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31.05.2018

Tanzliedli zum letzten Tag des Mai!


Fritz Widmer, 1938 - 2010,
 war ein Schweizer Liedermacher (Berner Troubadur) und Schriftsteller.
Er übersetzte auch Lieder des schwedischen trubadurs Evert Taube 
in seinen Heimatdialekt und sang sie. 
Und aus dem schwedischen "Pappa kom hem" entstand 
ein Berndeutsches "Vati, chumm hei"...
Dieses Tanzliedli jedoch ist Original Bärndütsch.
Und wird ganz wunderbar wiedergegeben und gesungen
von meinem Lieblingstrio Juliette, Line und Marc:
Oder eben von Musique Simili!


30.05.2018

Aus der Vogelperspektive


Wir leben im Moment
wie von Christo eingehüllt.
Handwerker bewegen sich sicher und flink
auf dem rück- und vorderseitigen Gerüst auf und ab,
transportieren auf den Schultern schwere Gerätschaften.
Es klopft, dröhnt, poltert, hämmert, feilt.
Seit zwei Wochen ist das so.
Und dauert noch seine Zeit.
Der Wunsch, einem Milan gleich,
die Flügel auszubreiten, abzuheben
 und hoch über allem zu kreisen,
ist tief spürbar...






PS. Alles hat ein Ende!
PPS. Dann nämlich, wenn Hinter- und Vorderfassade in frischem Glanz erstrahlen...




26.05.2018

Doppelte Wirkung



"An apple a day keeps the doctor away" -
das englische Sprichwort kennen wohl alle.

Dass der tägliche Apfelverzehr noch einen weiteren Pluspunkt hat,
sah ich kürzlich an einem Infostand auf dem Bauernmarkt im kleinen Dorf:

Mit einem Apfel vom Hochstamm bleiben Sie attraktiv.


PS. Mein Vorsatz ist gefasst!
PPS. Und kommt auf die 'to do' - Liste ;)


25.05.2018

Ein Hoch diesem Stoiker!


Da stand er vor mir.
Der Gartenzwerg mit der roten Zipfelmütze
und sang frohgemut vor sich hin.
Fast glaubte ich, die Lieder zu hören:
"Im Frühtau zu Berge, wir gehn fallera..."
"Auf du junger Wandersmann!"
"Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen."
Er begleitete sich auf seiner kleinen Gitarre.
Nichts und niemand schien ihn dabei zu stören.
Oder abzulenken.
Auch das Beet voller Brennesseln nicht,
in dessen Mitte er stand...



PS. Gartenzwerge sind wahre Vorbilder im Alltag... !

24.05.2018

Dieses Adjektiv...


Soeben las ich in der Statistik, mit welchem Adjektiv jemand in mein Blöggchen gelangt ist:
furzgemuetlich.
Na, wenn das kein Kompliment ist! ;)

Dabei habe ich mir die letzten Tage durchaus Gedanken gemacht und mich etwas verunsichern lassen, als ich in diversen Blogs ellenlange, komplex und kompliziert tönende Datenschutzerklärungen las.
Morgen soll nämlich ein neues Datenschutzgesetz in Kraft treten.
Es kann im Ernst nicht sein, dass (m)ein kleines, bescheidenes, privates Blöggchen, das von drei, vier Handvoll Menschen gelesen wird, plötzlich derart wichtig sein soll! Und ich mich absichern und rechtfertigen muss mit einer Datenschutzerklärung.
Eine solche Angstmacherei macht mich auch ärgerlich.
Ich schreibe weiter.
LWP: "Luege, was passiert!"






PS. In diesem Sinn wünsche ich allen regelmässig oder zufällig hier Lesenden einen schönen Tag!
Hausfrau Hanna Basel



22.05.2018

Klänge im Bahnhof


Auf der Passerelle im Bahnhof steht seit Kurzem ein Klavier.
Daneben eine rote Tafel mit der freundlichen Aufforderung:
"Lassen Sie den Bahnhof mit Musik erklingen!"
Eine schöne Idee, die Anklang findet.
Kinder versuchen sich und klimpern wild die Tasten rauf und runter.
 Erwachsene  verkürzen sich die Wartezeit, bis der Zug fährt.
Ein Jazzpianist begeistert mit seinem Spiel.
Er hat den Rhythmus im Blut und spielt mit Passion und Drive:




Sie ist seine unmittelbare Nachfolgerin.
Sie spielt zwar nicht so virtuos,
verzaubert jedoch mit ihrer Hingabe und den Klängen von  Ludovico Einaudi: 
Nuvole bianche. Weisse Wolken...






