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29.09.2016

Szenen am Rhein (4)


Gestern Nachmittag.
Warm ist es. Sonnig. Strahlend schön.
Ich gehe dem Rhein entlang und komme immer mehr zur Ruhe.
Zwei junge Frauen sitzen in grosser Vertrautheit am Rheinbord und unterhalten sich angeregt. Die eine hat ihre nachtdunklen Haare hochgebunden, Der andern fallen die blonden Locken weit über den braun gebrannten Rücken hinunter. Ich nehme dieses nackten Rücken etwas erstaunt zur Kenntnis.
Dann jedoch sehe ich, dass es ein Mann ist. Ein Adonis!

Auf dem blauen Plastikpoller sitzt wieder eine Möwe. Wahrscheinlich ist es dieselbe wie letzte Woche: Die Einsiedlerin, die dort ihren Ruhe- und Aussichtsplatz hat.

Ich schaue auf die Uhr.
Es ist genau 14.25 Uhr, als der 'Lällekönig' vorbeifährt.
Ich meine, Urban am Steuer des Schiffes zu sehen. Urban ist der netteste, freundlichste Kapitän, den es gibt. Und damit  ihr besser versteht, was ich meine:
Hier ein Porträt über ihn, den Rheinkapitän, der seinen Beruf als Berufung sieht:)




PS. Das Bild mit der blühenden Malve habe ich letzte Woche gemacht.
PPS. In der Zwischenzeit sind die Malven verblüht, und in den Himmel ragende, verdorrte, braune Stängel ist alles, was übrig geblieben ist...

28.09.2016

Sich im Raum spüren


Mittagskino ist eine wunderbare Erfindung.
Hier werden Filme, die kein Massenpublikum ansprechen, gezeigt.
Und das ganz ohne diese unsägliche, minutenlange Produktewerbung im Voraus.
Vorgestern passte das trübe Wetter optimal.
Ich setzte mich mittags um 12.00 im neu erstellten, türkisfarbenen Kinosaal 
zuhinterst auf die bequeme, weich gepolsterte Bank.
Der Film fesselte mich vom ersten Moment an.
Eine Stunde und vierzig Minuten vergingen im Flug 
oder um beim Thema zu bleiben: Im Tanz!
Fulminante Tanzszenen wechselten sich ab mit stillen, privaten Einblicken 
in das Leben des israelischen Tänzers und Choreografen Ohad Naharin.
Ich war begeistert.
Und mit mir wohl alle Zuschauerinnen.
Acht an der Zahl...


26.09.2016

Zwischen zwei Haltestellen (91)


Am vergangenen Freitag fahre ich wieder einmal mit der kleinen Bahn das enge Tal meiner Kindheit hoch.
Das ist stets ein bisschen wie Heimkommen.
Auch deshalb, weil mir die langsame, breit gesprochene Mundart der Leute vertraut ist.
Ich höre der Unterhaltung von zwei Frauen zu, die im Abteil hinter mir sitzen.
Die eine hat sich offensichtlich spontan durchgerungen, einen Besuch im Altersheim zu machen:
"So, hüt hani dänkt, jetz muess i emol! I ha nämli immer Nonstopp-Programm."

Da es mich Wunder nimmt, wer die Sprecherin ist, drehe ich mich diskret um.
Ich sehe eine Frau, die gut zehn Jahre älter ist als ich.
Und im Gegensatz zu mir immer noch ein 'Nonstopp-Programm' bewältigt...








24.09.2016

Szenen am Rhein (3)



Ich wünsche allerseits ein wolkenloses Wochenende.
Lasst die Räder ruhen und geht zu Fuss!
Das erst macht das Schauen und Staunen möglich. 
Und den Zustand, der als 'Flow' bezeichnet wird... 
Jetzt noch der Gruss.
Dann ist Schluss -
bis am Montag!


Hausfrau Hanna Basel












23.09.2016

Szenen am Rhein (2)


Zeichenunterricht am Fluss.
Die Kinder waren ganz bei der Sache.
 Und bemalten mit Hingabe die weissen Blätter.



Ich schaute ihnen eine Weile zu.
Ganz diskret natürlich.
Und erinnerte mich...







