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30.03.2013

Blogstatistik

Manchmal verstehe ich die Welt nicht. 
Die Blogwelt.
Da gebe ich mir Mühe mit Beiträgen. 
Schreibe mit Herzblut. 
Denke nach. Formuliere und feile.
Lösche ganze Sätze. 
Beginne von Neuem.
Und dann jagt in kurzer Zeit ein simpler, 
ohne jeden Aufwand betriebener Beitrag wie dieser hier 
in der Blogstatistik in die Höhe und nimmt einen der Spitzenplätze ein.
Und das bei immerhin 800 Beiträgen... 

PS. Ich grüble nicht. Aber verstehen tue ich es auch nicht...


29.03.2013

Hellflammende Häupter


Anfangs Woche beim langen Treppenaufstieg zum Kirchenraum der hoch über Locarno gebauten 'Madonna del Sasso'.
Geschützt hinter kunstvollen Gittern befinden sich naturalistisch dargestellte Szenen aus dem Neuen Testament.
Vor uns steigt eine Familie die Treppe hoch: Eltern, zwei Buben und die Oma.
Sie sprechen Deutsch.
Ich höre, wie die Oma bei jeder Szene Anschauungsunterricht in Biblischer Geschichte gibt.
Bei einer der Figurengruppen konfrontiert sie den älteren der beiden Enkel mit der Frage:
"Was wird gefeiert, wenn aus dem Kopf der Menschen Flammen hervorkommen?"



Umgehend und ohne überlegen zu müssen, schiesst es aus dem Mund des etwa 9-Jährigen: "Halloween!"


PS. Endlich erklärte jemand direkt und so, dass auch ich es begriff,  worum es sich bei den züngelnden Flammen handelt. 
In diesem Sinn wünsche ich allen 'Frohe Ostern' :)

28.03.2013

Ausser Haus war Hausfrau Hanna


Einen runden Geburtstag feiert man entweder mit einem grossen Fest. 
Oder man verreist.
Ich habe mich fürs 'oder' entschieden, und so sind wir für ein paar Tage 'ab in den Süden' gefahren.
Es regnete und regnete und regnete... 
Und dann geschah ein kleines Wunder: Punktgenau zum Geburtstag klarte es auf, und die Sonne leuchtete den ganzen Tag am blauen, fast wolkenlosen Himmel.
Und am Abend im Hotel dann das zweite kleine Wunder: Ein schwedischer Hotelgast sang exklusiv und nur für mich als Geburtstagsständchen dies hier :)

"Ja, må hon leva!
ja, må hon leva!
ja, må hon leva uti hundrade år!
javisst ska hon leva!
javisst ska hon leva!
javisst ska hon leva uti hundrade år!"




22.03.2013

Es lebe das Leben - vive la vie!

Wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch weit und breit, dem dieser lange Winter gefallen hat.
Manchmal stand ich einfach nur da und schaute dem Schneefall zu. Seine Stille übertrug sich auf mich.
Vielleicht hat solches Winterwohlsein auch Einfluss auf den Blutdruck. Der sei nämlich völlig normal, stellte die Hausärztin kürzlich fest.
Dennoch.
Der Frühling darf und er wird auch kommen, mit Saft und Kraft!
Und deshalb schalte ich für alle, die genug haben von der winterlichen Kälte und vom Weiss auf den Wiesen diesen in die Beine fahrenden Hit aus den Siebzigerjahren auf:
"Le printemps est arrivé! Vive la vie et la joie!"


PS. Michel Fugain und sein Big Bazar waren schon Klasse, findet Hausfrau Hanna, bevor sie für ein paar Tage südwärts verreist :)

21.03.2013

Nachhaltige Erinnerung


Die erste Schulreise ging hinaus aus dem engen Tal hinunter in die grosse Stadt mit ihrem  Zoo.
Als Erinnerung daran blieb mir eine Zeichnung.
Ich zeichnete detailgenau und hingebungsvoll die Tiere, die mir am besten gefielen. Am Schluss dann malte ich sorgfältig mit den Buntstiften alles aus. Kein weisses Fleckchen blieb auf dem Blatt zurück.
Das war damals Pflicht.
Die Absicht dahinter war wohl weniger eine künstlerische als eine arbeitspraktische:
Wir waren beschäftigt, und die Lehrerin konnte sich in dieser Zeit um die andere Klasse kümmern.
Im Zentrum der Zeichnung befand sich übrigens ein grosser Kreis mit genügend Platz für die vielen quirligen, herumturnenden und für Unterhaltung sorgenden Javaneraffen.
Ordentlich und dicht an dicht, damit auch alle Platz hatten, zeichnete ich uns Schulkinder und die Lehrerin um den Kreis herum.
Zum Schluss wurde die Zeichnung in roten Grossbuchstaben angeschrieben und bekam einen Titel:

EFLEINGRABEN



PS. Unterdessen sind die Eflein umgezogen, den Graben gibt es nicht mehr. 
PPS. An seiner Stelle steht seit ein paar Monaten ein modernes, neues Gehege für die Menschenaffen.