21.05.2018

Hausfrau Hanna ♥ Tagesgangwetter


Mein Lieblingsbegriff momentan ist 'Tagesgangwetter'!
Ich kannte das Wort nicht, hatte es noch nie gehört.
In den vergangenen Tagen wurde es jedoch so häufig bei den Wetterprognosen verwendet, dass es mir unterdessen geläufig ist.
'Tagesgangwetter' bedeutet, dass das Wetter sich im Laufe des Tages immer wieder verändert:
Sonne am Morgen. Quellwolken am Nachmittag. Regen am Abend.
Es gibt keine lang andauernde, stabile Lage. Und eindeutige Prognosen sind schwierig.
Ich bin zu einer richtigen 'Tagesgangwetter'-Liebhaberin geworden.
Rhythmus ist Leben...




PS. Nur für den Fall, dass es heute... 
PPS. Den Regenschirm einzupacken ist keine Allerweltssache!
PPPS. Mit dem Mohnbild vom gestrigen 'Tagesgangwetter'-Spaziergang wünsche ich allen ein  frohes Flanieren durch den Pfingstmo(h)ntag :)


20.05.2018

Hausfrau Hannas Pfingstgedanken


"An Pfingsten geht's am ringsten!"
(Schweizerdeutsch für 'am einfachsten')
Dieser eigentümliche Satz stimmt heute nicht mehr.
Ganz im Gegenteil!
Man steht auf der Autobahn stundenlang im Stau. 
Man steht auch in brechend vollen Zügen.
Im Flugzeug hat man zwar seinen Sitzplatz zugesichert,
steht zuvor aber mit seinem Rollkoffer
in einer endlos langen Menschenschlange vor dem Check-in-Schalter.
Ergo.
Ich mache es mir ring
und bleibe zuhause.



Und lasse Goethe das PS. zu Pfingsten sprechen:
"Willst du immer weiter schweifen, sieh das Gute liegt so nah!"





18.05.2018

Zwischen Lachen und Spielen...



Zwischen Lachen und Spielen
werden die Seelen gesund.

Arabisches Sprichwort





PS. Sie spielen Kubb, ein Geschicklichkeitsspiel mit Holzklötzen, das auch 'Schwedenschach' genannt wird...





15.05.2018

Kühne Liebe



Das erste Anzeichen wirklicher Liebe ist bei einem jungen Mann Schüchternheit,
bei einem jungen Mädchen Kühnheit.


Victor Hugo, 1802 - 1885, französischer Schriftsteller
 (Zitat aus dem Internet)

 


PS. Es war die Kühnheit im Hugo-Zitat, die mich ansprach...



14.05.2018

Mitten im Leben


Wieder geht es um Kleider.
Und um das Massnehmen und Nähen für den letzten Anzug.
Tomas Tranströmers Gedicht ruht schon einige Zeit bei den Entwürfen. Es passte nie.
Jetzt passt es.
Und bildet wie eine Brücke in diese Woche mit einer Abschiedsfeier und Beerdigung.


Freske in der Nikolauskapelle des Basler Münsters



Mitten im Leben geschieht’s, dass der Tod kommt
und am Menschen Masse nimmt. Diesen Besuch vergisst man,
und das Leben geht weiter. Doch im stillen wird der
Anzug genäht. 


Tomas Tranströmer, 1931 - 2015 
schwedischer Lyriker und Literaturnobelpreisträger 2011



13.05.2018

Kunstgeschichte bildet!


