Dieses Blog durchsuchen

05.03.2017

Jahrzehnte später...


Am Freitag und am Samstag waren Hausmann Hanna und ich in Colmar, der kleinen Stadt im Elsass, die praktisch vor Basels 'Haustüre' liegt: In 45 Minuten ist man mit dem Zug da.
Wir besuchten das Musée Unterlinden, und ich erfüllte mir einen Herzenswunsch, einmal den Isenheimeraltar von Matthias Grünewald in echt zu sehen.
Und anzuschauen.


Isenheimer Altar von Matthias Grünewald

Ich erinnerte mich an unsern Kunstgeschichtelehrer, der versuchte, uns die alten Meister der Gotik und Renaissance nahe zu bringen .
Ich war damals zu jung. 
Sobald Herr de B. die Dias mit den biblischen Motiven an die weisse Wand projizierte und dazu Kunstgeschichtewissen weitergab, ging ich innerlich und äusserlich auf Distanz zu all den liebreizenden Madonnen, den süssen Jesulein, den Heiligen mit den verklärten Blicken und dem leidenden Jesus am Kreuz. 
Mir war das alles ein 'Viel zu viel'!

Am vergangenen Freitag, Jahrzehnte später, die gleichen Motive:
Es wurde ein tiefes, ein seelisch packendes Erleben. Das vergesse ich nie mehr.
Manchmal muss man alt werden um zu verstehen...

Das Fotografieren dieser Madonna war erlaubt!


PS. Übrigens ist der Neubau des Unterlindenmuseums von den Architekten Herzog und de Meuron.
PPS: Aus Basel... ;)

6 Kommentare:

  1. Den Isenheimer Altar, liebe Hausfrau Hanna, habe ich auch schon mal - vor Ort in Colmar - mit grosser Ehrfurcht betrachtet. Allerdings war das noch nicht im architektonischen Prachtbau von Herzog und de Meuron.
    Was die Kunstgeschichte anbelangt, gebe ich Ihnen aus eigener Erfahrung Recht:
    Solche Kunstschätze kann man wohl erst in fortgeschrittenem Alter so richtig würdigen.
    Das Städtchen Colmar ist übrigens ein wahres Juwel.
    Ihnen ein liebes Dankeschön fürs Teilen der gesehenen Schönheiten!
    Herzlichen Gruss nach Basel,
    Madame Quer

    AntwortenLöschen
  2. Ach geschätzte Hausfrau,
    Wunderbar, dass gefasste Meinungen nicht unumstösslich sind!
    Sie haben mich richtig gwunderig gemacht!
    Herzliche Grüsse
    Madame S., die gerade voll schlaff in ihrem Fauteuil sitzt.... der Sonntag war nicht wirklich furzgemütlich....

    AntwortenLöschen
  3. Der Isenheimer Altar,
    liebe Madame Quer,
    mit der Darstellung des am Kreuz hängenden Jesus im Zentrum hat eine enorme Wirkung.
    Der sich wohl niemand entziehen kann. Grünewald muss Visionen gehabt haben.
    Der Altar steht übrigens im alten Teil des ehemaligen Klosters, den wir v.a. angeschaut haben.
    Den neuen Bau von Herzog und de Meuron haben wir nur 'gestreift' - es wäre sonst viel zu viel gewesen...

    Und ja, Colmar i s t ein Juwel und so nah!
    Aber das Kopfsteinpflaster ist nicht ohne für die Füsse;)
    Herzlichen Gruss in den Nachbarskanton
    Madame Hanna

    AntwortenLöschen
  4. So hat jedes Alter,
    ma chère Madame Smilla,
    seine VORteile.
    Mich haben die Bilder und Skulpturen ganz tief berührt (was damals undenkbar war...) - und ich kann Ihnen einen Besuch warm empfehlen.

    Ich glaube Ihnen s o f o r t, dass Sie schlaff und müde sind nach der schwierigen Lämmchengeburt. Lässt die Mutter ihr kleines Zweitgeborenes nun trinken?
    Ich hoffe es!

    Liebe Grüsse zu Ihnen und haben Sie einen etwas ruhigeren Tag!
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
  5. Dieser Altar ist ein beeindruckendes Werk! Gut, wie du die Größe veranschaulicht hast durch die Menschen, die mit auf dem Bild sind.
    Für diese Art von Kunst muss man vielleicht tatsächlich ein wenig älter werden. Da kommt man der Sache näher. :-)

    AntwortenLöschen
  6. Der Sache näher kommen,
    liebe Anhora,
    oder dem Geheimnis, das in allem steckt...
    Und ja, im Vergleich zum Altar sind die Menschen auf dem Bild tatsächlich klein!

    Herzlichen Gruss über die Grenze
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen