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31.10.2018

Vergänglichkeit (1)


Es schmerzt,
wenn Beziehungen zerbrechen,
wenn Freundschaften sich auseinandergelebt haben,
wenn Wege sich trennen, die man zusammen gegangen ist.
Christine Busta schrieb ein Gedicht dazu  -
und fast am Ende dieser eine Satz,
der aufhorchen lässt
und nachklingt:

"es bleibt und wird zu erfülltem Leben."


Bild aufgenommen beim Riesenrad auf der Herbstmäss 2018



Inmitten aller Vergänglichkeit

Einmal wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, dass man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.

Auch wenn man es längst vergessen wähnt.


Christine Busta, 1915 - 1987, österreichische Lyrikerin
aus ‚Inmitten aller Vergänglichkeit'  Otto Müller Verlag, Salzburg 1985

29.10.2018

Lang ersehnt!


Am Samstag
(genau zum Herbstmässbeginn)
fiel der erste Regen seit vielen Wochen.
Ein sanfter, gleichmässiger, leichter Regen,
den der ausgetrocknete Boden gut aufnehmen konnte.
Einen Regenschirm brauchte ich nicht.
Die Kapuze am Wintermantel
reichte völlig...






PS. Wie habe ich mich nach diesem Regen gesehnt!
PPS. Hej Hanno: Jag har verkligen längtat efter detta regn!




28.10.2018

Touristin in der eigenen Stadt (5)



Damit das klar ist:
Ich bin nicht für Sprayereien!
(Ausser es ist diese knallbunte 'Streetart'-Form)
Oft sind es ärgerliche Schmierereien.
Entstanden aus Langeweile.
Gedankenlosigkeit.
Provokation.
Oder Blödheit.
Dennoch.
Als ich das rote Herz an der Fassade sah,
musste ich es einfach festhalten.
Und ein Bild davon machen.
Vom Haus mit Herz...





27.10.2018

Touristin in der eigenen Stadt (4)


Nervenkitzel. Adrenalinausstoss. Freifallturm. Riesenrad.
Grillwürste. Raclette. Käseküchlein. Magenbrot. Marroni. Zuckerwatte.
Heute Punkt 12 Uhr beginnt sie wieder -
die schönste Zeit in Basel:
Die Herbstmäss!



PS. Hier der Beitrag vom letzten Jahr!

26.10.2018

Touristin in der eigenen Stadt (3)




An der Eingangstüre zum Basler Münster ist ein weisses,
zugegeben nicht sehr auffälliges Plakat befestigt:

baslermünster
Herzlich Willkommen!
Wir bitten um
angemessene Ruhe.




Ich trete ein und mische mich unter die zahlreichen Touristen,
die sich alle angemessen verhalten, ruhig dasitzen oder ein Bild knipsen.
Zwei kleine, etwa vierjährige Kinder,
(ein Mädchen und ein Junge)
haben das Kirchenschiff als Spielplatz entdeckt.
Sie rennen herum, steigen auf die Bänke, springen herunter und werfen sich zu Boden.
Dazu kreischen sie laut vor Vergnügen.
Die beiden Elternpaare reden derweil in aller Seelenruhe zusammen
und nehmen von ihren Kleinen keine Notiz.
Ich verdrehe innerlich die Augen und denke mir meine Sache...



PS. Hat Jesus doch gesagt:
"Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht!"




25.10.2018

Touristin in der eigenen Stadt (2)


Gestern.
Auf dem Weg ins kleine Kulturkino 
komme ich an einem Büroraum vorbei, 
der soeben fertig renoviert und bezogen worden ist.
Die Fensterscheiben sind noch voller Baustaub und Schlieren. 
Ich werfe einen diskreten Blick hinein und sehe an der Wand ein Plakat hängen:




Das Schwarzweissfoto zeigt den Schriftsteller Gerhard Meier,
der mit übereinandergeschlagenen Beinen dasitzt und ruhig in die Kamera blickt.
Vielleicht hat er genau in diesem Moment den Gedanken formuliert,
der auf dem Plakat oben linkszu lesen ist:


Ich bin ihr einfach verfallen
der Schönheit der Gewöhnlichkeit,
der Grösse der Gewöhnlichkeit.

Gerhard Meier, 1917 - 2008
Schweizer Schriftsteller


PS.
Beim Heranzoomen ist der Name der Fotografin erkennbar... 





