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04.01.2016

Von Bettlern und Almosen...

Vor Weihnachten sprach mich auf dem Bahnhofsplatz ein Mann an.
Er sprach gebrochen Hochdeutsch.
Ich verstand, dass er aus Pécs kam und Geld wollte. Wofür, verstand ich nicht.
Ich gab ihm zwei Franken.
Anstatt sich zu bedanken, erklärte er mir in leicht ungehaltenem Tonfall etwas.
Ich verstand nur 'Papier' und reimte mir zusammen, dass er lieber Papiergeld gehabt hätte.
Das machte mich dann wiederum etwas misslaunig.
Aber er durfte den Zweifränkler behalten...

Almosen gebt und helft den Armen.
So wird Gott Euer sich erbarmen.

PS. Die Tafel mit dem Spruch und dem Bild des Bettlers und des Edelmannes hängt hier im Münster.
PPS. Ich entdeckte und fotografierte sie in diesem Advent.
PPPS.  Obwohl ich das Münster gut kenne, war sie mir vorher noch nie aufgefallen...

6 Kommentare:

  1. Spannend, diese Begegnungen im und ausserhalb des Münsters.

    Das Bild scheint noch aus der Zeit der Ablässe zu stammen, als man sich noch mit Almosen von den Sünden freikaufen konnte.
    Ob dafür eine Münze genügte, kam wohl auf die Schwere der Sünden an...

    Aber so brav wie Sie leben, liebe Hausfrau Hanna, ist das keine Frage! ;-)

    Lieben Montagsgruss,
    Frau Quer

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  2. Weggenommen hätte ich`s ihm auch nicht, doch Ihr Ärger ist verständlich! Man fühlt sich komisch bei sowas. Irgendwas stimmt gewaltig nicht mehr in dieser Welt. Trotzdem schönen Dank für das Schild und die Schilderung!
    Gruß von der Nichthausfrau Madame W.

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  3. Wer das Fränklein nicht ehrt.... ist des Zweifränklers nicht wert!

    Geschätzte Hausfrau Hanna
    Es gibt ja bekanntlich nichts, das es nicht gibt.... aber das wissen Sie ja!
    Heute ziehe ich kurz mein Schürtzchen aus... und steige für einige Stunden in das neue Geschäftsfrauenkostüm.
    Mit freundlichen Grüssen
    Madame S., die heute schon ziemlich sturm im Kopf ist!

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  4. Da haben Sie recht,
    liebe Frau Quer,
    und vielleicht ist etwas von diesem'Ablassgedanken' heute noch enthalten in der Geste des Geldgebens...
    Und gleich nochmals recht haben Sie mit Ihrer Vermutung, dass mein braves Hausfrauendasein einen Zweifränkler völlig rechtfertigt... ;)

    Lieben Gruss in den Dienstag
    Hausfrau Hanna

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  5. Das mit dem Wegnehmen war nur ein kurzer, böser Gedanke einer braven Hausfrau im Nachhinein,
    liebe Nichthausfrau Madame W.,
    den ich an Ort und Stelle selbstverständlich nicht in die Praxis umgesetzt hätte.
    Wobei... wenn ich jetzt nochmals darüber nachdenke... das wäre schon chibigaufrecht gewesen (wie man hier sagt) ;)

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  6. Oder wohl eher,
    ma chère Madame S.,
    das 'Nötlein nicht wert'...
    Ich hoffe, das legt sich mit dem Sturm im Kopf.
    Auf dass Sie als souveräne Geschäftsfrau auftreten können!
    Sie wissen ja: Kleider machen Leute! ;)

    Au plaisir!
    Und einen herzlichen Gruss gleich hinterher
    Hausfrau Hanna

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