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30 November 2020

Zwischen zwei Haltestellen (129)

Vergangenen Freitag im Tram Richtung Bahnhof. Am Aeschenplatz steigt eine Frau ein. Sie schiebt einen Buggy ins Innere, in dem ein etwa dreijähriger Bub ruht. Die Frau, es ist die Oma, spricht Badensisch, den süddeutschen Dialekt, der so anheimelnd tönt: "Jetzt gehen wir nach Hause. Weisst du, wo wir heut gwese sind?" 

Der Bub: "Im Zolli!"

Die Oma: "Nein, dort sind wir net gwese!"

Der Bub: "Im Restaurant!"

Die Oma: "Nein, dort sind wir auch net gwese! Hast du etwa schon vergessen, wo wir gwese sind? Wir sind doch auf dem grossen Ding gwese, das sich dreht. Dem Riesenrad!"


PS. Der Bub hört stoisch zu. Ob im Zolli, im Restaurant oder auf dem Riesenrad scheint ihm völlig egal zu sein. 
PPS.Das Allerwichtigste für ihn ist wohl, dass die Zeit mit Oma gut gwese isch... 



29 November 2020

Musik zum kalten 1.Advent

Es ist kalt geworden, die Bise geht.
Ein feines Rascheln ist im Hinterhof zu hören.
Es kommt von den übrig gebliebenen, 
sich im Winde drehenden und bewegenden Blättern des Ahorns.
Ein Improvisationstanz der Natur.
Was passt da besser zum heutigen 1.Advent als ein Musikstück 
mit einem schwedischen Klarinettisten namens Fröst.
Nicht Frost ;)


PS. Einen frohen ersten Advent wünscht allen hier Verweilenden und Zuhörenden
Hausfrau Hanna

28 November 2020

Mit Musik im Ohr...


Möwe und Mädchen.
Beide ganz Ohr...


PS. Und diese drei CD's mit Klängen aus dem Norden höre ich zur Zeit:

Rebekka Bakken: "Winter Nights".
Sarah Dawn Finer: "Winterland".
Emilia Amper: "Lux".
Triakel: "Vintervisor".



27 November 2020

Ideenlos...


Nichts ist so mächtig
wie die Idee,
deren Zeit gekommen ist.


Victor Hugo, 1802 - 1885, französischer Schriftsteller und Politiker
(gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)




Mit diesem Gedanken von Viktor Hugo grüsse ich all jene, 
die wie ich keine mächtigen oder inspirierenden Gedanken haben.
Und den Tag so nehmen, wie er ist...

Hausfrau Hanna

26 November 2020

"Namen sind Schall und Rauch" - Reprise eines Witzes...

Sich gegenseitig Witze zu erzählen, sollte man öfters tun.
Ich jedenfalls habe mich heute Morgen köstlich amüsiert 
beim Lesen der Kommentare zum gestrigen Beitrag.
Selbst bin ich völlig unbegabt im Witzeerzählen.
Die meisten vergesse ich wieder.
Einen einzigen Witz jedoch konnte ich 'behalten'.
Ich kann ihn sogar geläufig erzählen.
Und auch die Pointe sitzt.
Eine Freundin hat ihn mir vor Jahren erzählt.
Er gefiel mir derart gut, 
dass ich ihm sogar einen Blogbeitrag widmete.
Weil das eine Weile her ist, bringe ich ihn heute nochmals -
auch als kleines Dankeschön für alle,
die mir einen Witz geschenkt haben in den Kommentaren.
 Viel Vergnügen!
Hoffentlich... ;)


Ella Hösli schämte sich stets für ihren Nachnamen. Nun jedoch freut sie sich. Sie heiratet nämlich einen Mann, der den wohlklingenden italienischen Nachnamen Ganzoni trägt. Und so stellt sie sich ab sofort stolz und selbstbewusst vor mit: 
"Grüezi! Ella Ganzoni-Hösli."

PS. Es hilft, die Pointe laut zu  lesen... 


25 November 2020

Erzählt euch auf der Bank einen Witz!


"Erzählt euch auf der Bank einen Witz!"

Als ich die Kreideschrift auf dem Trottoir (Gehsteig) las, 
musste ich lachen: Ich fand die Idee originell und nachahmenswert.
Und so für mich dachte ich, 
dass es für die eigene Befindlichkeit allemal besser ist,
sich einen Witz zu erzählen, als Animositäten zu pflegen.
Zudem soll ein gutes Lachen das Leben verlängern 
(so ein Sprichwort aus Schweden).
Man kann sich dazu auf eine Bank setzen.
Oder ihn einfach so erzählen. 
In einem Kommentar etwa... ;)



24 November 2020

"O habet nur Geduld..."


„O habet nur Geduld. Es geht alles vorbei, nur die Ewigkeit nicht.“

Bruder Meinrad Eugster, 1848-1925, Kloster Einsiedeln


"Es geht alles vorbei!"
Diesen Satz hörten wir damals oft 
aus den Mündern der Erwachsenen.
Er war wohl als Trost gemeint und sollte helfen 
in einer für uns schmerzlichen, schwer aushaltbaren Situation.
Bruder Eugens Satzende "nur die Ewigkeit nicht" 
hörten wir hingegen nie...

23 November 2020

Keine Eile...

Ich habe keine Eile.
Wozu Eile?
Sonne und Mond haben keine Eile: Sie tun recht daran.
Wer Eile hat, glaubt, er kann seine Beine überholen.
Oder mit einem Sprung über seinen Schatten springen.
Nein, ich habe keine Eile.

(...)

