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18.12.2012

Hausfrau Hannas Vorbild


Am Dienstag letzter Woche bin ich extrafrüh aufgestanden. Draussen war es noch stockdunkle Nacht.
Pünktlich um Viertel vor acht stand ich auf der Matte, wie es telefonisch abgemacht war mit dem Techniker der Swisscom.
Doch dieser kam nicht.
Ich regte mich auf und wartete erst einmal.
Um halb elf Uhr dann ein Telefon, er käme um elf.
Ich regte mich nochmals auf.
Pünktlich um elf Uhr kam er auch tatsächlich, tat seine Arbeit. Und wieder ging etwas schief.
Kurz vor Mittag zerriss der Fachmann ein winziges Glasfäserchen und legte damit das ganze System lahm.
Kein Telefonanschluss mehr. Kein Fernsehempfang mehr.
Und das Allerallerschlimmste für mich: Kein Internetzugang mehr.
Dem Mann war es sehr peinlich, er entschuldigte sich und ging in den verdienten Mittag.
Dann  passierte nichts mehr.
Dank des Natels kam am Nachmittag Kontakt mit der Firma zustande.
Was sonst in einem Kabarettstück oder in einer Komödie Lachanfälle hervorruft, passierte mir nun im realen Leben: Niemand war zuständig und verantwortlich. Ich wurde weiter verwiesen und weiter verbunden, dazwischen stets diese endlos scheinenden Wartezeiten mit Musikberieselung.
Ich regte mich gopfergessen auf, wie schon lange nicht mehr.
Erst als mir Allan Karlsson einfiel, der hundertjährige Protagonist im schwedischen Bestseller "Der Hundertjährige, der zum Fenster hinauskletterte und verschwand", ging es mir schlagartig besser.
Dieser pflegte nämlich in jeder angespannten Situation zu sagen:

"Det är som det är och det blir som det blir."
 "Es ist, wie es ist und es kommt, wie es kommt."




PS. Am nächsten Tag war endlich eine Mitarbeiterin am Telefon, die das Internet wieder ans alte 'Kupferfasersystem' umstellen liess und ich - ein dreifaches Hurra ausrufend - wieder ins Internet kam :)))

PPS. Gestern Morgen ein Anruf und die Ankündigung, dass am Freitag das defekte Glasfasersystem repariert und angeschlossen werde...

PPPS. Allan Karlsson, du bist und bleibst mein Vorbild!


3 Kommentare:

  1. Liebe Hausfrau Hanna,

    das liest sich wie ein Bericht über deutsche Telefonanbiert. Wer hätte gedacht, dass die Swisscom so ähnlich funktioniert?

    Nun ja, wahrscheinlich ist das nirgends auf der Welt anders. Schließlich hat Bill Bryson schon 1989 geschrieben: "You can't beat the phone company."

    Herzlichst
    Marie

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  2. "Telefonanbiert" - also wirklich! Ich meine schon "Telefonanbieter" ;).

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  3. Jetzt schafften meine Augen es doch tatsächlich,
    liebe Marie,
    ein 'Telefonbier' zu lesen. Nun, vielleicht wäre das gar nicht das Dümmste gewesen, während der langen Warterei am Telefon das eine oder andere Bierchen zu leeren...
    Sediert hätte es mich bestimmt ;)

    Herzlich Hausfrau HAnna

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