22.09.2016

Szenen am Rhein (1)


Heute beginnt der Herbst!
Und mit ihm die Zeit, an dem es besonders schön ist am Rhein.
Manchmal spielen sich an seinem Ufer Szenen ab, die mir eine Aufführung im Theater ersetzen...


1) 


2)


3) 


4) 


20.09.2016

Des Rätsels Auflösung!


Heute Nachmittag am Rhein. Ich befinde mich ungefähr an der gleichen Stelle wie auf dem gestrigen Bild.
Ein Jogger rennt vorbei.
Wenige Fussgänger, die mich überholen oder mir entgegen kommen.
Ein Liebespaar sitzt da.




Auf dem Wasser und in der Luft ist eine grosse...
  
...Leere!


Habt ihr es auch bemerkt? 
Auf dem heutigen Bild fehlen die Möwen! 
Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, dass sie im Sommer weg sind. 
Wohin sie fliegen und an welchen Gewässern sie 'übersommern', weiss ich nicht.
Im Oktober, wenn die Herbstmäss beginnt, sind sie praktisch über Nacht wieder da. 



PS. Plötzlich sehe ich doch noch eine Möwe. Sie sitzt ruhig auf einem blauen Ding und lässt sich schaukeln. Eine Einsiedlerin, die hier geblieben ist und zu warten scheint...


19.09.2016

Vom ersten Rheinspaziergang im Herbst und einem kleinen Rätsel...


Die Wolken hingen tief gestern Sonntag. Es sah nach Regen aus.
Zur Sicherheit nahmen wir den Schirm mit. Wir brachten ihn ungeöffnet und trocken wieder nach Hause.
Am Rhein herrschte eine ganz besondere Stimmung.
Dort, wo sich an sonnigen Tagen dicht an dicht die Menschen tummeln, herrschte Leere.
Im Wasser liess sich ein einziges Paar treiben, das uns fröhlich zuwinkte.
Ein Kormoran tauchte unter und wieder auf...


Das Bild stammt übrigens nicht vom gestrigen Spaziergang (ich habe die kleine Kamera zuhause gelassen). 
Etwas darauf ist falsch (nein, es ist nicht das schöne, strahlende Wetter)! 
Es ist etwas Anderes!
Nur was?
Wer mag, kann nun rätseln und raten...:)




PS. Die Auflösung folgt. Später...










17.09.2016

Erste Leseerinnerung


Einer der komplexesten und schwierigsten Lernprozesse in einem Menschenleben ist das Lesenlernen. 
Ich fand unsere 1.Klasslehrerin so wunderschön, dass ich ihr die ganze Zeit bewundernd an den Lippen hing. Wohl deshalb konnte ich ganz schnell lesen...
Von da an fühlte ich mich zuhause in einem ganz besonderen Himmel: Dem Lesehimmel!
Er war ein Ort, der nur für mich existierte und voller Spannung, Fantasie und  Magie war.

Dieser Lernvers in Grossbuchstaben aus dem Lesebüchlein von damals kann ich immer noch auswendig:


FI FA FO
HEINI EINE FAHNE
LISA EINE FAHNE
SO FEIN SO FEIN



Trio im Lesehimmel



PS. Und ich kann ihn noch genauso rhythmisch und mit heller Stimme herunterrattern, wie ich es als Erstklässlerin im Chor mit der ganzen Klasse konnte... ;)




13.09.2016

Auf den Herbstbeginn!


Noch zwei Hitzetage!
Dann ist dieser hochsommerliche September vorbei.
Zieht sich zurück und macht endlich!!! dem Herbst Platz.
Ich werde Luftsprünge machen...





12.09.2016

Ein paar Stichworte...


Soeben beendete ich Iris Radischs Biografie über Albert Camus.
Ein brillant geschriebenes Buch, das mich faszinierte.
Die wenigen Stellen, die ich etwas mühsam und langatmig fand, 'überlas' ich.
Das mache ich immer so.
Gern hätte ich mehr erfahren über den Menschen Camus.
Der als Vater meist abwesend war...




PS. Fremd und etwas absurd muteten mich diese Gedanken an:

"Was kann ein Mensch sich Besseres wünschen als Armut? Ich habe nicht Elend gesagt und rede auch nicht von der hoffnungslosen Arbeit des modernen Proletariers. Aber ich sehe nicht, was man sich mehr wünschen kann als mit tätiger Musse verbundene Armut."