23.10.2018

Touristin in der eigenen Stadt (1)



Manchmal bin ich in Basel unterwegs wie eine Touristin.
Mein Schritttempo ist gemächlich - ein Schlendern fast.
Das Fotoapparätchen liegt griffbereit in der Manteltasche.
Da ich die Stadt aus dem effeff kenne, 
brauche ich auch keinen Stadttplan für den genauen Weg. 
Mein Blick ist frei und unvoreingenommen.
Und ich sehe Dinge, die ich normalerweise beim Unterwegssein 
mit umgehängten Einkaufstaschen nicht beachte...








22.10.2018

Planetenbilder beim Eindunkeln

Gestern in der Abenddämmerung auf der Pfalz.
Einige Leute stehen bereits da und warten auf die Dunkelheit,
um die über dem Kleinbasel schwebenden Planeten
in ihrer ganzen Leuchtkraft festzuhalten.
Die Profis ruhig und präsent mit Stativ und Kamera:

Die Smartphonebenützenden machen ein schnelles Bildchen,
um es dann umgehend mit einem  😍-Gruss weiter zu schicken:

Und hier noch Hausfrau Hannas bestes Bild, das sie geknipst hat:

PS. Mit einem Fotoapparätchen, das am Limit war bei diesen Bedingungen...


17.10.2018

Hausfrau Hannas Morgengedanke zum Herbst



In diesem Herbst 2018,
(der einem verlängerten Sommer ähnelt)
sind Übermut und Melancholie ganz nah beisammen.
Und manchmal ist nur ein Schritt dazwischen...




15.10.2018

Planetengarten über der Stadt

Der Basler Kunstvermittler und Kurator Klaus Littmann hat ein Kunstprojekt initiiert
und ihm den Namen 'Jardin des Planètes' gegeben.
Zwei Wochen lang schweben über der Stadt neun riesige,
von Künstlern geschaffene Planeten.

Völlig diskret habe ich vergangene Woche dem Geschehen 
auf dem Waisenhausplatz im Kleinbasel zugeschaut:

Der rotweisse Planet wird mit Helium gefüllt...

... und schwebt,
etwas abgesondert von den andern Planeten,
 am Tag darauf über der Stadt.

Von der Pfalz beim Münster ist die Sicht auf den Planetengarten am schönsten -
ganz links ist er nochmals zu sehen: Der rote Einzelgänger...

PS. Hier ein Blogbeitrag von 2013 über eine andere Ausstellung 
von Klaus Littmann im öffentlichen Raum!



14.10.2018

PS. Vem kan segla...



'Vem kan segla förutan vind',
das schwedische Lied vom Segeln ohne Wind und Rudern ohne Ruder ,
ist tatsächlich sehr bekannt:
Auf youtube gibt es eine Vielzahl an Aufnahmen.
Ich habe mich für diese hier entschieden:





Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag -
önskar er alla en skön söndag :)





13.10.2018

Wer kann segeln ohne Wind...


Ein sonniger, milder Herbsttag am Thunersee.
Ein Traumtag, wie viele sagen. Oder ein Tag wie aus dem Bilderbuch. 
Die weich gezeichnete Pyramide im Hintergrund ist der Niesen,
bei dessen Anblick mein Vater immer laut niesen musste.
Ich habe es ihm geglaubt als Kind...


Im Vordergrund ein Segelschiff,
bei dessen Anblick mir das schwedische Lied in den Sinn kommt,
das wir auch hier kennen und singen:

Vem kan segla förutan vind
vem kan ro utan åror.
Vem kan skiljas från vännen sin
utan att fälla tårar?

Wer kann segeln ohne Wind 
wer kann rudern ohne Ruder.
Wer kann sich von seinem Freund trennen
ohne Tränen zu vergiessen?


12.10.2018

Zwischen zwei Haltestellen (113)


Bin ich länger unterwegs  im ÖV, 
(oder im 'Öffi', wie er in Norddeutschland genannt wird)
kaufe ich mir vor Abfahrt des Zuges eine Zeitschrift am Kiosk.
Zum Blättern, Stöbern, Gucken und Überfliegen.
Ich muss mich beim Lesen einer Zeitschrift nicht konzentrieren, 
wie es ein Buch von mir erforden würde,
Als ich jedoch die frischen Mädchenstimmen im Abteil nebenan hörte, 
legte ich die Zeitschrift zur Seite und benutzte sie nur noch,
 um ein paar der aufgeschnappten Sätze hineinzukritzeln.
Damit ich sie auch ja nicht vergass...



PS. Und sie wortgetreu wiedergeben konnte hier im Blog... 






