Ein strahlendschöner Sommertag, der Himmel von einem intensiven Blau.
Der ´Riddarfjärden´ glitzert.
Stockholm zeigt sich in seiner ganzen Pracht.
Ich steige die vielen steilen Stufen zum Stadtteil Södermalm hoch.
Bei der Katarinakirche, einer Barockkirche, hat es einen grossen, parkähnlichen Friedhof.
Die Leute sitzen oder liegen entspannt auf dem Rasen - und das auch schon mal im Bikini:
´Ut i naturen´ - das schwedische Lebensgefuehl stimmt auch hier...
Ich suche das Grab der schwedischen Aussenministerin Anna Lindh, die 2003 ermordet worden ist.
Beim langsamen Gehen vorbei an den Gräbern bleibt mein Blick auf einem Grabstein:
"Himlens hav har ingen strand
bara ljus"
("Des Himmels Meer hat keinen Strand nur Licht")
Irgendwie ergibt der Spruch keinen Sinn fuer mich.
Es ist ein Familiengrab: Vater, Mutter, drei Kinder.
Nur: Alle leben noch.
Dann schaue ich genauer hin. Ein Kind, ein kleiner Bub, ist gestorben.
Trotz des warmen Wetters fröstelt es mich plötzlich.
Das Todesdatum ist naemlich der 26.Dezember 2004.
Und ganz unten steht der Ort seines Sterbens:
Khao Lak.
Den Strand sehe ich als Begrenzung, dort hört das Meer auf. Im Himmel gibt es dieses Ende nicht. Im grenzenlosen Licht befindet sich diese Familie, wir wollen es ihnen wünschen.
AntwortenLöschenVielleicht hat der Spruch aber auch etwas mit ihrer Lebensgeschichte zu tun?
Hej Anhora,
AntwortenLöschenherzlich Willkommen in meinem Blog und ein herzliches Dankeschön auch fuer deinen Kommentar!
Ich habe ihn gern gelesen und er erweitert die Sicht.
Hej då!
Hausfrau Hanna
Nach all den Jahren lese ich nun diesen Beitrag noch einmal und habe diesmal auch auf den Link geklickt. Das Kind ist also bei dem Tsnunami in Thailand gestorben und somit ist die Frage beantwortet, ob der Spruch auf dem Grabstein etwas mit der Lebensgeschichte zu tun hat.
AntwortenLöschenWas für ein tröstlicher Spruch, und was für eine Art der Familie, den Tod des Kindes zu verarbeiten. Man kann nur den Hut ziehen.
Lieber Gruß, Anhora
Liebe Anhora
AntwortenLöschennach sieben Jahren nochmals einen Kommentar auf einen Blogbeitrag zu bekommen (und das von der gleichen Kommentarschreiberin), ist speziell.
Danke dafür!
Irgendwie hat mich das Schicksal des kleinen, im Tsunami 2004 umgekommenen Bübleins, nochmals beschäftigt.
Ich vermutete, dass sich in meinem Bildarchiv noch ein Bild des Grabes befinden musste, das noch nicht gelöscht war (was ich ich oft im Nachhinein mache).
Ich fand das Bild tatsächlich und betrachtete es lange.
Dann gab ich die Namen der Eltern in Google ein.
Und als ein bewegender Nachruf erschien, begriff ich es endlich:
Nicht nur der kleine Bub (wie ich angenommen hatte) sondern die ganze Familie - Mutter, Vater, drei Kinder – sind im Tsunami umgekommen.
Nach sechs glücklichen Ferientagen am Meer bei Khao Lak…
Der Grabspruch ‚Himlens hav har ingen strand bara ljus.‘
ist übrigens vom schwedischen Lyriker Bo Setterlind.
Ganz herzlich denke ich an dich und wünsche dir ein schönes Wochenende
Hausfrau Hanna