Albert Camus




10.09.2016

Stilles Zuhören



Heute gibt es wieder einen Tag der Poesie in der Stadt.
Ausserdem ein Hochsommerwochenende mit 30 Grad.
Eine kleine Wanderung steht an.
Auf dem Land. Übers Land. Da ist es erträglicher.
Ende nächster Woche soll er dann kommen:
Der Herbst.
Noch fällt mir kein Gedicht ein...



08.09.2016

Zwischen zwei Haltestellen (90)


Gestern im Regiozug vom Land zurück in die Stadt.
Zwei junge Frauen steigen ein.
Ich höre, wie die eine zur andern sagt: "I bi am Usszieh vo dehäi!"
Diese antwortet begeistert:"Wie geil isch das denn!"
Ich stutze.
Nicht etwa deshalb, weil ich mich an 'geil' störe.
Sondern weil mich die Antwort der bald auf eigenen Füssen stehenden und in der ersten eigenen Wohnung lebenden Freundin aufhorchen lässt:
"I  ha so Schiss!"






PS. Eigene vier Wände bedeuten wohl beides: Freiheit einerseits. Andererseits aber auch das Aufgeben der vertrauten, familiären  Geborgenheit.
PPS. Und das kann durchaus Angst machen...

06.09.2016

'Ich will Schnee sein'...


Es sei einer der zehn heissesten Sommer gewesen seit Messbeginn im Jahr 1864, habe ich heute in der Tageszeitung gelesen. Und das Beste: Er kehre zurück für einige Tage, drehe so richtig auf und heize nochmals ein.
Henusodenn...

Auf einer Jurawanderung in diesem August habe ich am Wegesrand ein Gedicht gelesen, das mir sehr gefallen hat:


In der Vergrösserung ist es mit gutem Willen sogar lesbar:


PS. Und die letzten vier Zeilen nochmals, fast schon kann ich sie auswendig:

(...)

Ich wollte Schnee sein, mitten im August,
Und langsam von den Rändern her vergehn,
Langsam mich selbst vergessen, ich hätt Lust,
Dabei mir selber singend zuzusehn.

Silja Walter, 1919 - 2011
Schweizer Lyrikerin, lebte als Benediktinerin im Kloster Fahr




04.09.2016

Frühe Dunkelheit



Im Juli war es noch bis spät nachts hell. 
Der Abendspaziergang mit Sternegucken begann immer erst nach 22.00 Uhr.
Unterdessen ist es September geworden.
Ich muss nicht mehr so lange auf die Dunkelheit warten...




PS. Das ist übrigens eine optische Täuschung: So kugelrund bin ich in Wirklichkeit nicht... ;)

02.09.2016

Letzte Hitze...


Der Sommer heizt nochmals tüchtig ein an diesem Wochenende.
Ich werde die Tage auf dem Land verbringen.
Und freue mich am ruhigen, heruntergefahrenen Dasein (ausser, es fallen wieder Horden Motorradfahrer ein und brettern durchs Dorf - das Einzige, was mich jeweils aus dem entspannten Zustand aufzuschrecken vermag...).
Diese beiden Bücher habe ich in der Umhängetasche mit dabei:
'Schlaflose Nacht' von Margriet de Moor und 'Saubere Verhältnisse' von Marie Hermanson.
Ebenfalls eingepackt habe ich die brandneue, bei Amazon  bestellte CD 'Mitt hjärta klappar för dig" von Benny Andersson.
Wolle hat es oben noch reichlich im Vorrat.
Die Socken müssen auch erst an Weihnachten fertig gestrickt sein.
Da bleibt genügend Zeit.

Jetzt nur noch den Schlüssel drehen!




01.09.2016

Aufsteller des Tages!


Herbstanfang!
Und der Sommer will und will sich nicht aus dem Staub machen...

Vorhin habe ich unter den Suchbegriffen in der Blogstatistik dies hier gelesen und zur Kenntnis genommen:

hanna basel 52 jahre





PS. Wow! Ich bin hocherfreut.
PPS. Und schon finde ich, dass es beim Tinguelybrunnen bereits leicht  nach Herbst aussieht... ;)