20.03.2013

Tanzend und dösend

Der Tango hat die Geschwindigkeit, 
Flexibilität und 
Eleganz einer Raubkatze. 

Peter Beinhauer


Und das sollen Tangotänzer sein?!?
Frühjahrsmüde liegen sie da und dösen vor sich hin. 
Die Raubkatzen im Zoo...


Eine völlig andere Stimmung hingegen bei den Vögeln. 
Da wird getanzt, gelockt, geklappert, geschäkert, gebaut...







19.03.2013

Zwischen zwei Haltestellen (40)


Heute hörte ich im Tram ein kleines, glückliches Mädchen immer wieder ein Liedchen vor sich hin singen, dessen Worte ihm wohl selbst eingefallen sind:

"Ängel chunnt vom Himmel, eiapoppeia.
Ängel chumm, halleluja!"


18.03.2013

Gedanken während des letzten Schneefalls


Früher.
Früher war alles anders.
Früher hatte es den ganzen Winter lang Schnee.
Früher türmten sich die Schneewalmen links und rechts der Strasse hoch
und versperrten uns Kindern die Sicht auf das, was dahinter lag.
Früher war alles anders.
Früher...




PS. Doch dieser Winter kam wieder einmal an die Winter von früher heran, fand Hausfrau Hanna, als sie vor ein paar Tagen den stetig heruntersegelnden Schneeflocken zuschaute... :)

17.03.2013

Luxusprobleme

Als ich gestern Nachmittag aufs Tram wartete, schaute ich mir ein Werbeplakat an, das an der Haltestelle gegenüber hing. Eine aparte, junge Frau mit roten Locken und vollen Lippen stellte sich darauf die existenzielle Frage: "Kann ich mir eine neue Handtasche gönnen?"
Urplötzlich begriff ich, was die Blogleserin aus Schweden meinte mit ihrem Kommentar, dass viele Schweden die Schweiz als Land ansehen, in dem Milch und Honig fliessen, und alle ihre eigene, private Bank besitzen...

Es gibt immer eine Lösung - credit now!

PS. Wenn man sich solche Probleme leisten kann, dann lebt man tatsächlich in einem Land, wo Milch und Honig fliessen. Überfliessen...

15.03.2013

Affenliebe...


... nennen wir es umgangssprachlich, wenn Eltern ihre Kinder zu sehr verzärteln, übermässig verwöhnen und keinen Moment aus den Augen lassen.
Dabei zeigen uns unsere nächsten Verwandten, was tatsächlich mit Affenliebe gemeint ist:


PS. Auf ein Lachen oder Lächeln und viel (Affen) Liebe zum Wochenende :)
Hausfrau Hanna

14.03.2013

Datenschutz in Schweden


Bei uns wird dem Datenschutz einige Bedeutung beigemessen.
Mir kullerten deshalb fast die Augen aus den Höhlen, als ich in Smultronellas Blog las, was in Schweden möglich ist...
Lesen, unbedingt lesen! 'Smultronella' hört sich zwar Schwedisch an, sie schreibt jedoch Deutsch :)



Herregud, diese Schweden! 


PS. Natürlich überprüfte ich umgehend, ob das alles auch stimmt und gab auf der Seite 'birthday.se' den Namen und den Wohnort von zwei schwedischen Bekannten ein. Im Nu waren die Resultate da!

PPS. Die eine der beiden Frauen wird sich bald wundern und freuen über Geburtstagspost... ;)

13.03.2013

Zwischen zwei Haltestellen (39)



Gestern im brechend vollen Bus zurück in die Stadt.
Ein Knirps schlängelt sich durch die stehenden Fahrgäste 
und findet ganz vorne noch einen Sitzplatz.
Dann dreht er sich auf dem Sitz um und 
ruft mit strahlendem Gesicht nach Hinten:
"Opi, gäll du gurtisch di au a!"
Ich muss laut lachen.
Sonst reagiert niemand.