Am Freitag in der Stadt.
Es hat viele Touristen. Auch auf dem Münsterplatz.
Eine Reisegruppe aus Süddeutschland hört interessiert einem Guide und Kunstexperten zu, der in lebhaftem Schwäbisch über die 'Galluspforte' am seitlichen Münster erzählt:
Diese sei wohl, erfahre ich, das früheste noch erhaltene Kirchenportal im deutschsprachigen Raum und sehr schön.
Dann erklärt er die  Bedeutung der verschiedenen Figurengruppen am Bogen und in den seitlichen Nischen: Die törichten Jungfrauen. Die vier Evangelisten. Die Speisung der Hungrigen. Und ganz zum Schluss noch die Verstorbenen, die sich fürs Jüngste Gericht Kleider anziehen.
"Des find i super", höre ich eine der Frauen sagen, "dass die Totä nicht nackt vor Gott stehe müsse!"







12.05.2018

Ohrenschmaus am Mittag

Die Stadt lebt und tönt
auf eine ganz besondere Weise (!)
in dieser Woche:


Europäische Jugendchöre und ein Chor aus Süfafrika sind seit einigen Tagen zu Gast.
Sie singen auf öffentlichen Plätzen und geben Konzerte in Kirchen.
Gestern war ich in einem der Mittagskonzerte in der Clarakirche -
lauschte gebannt den drei unterschiedlichen Chören:

Einem Jugendchor aus Slowenien.
Der Basler Mädchenkantorei.
Und dem Karolinska Kammarkör aus Örebro:

Ein wahrer Ohrenschmaus war es!
Ett fantastiskt örongodis :)



11.05.2018

Hausfrau Hanna ♥ Elchbilder!


Bloggen birgt Überraschungen!
Wieder kugelten mir fast die Augen aus den Höhlen.
Bekam ich doch von Maggan, einer hier lebenden Schwedin, 
als Resonanz auf den Elchbeitrag zwei Bilder per Mail geschickt.
Ich dürfe die Bilder an alle weitergeben, schrieb sie begleitend dazu.
Als ich zurückmailte, ob s i e die Bilder aufgenommen habe, 
kam umgehend dieseAntwort:
"Visst, Hausfrau Hanna, har jag tagit bilderna själv! Hundra pro!"
"Sicher habe ich die Bilder selbst gemacht! Hundert Prozent!"

Und jetzt der Blick auf den stattlichen, imposanten Elch,
den König der schwedischen Wälder:



PS. Stort och varmt tack för bilderna, kära Maggan! :)


10.05.2018

Zum Auffahrtstag!


Im kleinen Dorf gibt es eine Kirche,
die im 13.Jahrhundert auf einem Hügel erbaut wurde.
Das war üblich in den damaligen Zeiten.
So hatte man nur noch Gott über sich.
Heute ist das anders.
Neue Wohnquartiere sind oberhalb der Kirche entstanden.
Die Aussicht von der Kirchenanlage auf die umliegende Landschaft 
ist atemberaubend schön.




Und in den Rissen der alten Friedhofsmauer wächst Neues.
Neues Grün...

09.05.2018

Die Moral in schwedischer Werbung


Auf dem Flug nach Stockholm im vergangenen Juni ist mir in einer Zeitschrift diese Werbung ins Auge gestochen:

Ekobubbel
med fransk
elegans!


Elegant und charmant tönt das.
Aus der deutschen Übersetzung hingegen ist eine gewisse Schwerfälligkeit herauszuhören:


Biochampagner 
mit französischer 
Eleganz!


Und dann dämpft auch noch ein einziger kurzer Satz (der zudem noch wie eine Traueranzeige schwarz umrandet ist) die ganze Vorfreude auf das eine oder andere Gläschen Bubbel:

Alkohol kann 
deiner Gesundheit 
schaden



Schwedische Champagnerwerbung in einer Zeitschrift




PS. Dennoch.
PPS. Mit einem herzlichen 'Prost!' oder 'Skål' wünsche ich allerseits einen schönen Vorauffahrtstag mit dem genau richtigen Mass! ;)

07.05.2018

Hausfrau Hanna ♥ Elche!


Vorhin kugelten mir, beim Lesen im Blog von Quersatzein, fast die Augen aus den Höhlen:
Da stand nämlich ein Gedicht!
Ein Elchgedicht!
Geschrieben für eine bloggende Hausfrau aus Basel, die Schweden liebt!
Und Elche!



