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18.02.2016

Fasnachtsmittwochimpressionen


Gestern im 'Braunen Mutz', einem Traditionslokal am Barfüsserplatz.
An der Fasnacht rutscht man zusammen. Und sitzt schon einmal dicht an dicht mit fremden Leuten.
Die vier Frauen, die sich an unsern Tisch setzen, sind sehr aufgeräumt und kommunikativ und wie ich ihrem Dialekt entnehme, nicht aus der Gegend.
Wie die Mehlsuppe und die Zwiebelwähe denn schmecke, fragt mich eine der Frauen.
Und schon sind wir im Gespräch.
Ich vernehme, dass sie aus Zug kommen und alle begeisterte Fasnächtlerinnen und Guggenmusikerinnen sind.
Die Frau mir gegenüber spricht mit heiserer Stimme.
"Nachwehen der Fasnacht in Zug", erklärt sie fröhlich, "wahrscheinlich wäre alles  noch schlimmer gekommen, hätte ich mir vor der Fasnacht  nicht die Stimmbänder segnen lassen!"
Ob sie mir jetzt einen Bären aufbinde, frage ich, den Zweifel nicht zurückhaltend.
Ganz und gar nicht!
Die Frau erzählt nun ausführlicher von einem katholischen Brauch, der immer noch ausgeübt wird:
Jedes Jahr am St.Blasiustag gehe sie in die Messe, halte ihren Kopf zwischen zwei sich kreuzende, brennende Kerzen und lasse sich vom Priester segnen. Und dieser Segen wirke dann gegen alle Halskrankheiten. Was während der Fasnacht nützlich sei.
Beeindruckt bedanke ich mich für diese Information, wünsche allen einen schönen Fasnachtsmittwoch in Basel. Und der Frau mit der angeschlagenen Stimme "Gute Besserung!"


Noch ein letztes Bild, und dann ist definitiv Schluss mit Fasnacht...


PS. Die drei trommelten, pfiffen und trompeteten übrigens genau in diesem Moment 'Z' Basel a mim Rhy, jo do mechti si...'

PPS. Ich auch! Nirgendwo anders :)




8 Kommentare:

  1. seufffzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz
    gaaaanz tief - dem ist nix hinzuzufügen...
    wunderbar melancholisch das foto zum fasnachtsabschied
    herzliche sehnsuchtsgrüße
    Sylvia

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  2. Oh geschätzte Hausfrau Hanna
    ihre Zufriedenheit strahlt bis ins Herzen von Franzen!
    bbbMadame S.

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  3. Wegen mir könnte deine Fasnachtsparade noch eine Weile weitergehen! Es ist so ein schönes Brauchtum. :-)
    Von gesegneten Stimmbändern hab ich noch nie was gehört, aber es ist ein gutes Beispiel, dass Aberglaube, Okkultismus usw. zum Menschen gehören. Die christliche Kirche hat wahrscheinlich gut daran getan, es nicht zu verbieten, sondern einfach zu integrieren. Deshalb bringe ich dem Hl. Antonius auch immer Geld, wenn ich etwas verloren habe. ;-)

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  4. Der Ausklang ist ja wunderbar gelungen. Und der Blasiussegen (den ich aus der Kinderzeit auch noch kenne) scheint zu wirken, es sei denn, man schlägt stimmlich allzu sehr über die Fasnachtsstränge...
    Ihnen eine sanfte Rückkehr in den Alltag, liebe Hausfrau Hanna.
    Mit herzlichem Abendgruss,
    Donna Volpe Femmina

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  5. Ja, ein kleines Seufzerchen,
    liebe Sylvia,
    entfloh auch mir. War es doch eine wunderbar schöne Fasnacht am mim Rhy 2016!

    Herzlichen Gruss nordwärts
    Hausfrau Hanna

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  6. Das haben Sie,
    ma chère Madame S.,
    jetzt fein herausgespürt und gesagt.
    Genau so ist es:
    Ein plaisir rundum :)!

    Herzliche Grüsse nach Franzen
    Hausfrau Hanna

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  7. Ich bin ja nüchtern reformiert (evangelisch) aufgewachsen,
    liebe Anhora,
    und deshalb kenne ich diese Segnungen/Ritula nicht!
    Den Hl. Antonius aber werde ich mir auf jeden Fall merken. Bin ich doch eine Meisterin im Verlegen und Verlieren von Dingen...

    Danke für diese wertvolle Information und einen herzlichen Nachfasnachtsgruss
    Hausfrau Hanna


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  8. Wie ich schon Anhora erklärt habe,
    carissima Donna Brigitta Volpe,
    bin ich reformiert und dazu noch in einem engen Tal aufgewachse...
    Nichts war da mit Segnungen, Kerzen und all den hilfreichen Heiligen, die wir hätten rufen und bemühen können (was mir als Kind doch sehr gefallen hätte).
    Deshalb fand ich wohl auch diese auswärtige Fasnächtlerin unerhört anregend.
    Möge uns der Hl. Blasius für den restlichen Winter vor allen Halskrankheiten schützen und bewahren!

    Herzlichen Morgengruss
    Hausfrau Hanna

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