Fernando Pessao, 1888 - 1935
portugiesischer Dichter und Schriftsteller
 

Als ich vor elf Jahren ein Zitat suchte,
das ich in 'Hausfrau Hannas'-Blog einfügen wollte,
fand ich eines des portugiesischen Dichters Fernando Pessao.
Es war hervorragend geschrieben, 
aussagestark, dicht
und sprach mich tief an.
Es steht immer noch ganz oben in der rechten Spalte,
wo ihr es nachlesen könnt.

Pessoas Gedanken und Bilder zur 'Eile' sind derart einleuchtend,
dass ich sie beim täglichen Unterwegssein wie einen hilfreichen Anker erlebe:
Nein, auch ich habe keine Eile!

22 November 2020

Zwischen zwei Haltestellen (129)

Gestern im Tram von der Stadt zurück ins Quartier.
Ein Mann (ü65) steigt ein und erblickt eine Bekannte.
Er spricht sie fröhlich an.
Seine Stimme hat etwas charmant Einhüllendes: 
"Jä, Sali! Scho lang nümm gseh! I ha di vermisst!"
Und was entgegnet die Frau kurz angebunden:
"Das säisch doch zu allne!"
Hinter der Maske muss ich lachen.
Wie und ob sich das Gespräch weiterentwickelt,
bekomme ich leider nicht mehr mit.
An der nächsten Haltestelle muss ich aussteigen.


21 November 2020

Herzensangelegenheit

Müde und nachdenklich - die Helvetia am Rhein.
Mir ging es genauso...


Die Blogpause fiel länger aus, 
als ich eigentlich beabsichtigt hatte.
Sie tat mir gut.
In den Pausen geschieht oft Wichtigeres als im Tun.
Heute fand ich in der Blogstatistik diesen Suchbegriff: 
Das hörte sich an wie eine Aufforderung:
"Hausfrau Hanna, beginn wieder zu schreiben!"

Ich wünsche allen ein gutes Wochenende,
Hausfrau Hanna

06 November 2020

Heute vor elf Jahren!


"Hausfrau Hanna", sage ich zu mir, 
"nicht zuviel denken und planen. Setz dich einfach hin! Und fang an!"

Hausfrau Hanna (am 6.11.2009) 


Kreischende Möwen umkreisten vor elf Jahren 
die ruhig und nachdenklich dasitzende Helvetia am Rhein.
Eines der Bilder wählte ich aus für das Headerbild im Blog.
Es ist dasselbe geblieben in all den Jahren -
wir sind treue Seelen, die 'Hausfrau Hanna' und ich.
Heute feiern wir zusammen etwas, 
was wir nie für möglich gehalten hätten:
Unsern 11.Bloggeburtstag!
Ein herzliches Dankeschön an euch alle,
die ihr hier lest und kommentiert.
Ohne diesen bereichernden Austausch wäre
 unsere Bloggerei wohl schon längst bachab, 
den Rhein hinunter, gegangen.
Der Prosecco und die Gläser stehen bereit.
Stossen wir also an zusammen:
Prost! Och skål!
Danke! Och tack!
Bis bald! Vi ses och hörs!

Hausfrau Hanna Basel


04 November 2020

Wo wir uns wieder treffen

Adjö min far och adjö min mor.
Adjö min syster och lille bror.
Adjö, lev väl ostadig vän:
Vi träffas åter i himmelen.

Adieu mein Vater und Adieu meine Mutter.
Adieu meine Schwester und kleiner Bruder.
Adieu, leb wohl du rastloser Freund:
Wir treffen uns dann im Himmel.

(Übersetzungsversuch von Hausfrau Hanna)


Ich habe wieder einmal übersetzt -
einen schlichten, schwedischen Vers,
der von Abschied, Adieu und Lebewohl handelt.
Was sich jedoch auf Schwedisch reimt, 
holpert bedenklich auf Deutsch...



03 November 2020

Auf dem Weg...

 
Ufem Wäg

Der Eint goht hüscht,
der ander hot -
und keine weiss,
wos anegoht - 
En Ahnig doch,
wo jedem säit:
All nöcher 
geg der Ewigkeit.

Ida Schweizer-Buser, 1925 - 1985
Baselbieter Mundartdichterin (einige ihrer Texte wurden auch vertont)
aus 'Eigegwächs', 1980  
 

Die Mundartdichterin Ida Schweizer-Buser
 lebte im gleichen Dorf im engen Tal, wo ich aufwuchs.
Vor vielen Jahren bekam ich von meiner Mutter
(die mit ihr zur Schule gegangen war)
das Gedicht- und Geschichtenbändchen
 'Eigegwächs' - 'Eigengewächs' geschenkt.
Es stand vergessen ganz zuoberst im Bücherregal.
Erst jetzt begann ich, darin zu lesen.
 Voller Bewunderung für diese begabte Frau 
aus einfachen, dörflichen Verhältnissen,
die ein Leben lebte, wie es damals für Frauen üblich war:
Arbeit in der Fabrik. Heirat. Familiengründung.
Und bei ihr noch das Schreiben...


01 November 2020

Letzter Augenblick...


Mit leeren Händen kam ich in diese Welt.
Barfuss verlasse ich sie.
Mein Kommen, mein Gehen - 
Zwei einfache Ereignisse,
Ineinander verwoben.

Kozan Ichikyo, 1283 - 1360, japanischer Zenmönch und  Dichter
Aus 'Die Kunst des letzten Augenblicks - Todesgedichte japanischer Zenmeister'


Nicht nur am Anfang des Lebens
auch an seinem Ende sind unsere Hände leer.
Aller Besitz, sämtliche Habseligkeiten
(ein Wort, das mir sehr gut gefällt)
müssen zurückgelassen werden.
"S'letzscht Hemli het käi Täsche!"
 "Das letzte Hemd hat keine Tasche!"
Und das ist gut so.


PS. Heute ist Allerheiligen -
ich wünsche allen ein gutes Unterwegssein!

Hausfrau Hanna