12.03.2013

Alltagsfreude...

... ist, wenn Hausfrau Hanna beim Sichten, Sortieren und Aufräumen 
angesammelter Post in einem vermeintlich leeren Kuvert noch ein Kärtchen findet, 
auf dessen Rückseite ein persönlicher Gruss steht:
"Alles, was wir geben, kommt irgendwann zurück im Leben."


... ist, wenn an einem regennassen Montagnachmittag plötzlich die Sonne durchbricht:

... ist, sich an einem Ort zu treffen, an dem es nicht nur guten Kaffee gibt. 
Sondern auch Kultur ;)

... ist, wenn man gleich aus drei Quellen auswählen kann:



11.03.2013

Mit Quark und Liebe gemacht!


In Schweden isst man extrem gern und viel Süsses. Überall gibt es gemütliche, schöne Cafés, in denen es die leckersten Torten, Kuchen und Gebäcksorten gibt.
Ich wähnte mich im Paradies während meines mehrwöchigen Aufenthalts in Stockholm, wenn ich eine Kanelbulle (Zimtschnecke) ass und den Restzucker von den Fingern schleckte oder wenn ich von einem Stück Prinsesstårta (Schwedentorte bei uns!) die giftiggrün aussehende Marzipanhülle in den Mund schob...
Ahhhh, mit einem Heisshunger, der nicht von dieser Welt war, ass ich die Süssigkeiten. Täglich!
Åhhhh, med glupande aptit som inte var av denna värld åt jag sötsakerna. Varje dag!

Als ich kürzlich bei Frau Flohnmobil ein Rezept sah für eine Quarktorte, die es mit jeder schwedischen Torte aufnehmen konnte, war es um mich geschehen:
Ich bekniete meinen Mann, mir diese Torte zu backen.

Und hier ist er nun:  Der Traum von einer Quarktorte! Sowohl optisch, wie auch geschmacklich.





PS. Tack ska du ha, världens bästa make och bloggkompis Flohnmobil :)














08.03.2013

Tiergedächtnis





Ich kenne einen Mann, der ausgestattet ist mit einem sensationellen Gedächtnis.
Einem Elefanten gleich erinnert er sich an Vergangenes, als ob es eben erst geschehen wäre. Dabei vermag er Details so präzis und lebendig zu beschreiben, dass das Blumenmuster des Sommerrockes aus dem Jahre 1968 wieder vor meinen staunenden Augen auftaucht.
Im nächsten Moment jedoch erinnert sich der Mann genauso intensiv und detailgenau an Kränkungen, die ihm damals in der Schule widerfahren sind. Belastend und bedrückend hört sich das dann an...



PS.  Würde der Mann hingegen in Schweden leben, wäre er etwas besser dran. Dort besässe er nämlich bloss ein 'hästminne'... 










07.03.2013

Rote Schönheit!

Dieser in der Frühlingssonne parkierte rote Roller stach mir ins Auge und löste ein Freiheits- und Easy Riderfeeling aus!
Den  Kleber vorne rechts würde ich allerdings abkratzen vor der ersten Fahrt.
Oder überkleben.


06.03.2013

Viel zu ernst, um ernst genommen zu werden...

Gestern wurde sie 60.
Die Clownin Gardi Hutter.
Herregud, wie alt das tönt!
Dabei wirkt sie so frisch, agil und jugendlich, 
wie wenn nicht zweiunddreissig Jahre vergangen wären, 
seit sie zum ersten Mal als tapfere Hanna auf der Bühne agierte.
Mindestens so gut wie die kugelrunde Wäscherin gefiel mir Gardi Hutter als Hofnärrin.
1991 war das, als sie im Nationalratssaal die Politiker (!) herunterputzte. 
Und dann plötzlich hinter der Schweizerfahne das Frauenzeichen hervorzauberte.
Ha! Das war ein Knaller!  
Und für die Schweiz schon rebellisch...



PS. "Das Leben ist viel zu ernst, um ernst genommen zu werden"  - diesen Original-Gardi/Hannaworten schliesse ich mich mit voller Überzeugung an und gratuliere herzlich und mit Verspätung zum grossen Geburtstag.