PS. Da es (noch) keinen knuffeligen Plüschelch in Hausfrau Hannas Haushalt gibt, musste ein Stück Elchstoff aus der IKEA aushelfen... (s. Bild) ;)

PPS. Und jetzt noch das Gedicht, das Hausfrau Hannas Herz zum Hüpfen bringt:


Es gibt auch Elche, welche
ganz ohne Land und Krone
auf einem Fenstervorsprung hocken
und von da oben locken.
In Schweden kennt man jeden
dieser schweren Brocken,
doch diesen himmelblauen Wicht,
den kennt selbst Hausfrau Hanna nicht.
Mit andern Märchentieren
erfreut er beim Flanieren
und erinnert uns und jeden
an Schweden.



Brigitte Fuchs




06.05.2018

Ein Hund namens Klösschen


In Italien gibt es ein Gericht, das man meistens als Vorspeise isst:
Gnocchi!
Gnocchi sind kleine Klösschen aus gekochten Kartoffeln. Mir persönlich schmecken sie am besten, wenn sie mit etwas flüssiger Butter und einem darin schwimmenden Salbeiblatt übergossen werden.


Gestern auf dem Lande lernte ich unsern neuen Nachbarn kennen:

"Eccoci, Gnocchi!"




PS. Der Kleine stammt übrigens aus Kalabrien.
PPS. Und so passt der Name einfach perfekt... ;)



04.05.2018

Zwischen zwei Haltestellen (108)


Wieder sitze ich in einem dieser Trams mit den neuen Sitzen aus abgerundetem Holz.
Wieder sitze ich auf einem dieser leicht erhöhten Einzelsitze.
Wieder ist der Platz mir gegenüber leer.
Wieder steigt bei einer Haltestelle eine Frau ein.
Nur etwas ist dieses Mal anders.
Die Frau lächelt mich an und sagt freundlich "Entschuldigung!"
Dann setzt sie sich hin.

Diese Szene habe ich nicht etwa erfunden.
Sie geschah genauso. Gestern Mittag im 8er-Tram. Bei der Haltestelle Bankverein.



03.05.2018

Zwischen zwei Haltestellen (107)

Gestern.
Ich steige auf dem Bahnhofsplatz ins Tram ein und setze mich ganz vorne hin. Die Einkaufstasche stelle ich auf die freie Stelle vor meine Füsse.
Eine gross gewachsene, schlanke Frau, etwas über vierzig, will sich offensichtlich auch keinen langen Weg durchs Tram zumuten und sich weiter hinten einen freien Sitzplatz suchen.
Ohne ein Wort zu sagen, zwängt sie sich auf den Sitz mir gegenüber und drapiert ihre endlos langen Beine schräg hin.
Um der Frau mehr Platz einzuräumen, nehme ich, ebenfalls wortlos, meine schwere Tasche vom Boden hoch und platziere sie auf meinen Beinen.
Die Frau mit dem blonden Haarknoten schenkt mir keine Beachtung, sie hat bereits ihr Smartphone hervorgeholt und ist aktiv.
Nach zwei Haltestellen erhebe ich mich.
Die Frau rührt sich nicht, sie scheint mich nicht zu sehen. Ihre langen Beine bleiben in der genau gleichen und so elegant wirkenden Seitposition ausgestreckt.
Ich muss ihnen deshalb etwas ausweichen und stolpere.
Die Frau merkt nichts und sagt nichts.

Es gibt Situationen, in denen es schwierig ist, die Balance zu halten.
Und die Fassung zu bewahren...


01.05.2018

Willkommen Mai!


Nach den langen, dunkeln Wintermonaten
wird in Schweden der Frühling noch sehnsüchtiger erwartet als hier.
Und da es die Schweden lieben, bei jeder Gelegenheit zu singen,
wird der Frühling draussen in der Natur mit diesem Lied begrüsst:

"Willkommen, du schöner Mai, tausend Vögel singen!"
"Sköna maj välkommen, tusen fåglar sjunger!"





Sköna maj välkommen
till vår bygd igen
Sköna maj välkommen
våra lekars vän
Känslans gudaflamma
väcktes vid din ljusning.

(...)

Text: Johan Ludvig Runeberg
Musik: Lars Magnus Béen