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22.12.2011

Von Pikanterien, Pomp und königlichem Glanz!



Es ist die letzte Schwedischstunde vor Weihnachten.
Wir lesen eine doppelseitige Reportage über die Oscargala des Nordens, das Nobelfest in Stockholm, tauchen tief ein in die Welt von 'glitter, glamour och kunglig glans.'
Das erste Nobelfest war übrigens 1901.
Die damals 100 Gäste, alles Männer nota bene, fanden noch locker Platz im Spiegelsaal des 'Grand Hotel' gegenüber dem Königsschloss.
Heute sind es gut 1300 Gäste, die sich in der blauschimmernden 'Blå Hallen' im 'Stadshuset' dem Festmahl hingeben.
Wichtige Gäste bekommen an den reich dekorierten Tischen 80 cm Platz, weniger prominente
Gäste müssen sich mit 60 cm begnügen.

Zwei pikante Geschichten von zwei Literaturnobelpreisträgern lohnen sich zu lesen:
Knut Hamsun kam bereits angesäuselt ans Bankett und tätschelte Selma Lagerlöf auf ihren in einem Korsett steckenden Hintern. Später dann soll er auch das Diplom und den Preischeck im Lift des Grand Hotel vergessen haben...
Thomas Mann, der grosse deutsche Schriftsteller und Bourgeois, erlaubte sich 1929 einen andern Ausrutscher: Er sperberte im Voraus nämlich ganz unbescheiden darauf, den Abend zwischen zwei königlichen Hoheiten, Kronprinzessin Louise und Prinzessin Ingrid, zu verbringen. Als er diesen Platz nicht bekam, meinte er gehässig, er wolle dann im Fall nicht zwischen 'två gamla murklor'
(zwei alten Morcheln) sitzen...


PS. Ganz nebenbei: Er selbst war damals auch schon 55 Jahre alt...
PPS. Und was sagen uns nun die beiden Geschichten?
PPPS. Schriftsteller und Nobelpreisträger können sich zwar schriftlich sehr gekonnt und gewählt ausdrücken, im mündlichen Umgang sind sie auch nur ganz gewöhnliche Menschen.
PPPPS. Männer halt... ;)



4 Kommentare:

  1. Geht mir ähnlich, kann mich auch schriftlich besser ausdrücken. Werde aber mündlich, im Gegensatz zu mancherlei Herren, niemals grob, anzüglich oder ungehobelt...Hoffe ich.
    Gruß von Sonja

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  2. Ich habe auch mündlich ein gut geöltes Mundwerk,
    liebe Frau Wildgans,
    meine jedoch ebenfalls, mich in Ton und Wortwahl stets moderat und der Situation entsprechend auszudrücken...
    Und Thomas Mann mochte ich sowieso nie!!!
    Herzlich grüsst Sie
    Hausfrau Hanna

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  3. Das sind höchst interessante und amüsante Geschichten! Danke fürs "Servieren".
    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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  4. Und ebenfalls amüsant war,
    liebe Frau Quer,
    dass die doppelseitige Reportage aus einer schwedischen 'Neuen Post' kopiert war.
    Ohne Gewähr auf 100%ige Wahrheit...;-)
    Herzlich Hausfrau Hanna

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