05.03.2013

Selbstbestimmung oder Sorgfaltspflicht

Ganz still und unbeweglich, als ob sie schliefe, lag sie im nassen Hain neben dem Spazierweg. Der eine Schuh hatte sich in einer Brombeerranke verfangen. Und so musste sie gestrauchelt und gestürzt sein und konnte aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen.
Ich fand die alte Dame gestern auf dem Frühlingsspaziergang.
Sie war nicht verletzt. Und mit viel Einsatz, Anstrengung und Anweisungen gelang es, dass sie wieder auf die Beine kam. Wenn auch auf sehr unsichere.
Als sie dann sicher auf einer Ruhebank sass, konnte ich in der Umgebung Hilfe holen.
Eine nette, jüngere Frau war zuhause und bot ihr an, sie im Auto nach Hause zu fahren. Hoch oben am Berg war das. Aber eigensinnig und charmant zugleich meinte die Dame, sie wolle nicht nach Hause, sondern zuerst noch in die Kirche, in deren Stille und Schönheit sie eine Weile bleiben wolle. Sie könne dann allein nach Hause.
Das liessen wir nicht zu.

PS. Wie sie den weiten und steilen Weg hinuntergeschafft hatte zuvor, blieb ein Rätsel...



04.03.2013

Winter ade! Efter vinter kommer vår!


Hier ist urplötzlich der Frühling ausgebrochen.
Leuchtend die Sonne. Blau der Himmel. Und ein melodischer Amselwecker in der Früh'.
Die Kinder, so will mir scheinen, schiessen und wachsen in der frühlingswarmen Sonne ebenfalls schneller in die Höhe. Machen es den Primeln, Krokussen und Weidenkätzchen nach...





PS. Wir wachsen zwar nicht mehr, dafür sind wir heute, an diesem herrlichen, wunderbaren Frühlingstag, zu Fuss unterwegs :)

02.03.2013

Türe ins Erinnern...


Manchmal stösst ein Blogbeitrag eine Türe auf. 
Und dahinter kommt eine eigene Geschichte zum Vorschein und wird erinnert...



Blogleser Katinos Kommentar zum gestrigen Franz Hohler-Beitrag etwa ist so eine Geschichte:

Liebe Hausfrau Hanna!
Ich erinnere mich an den Abend, an dem ich das "Tootemügerli" zum ersten Mal hörte. Ich lag in meinem Bett, hatte das Licht schon gelöscht und hörte den "Nachtexpress". Ich war schon fast am Einschlafen, als Franz Hohler mit seinem "Bärndütsche Gschichtli" begann. Ich war sofort wieder hellwach, und je länger die Erzählung andauerte, desto mehr prustete ich unter meiner Bettdecke vor Lachen und der Bauch tat weh, und hätte das Geschichtlein kein Ende gefunden - ich wäre wohl entweder aus dem Bett gefallen oder ganz einfach geplatzt. ;-))
Was für mich immer wieder phänomenal ist an diesem Geschichtlein: Obwohl ich kein Wort verstehe, verstehe ich jedes Wort!

Herzlich grüsst Katino




01.03.2013

Hohler Franz!

Ich bin mit Franz Hohler 'gross' geworden. Es muss 1970 gewesen sein, als ich sein kauderwelsches 'Totemügerli' zum ersten Mal hörte. Einer in der Klasse konnte es sogar auswendig, brachte mit seiner Darbietung Leichtigkeit und Lachen in den Schulalltag, wenn es uns wieder einmal 'agschnäggelet hett.'
Im Laufe der vielen vergangenen Jahre las ich praktisch alle seine Bücher.
Auch seine Kinderbücher und seine Kinderreime:

"Es war einmal ein Kalb
Das lebte auf der Alp.
Einst hatte es genug
Da fuhr es mit dem Zug
Am Sonntag bis nach Genf
Und ass dort Wurst mit Senf.
Am Montag kam's zurück
Und rülpste laut vor Glück."

So etwas, finde ich,  muss man erst mal fertigbringen! Ich bewundere das Einfache und Deutliche, aber auch das Versponnene und Verspielte in seiner Sprache so sehr.
Als ich 2009 in einer seiner Erzählungen las, dass er ebenfalls Superpunkte sammelte, beeindruckte mich dieses typisch schweizerische Verhalten derart, dass ich ihm eine Mail schrieb.
Und er nahm sich tatsächlich die Zeit und schrieb zurück. Wenn auch mit grosser Verspätung...
Hier zu lesen!

PS. Heute feiert Franz Hohler seinen 70.Geburtstag - ich gratuliere und danke ihm herzlich!