herzlich ins Wochenende
    Hausfrau Hanna

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  3. Solches,
    liebe Frau Flohnmobil,
    gehört tatsächlich zu Herrlichsten im Alltag :)

    Herzlich Hausfrau Hanna

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