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02.06.2015

Aussichten: 'Memento mori' oder 'den Löffel abgeben'


Oben am Berg, ein paar Schritte weiter und man steht auf der Fluh, befindet sich ein Wegweiser mit rosa Richtungstafeln im satten Grün der Wiese. Auf jeder Tafel ist ein Löffel angebracht.
Die Künstlerin Brigitta Glatt (in der Blogroll 'gernbesuchte Seiten') sagt zu ihrer Installation:

 "In welche Richtung wir auch gehen, was immer wir tun, wo immer wir sind:  Eine Aussicht ist uns gewiss. Die Aussicht auf den Tod. Ist diese Aussicht verbindend oder trennend? Erschreckt oder tröstet sie? Macht sie uns gelassen oder hektisch, mutig oder ängstlich? 
Den Löffel abgeben... Die unverzichtbare Tätigkeit des Essens steht bei dieser Redewendung Pate, mitsamt der Tatsache, dass im Mittelalter und in früher Neuzeit das Armeleuteessen üblicherweise ein Brei in einer Schüssel für alle inmitten des Tischs war, wofür ein jeder seinen eigenen Löffel parat hatte. Diesen höchsteigenen, nicht selten selbstgeschnitzten Löffel wegzulegen, ist dabei gleichbedeutend mit dem Ende des Lebens."


'Memento mori' - Installation von Brigitta Glatt innerhalb der Ausstellung 'Aussichten'



PS. "Memento mori! Bedenke, dass du sterben musst!"  

10 Kommentare:

  1. HalloHausfrauHanna
    Danke für diesen Beitrag mit dem Wegweiser und den Gedanken der Künstlerin, auch wenn mir das etwas schwere Koscht scheint heute und ich lieber diesen Sommertag mit dem Löffel in der Hand geniesse und lebe, anstatt zu viel Zeit mit Gedanken an die eigene Endlichkeit zu verschwenden.

    Gruss vom Pesche

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  2. Guten Abend geschätzte Hausfrau Hanna
    also für heute habe ich den Löffel einmal deponiert.... aber morgen werde ich ihn hoffentlich wieder lustvoll packen!
    Also schon wieder einen Wink im Herbst den Blinker zu stellen!!
    Herzliche Feierabendgrüsse
    Madame S.

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  3. Noch löffeln wir genüsslich von den sommerlichen Köstlichkeiten. Aber dass man irgendwann, vielleicht abrupt, den Löffel abgeben muss, gehört natürlich immer gedanklich dazu.
    An den schönsten Sommertagen überkommt einen das Gefühl von Endlichkeit und Wehmut gar nicht mal so selten...

    Liebe Grüsse zu Ihnen, liebe Hausfrau Hanna.
    Frau Q.

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  4. An solchen Sommertagen,
    lieber Pesche,
    wie sie gestern, heute und wohl noch morgen und übermorgen sind, ist verständlicherweise der Gedanke des 'Carpe diem' näher ...


    Herzlich in den Sommertag
    Hausfrau Hanna

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  5. Den Löffel einpacken für ein Picknick,
    geschätzte Madame S.,
    hat durchaus etwas Lustvolles! Und gehört in diese (noch)luftigen, warmen Sommertage.

    Und vielleicht werde ich im Herbst am Wegrand stehen mit durchgestrecktem Daumen... (in dieser Jahreszeit möchte ich nämlich den Kunst-Weg nochmals unter die Füsse zu nehmen)!

    Au plaisir!
    Hausfrau Hanna

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  6. So ist es,
    liebe Frau Q.,
    die Sommerfülle und die langen Tage haben auch eine andere, eine wehmütige Seite.
    Die Installation hat wohl ihren Platz nicht zufällig dort nahe des höchsten Punktes zugewiesen bekommen. Ein paar Schritte noch, dann eine Rast, die Weitsicht bewundern und bestaunen. Und schon geht es steil hinunter, talwärts...
    Kunst und Leben gehören zusammen.
    Und KünstlerInnen sind Übersetzende und Vermittelnde.

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  7. Liebe Hausfrau Hanna,
    ich danke dir herzlich, dass du so eindrücklich über die Ausstellung 'Aussichten' berichtest.
    Mit lieben Grüssen,
    Brigitta

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  8. Gerngeschehen,
    liebe Brigitta,
    und das eine oder andere Berichtlein wird sicher noch folgen...
    Denn der Spaziergang an Pfingsten durch die Kunstausstellung war einfach wundervoll!

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  9. ha ja, solche spaziergänge sind soooo schön!
    herzliche abendgrüße
    Sylvia

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  10. Ja, herrlich und schön sind solche Spaziergänge,
    liebe Sylvia,
    und sie wirken nach...
    Bis in die Träume!

    Gute Nacht!
    Hausfrau Hanna

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