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09.01.2017

Nicht der Mühe wert...


Gestern am späteren Nachmittag.
Ich muss im kleinen Migros-Supermarkt im Bahnhof noch etwas einkaufen, das wir für das Nachtessen benötigen.
Vor mir an der Kasse steht eine halb so alte Frau.
Sie zückt ihr Portemonnaie und will bezahlen. Dabei fällt ihr ein Geldstück auf den Boden, rollt davon und bleibt liegen.
Die Frau macht keinen Wank.
Ich mache sie darauf aufmerksam, weil ich vermute, sie hätte den kleinen Vorfall nicht bemerkt.
"Das ist schon OK. Ich bin zu müde, um mich zu bücken", antwortet sie.
Ich bücke mich gelenkig und hebe das Geldstück, immerhin ein 50-Rappenstück auf.
Ich halte es ihr hin, und sie ergreift es.
"Sie können es ja einem der Randständigen hier am Bahnhof geben", entwischt es mir.
Sie schaut mich etwas verwundert an.
Wahrscheinlich findet sie mich ulkig. Oder sie hat mich nicht verstanden.
Oder beides...






14 Kommentare:

  1. Sachen gibt's! Ich denke, die Frau vor Ihnen, liebe Hausfrau Hanna, hat irgendwie andere Wertvorstellungen als wir.
    Mir scheint, sie wollte Sie auch gar nicht erst verstehen.

    Tja, der Menschen Handeln ist oft unergründlich. :-)

    Ihnen eine gute Woche und weiterhin so interessante Begegnungen.
    Herzliche Grüsse,
    Frau Q.

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  2. Vielleicht hatte die Frau Schmerzen im Rücken oder sie war wirklich zu erschöpft. An finanziellem Notstand leidet sie vielleicht auch nicht. So hat sie einfach abgewogen, ob sich der Aufwand des Bückens lohnt. Das kann man durchaus philosophisch sehen. ;-)

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  3. Ja die offensichtlich einseitig Arme hat es offensichtlich nicht nötig.....
    Ihre Schlagfertigkeit, schwer geschätzte Hausfrau Hanna, finde ich bezaubernd.... ich wäre gerne hinter ihnen an der Kasse gestanden!

    Herzlichst Madame S.,
    die mit knallroten Backen am Compi sitzt, da sie den Herd offensichtlich zu stark eingefeuert hat...
    Nachträglich die besten Glückwünsche ins neue Ehejahr!

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  4. Wer lesen kann, ist im Vorteil! Jetzt seh ich erst das kleine, aber nicht unbedeutende Attribut "halb so" alte ... Hab ich glatt überlesen und sah da eine alte, gebrechliche Frau. Aber eine junge Frau? Nee, also der verzeih ich das nicht. Ich bin noch mit "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert." aufgewachsen.

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  5. Ich glaube,
    liebe Frau Quer,
    die Frau war einfach viel zu müde, um es zu verstehen ;)
    Und es ihr zu erklären, darauf hatte ich keine Lust...

    Auch Ihnen einen gute Woche - der heutige Tag gar mit Schneefall!
    Hausfrau Hanna

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  6. Da hat sich ja ein Missverständnis geklärt,
    liebe Anhora,
    ja, die müde Frau war so anfangs 30...!
    Und mit dem Satz: "Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert" bin ich ebenfalls aufgewachsen, das prägt! Aber junge Leute von heute kennen den wohl eher nicht mehr ;)

    Herzlichen Gruss in ein klinge(l)ndes Heute :)
    Hausfrau Hanna


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  7. Ich fand mich nicht besonders schlagfertig,
    ma chère MAdame Smilla,
    es fiel mir einfach nicht Besseres ein... oder mein soziales Gewissen hat mich geleitet...
    Hätten Sie hinter mir gestanden, wären wir vielleicht gar ins Gespräch gekommen :)))
    Und hätten etwas geplaudert!
    Mir passiert das nämlich häufig.

    Die Glückwünsche nehme ich übrigens gern entgegen und schicke Ihnen herzliche Grüsse in die warm eingefeuerte Stube
    Hausfrau Hanna

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  8. Erstaunen, Erstaunen. Man könnte sich dies und das überlegen, z.B. wenn meine drei Kinder krank waren und ich nach durchwachten Nächten zur Arbeit musste, hätte ich mich wohl ähnlich verhalten wie die junge Frau...da war mir manchmal alles entsetzlich egal. Wer weiß.
    Gruß vom nassen Rheinschneegebiet

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  9. da die angestellten von reinigungsfirmen noch schlechter als das verkaufspersonal bezahlt werden, sind diese sicher foh um jede "liegengebliebene"

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  10. Ich bin jetzt grad etwas sprachlos, bzw. was ich dazu zu sagen hätte, wurde bereits gesagt. Für einen Füfzgerli wäre ich NIE zu müde, mich zu bücken.
    Grüessli
    Bea

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  11. Sie haben,
    liebe Frau Wildgans,
    Ihren Zustand als dreifache Mutter kleiner und kranker Kinder so anschaulich und gut beschrieben, dass ich das sehr nachvollziehen kann.
    Bei 'meiner' Frau war alles wohl etwas anders gelagert. Vermute ich.
    Wie auch immer: Ich wünsche Ihnen einen gemütlichen Abend und schicke einen Gruss vom südlicheren und ebenfalls nassen Rheinpflotschgebiet
    Hausfrau Hanna

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  12. Diese Münze,
    liebe/r Anonym,
    blieb ja (leider) nicht liegen...
    Und vielleicht wäre sie auch nicht bis in die Hand einer Putzfrau oder Kassierin gelangt, da ein flinker Kunde sich vorher gebückt hätte... ;)

    Herzlichen Gruss
    Hausfrau Hanna

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  13. Mir ist so viel 'Müdigkeit' und 'Desinteressiere',
    liebe Frau Flohnmobil,
    auch fremd...
    Und psssssssst! Ich verrate dir jetzt noch etwas.
    Ich sagte nämlich zu der müden Frau noch etwas, als ich ihr die Münze gab: "Bei einem Fünfer hätte ich mich auch nicht gebückt. Sie können den Fünziger ja einem Randständigen geben."
    So.
    Bücken wir uns also weiter - so bleiben wir beweglich und gelenkig ;)

    Herzlichen Gruss in den abend
    Hausfrau Hanna

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