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25.06.2012

Ein folgsamer Bub


Gestern Sonntag im Bahnhofsgebäude.
Ich nehme den seitlichen Eingang. Dort, wo sich zwei Kioske, der Kebabstand und die Migrosverkaufstheke befinden.
Es sind viele Reisende unterwegs, die mit ihren Trolleys voranzukommen versuchen.
Eine jüngere Frau fährt auf ihrem Velo durch die langgezogene Halle und umkurvt die Leute in selbstverständlicher Seelenruhe. Strahlt dabei so etwas aus wie "Ich bin ich - fühle mich im Einklang mit mir und der Welt".
Reflexartig tippe ich mit dem Zeigefinger an den Kopf.
"Danggschön!", ruft mir die ausgeglichen wirkende Frau entgegen.
"Gerngeschehen!" rufe ich zurück.
Die Geschichte ist noch nicht fertig.
Knapp zwei Minuten später gehe ich oben über die Passerelle, von der ich als Zugreisende hinuntergelange zu den Bahngeleisen.
Vor mir fährt ein etwa 10-jähriger Bub langsam auf seinem kleinen Trottinett.
Zwei Polizisten halten ihn an und erklären ihm freundlich, dass er hier absteigen und schieben muss.
Er tut es auch sofort und widerspruchslos.
Der folgsame Bub...

2 Kommentare:

  1. Wow.
    Dazu fällt mir ein, wie ich mit einer Schulklasse in der Wormser Synagoge war. Am Eingang wurden alle darüber unterrichtet, wie man sich an einem solchen Ort verhält. Die Kinder hielten sich daran. Aber ich dachte, ich sehe nicht recht, als einige der begleitenden Mütter ihre Plastiktrinkflaschen rausholten und tranken.....
    Gruß von Sonja

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  2. Manchmal,
    liebe Frau Wildgans,
    halte ich solche (eigenen und fremderzählten) Geschichten nicht für möglich...
    Und sie sind es dennoch!
    Ja, Erwachsene sind oft ein derart schlechtes Beispiel und erwarten von Kindern Gehorsam und Anstand und Respekt und... *seufz*
    Herzlich Hausfrau Hanna

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