11.10.2018

Zwischen zwei Haltestellen (112)


Die Fahrt vorgestern im Intercity nach Bern dauerte länger als normal.
Ein technisches Problem an einem Stellwerk zwischen Olten und Bern machte einen Umweg nötig.
Deshalb konnte ich auch eine Viertelstunde länger dem lebhaften, schnellen Gespräch der vier  'Biggirls' im Abteil nebenan lauschen.
Die Themen waren vielfältig (aber nicht jedes Thema eignet sich für das Blog... ;)).
Dieses jedoch passt:
"Ich und der Gregory haben in zwei Wochen unser Zweijähriges und wissen nicht, was machen!"
Schon sprudeln die Tipps aus den Mündern der Freundinnen.
Und nein, es war kein Billigstädteflug mit Easyjet dabei (wie man vielleicht vermuten könnte).
Sondern: "Go ässe goh!"



PS. Gefolgt von: "Ä Chochkurs mache!"
PPS. :))





10.10.2018

Zwischen zwei Haltestellen (111)


Gestern im Intercity nach Bern.
Im Abteil neben mir sitzen vier junge Frauen. 
Gymnasiastinnen im letzten Schuljahr vor der Matur, wie ich während der Fahrt herausfinde. 
Sie sind in Ferienstimmung. Das Gepäck und ihr lautes, lebhaftes, fröhliches Schwatzen zeugen davon.
Nun planen sie die gemeinsamen Ferientage. 
Den Mittwoch bekomme ich noch nicht mit. Beim Donnerstag steige ich ein und höre zu:
"Machen wir einen Brunch oder einen Grill?"
Sie entscheiden sich für den Grill.
Eine macht die Einkaufsliste und notiert die Vorschläge: Wienerli, Würstli und Paprika.
 "Ou, das habe ich alles nicht gern!"
"Sag nicht, du hast es nicht gern! Iss es einfach nicht!" 
Der Rüffel wird widerspruchslos akzeptiert.
"Schreib noch bacon auf und Salat! Fertig geschnittenen oder selber machen?"
Sie entscheiden sich für fertig geschnittenen.
Dann folgt eine ganz praktische Frage: "Wo lagern wir die Resten?"
Ich höre zu und freue mich still vergnügt.
Auch weil die vier den Freitag mit der gleichen Ausführlichkeit abhandeln wie den Donnerstag.
Mit einem Brunch allerdings. Und leicht fluffigen Omeletten... 








09.10.2018

Mundartliches


In einem Kartenständer in der Stadt
kann man minimalistische Postkarten kaufen.
Einige sind beschriftet mit einem einzigen Wort.
Andere mit einem kurzen, aufmunternden Mundartsatz:
Für jede Gelegenheit die passende Formulierung!
Bevor ich zum Bahnhof gehe, 
(ein Tagesausflug an den Thunersee)
lasse ich euch eine kleine Auswahl hier:




PS. Wem eine eigene Wortschöpfung einfällt:
I fröi mi druff!



08.10.2018

Zum Wohle der Familie...


Weil mir im Moment eine zündende Idee für einen aktuellen Beitrag fehlt, habe ich bei den Entwürfen gestöbert und tatsächlich etwas gefunden:



Vor einiger Zeit
machte in der Presse ein Verkauf  Schlagzeilen:
"Nafea faa ipoipo - Wann wirst du heiraten?" 
eines der weltweit bekanntesten Bilder von Paul Gauguin wurde verkauft.
Für die sagenhafte Summe von 300 Millionen Dollar (wie vermutet wurde).
An eine Prinzessin nach Katar (wie gemunkelt wurde).
Der Besitzer des Bildes war übrigens ein Basler.
Ich sass damals in einem Café am Rhein 
und hatte neben der Kaffeetasse eine Tageszeitung, durch die ich mich blätterte.
Das Interview mit dem Basler Gauguinbildbesitzer war derart spannend,
dass ich es von Anfang bis Ende durchlas.
Die  Frage des Journalisten, ob eine Notsituation bestanden habe
und das Bild deshalb verkauft worden sei, verneinte der Bildbesitzer.
Um dann den wahren Grund zu nennen:
"Es geht um eine bessere Vermögensverteilung zum Wohle der Familie."






05.10.2018

Wortspielerei



Ferienzeit ist (auch) Postkartenzeit!





PS. Eigentlich ist 'Same' der korrekte Begriff für den Laptopbesitzer auf der Bergspitze.
PPS. Aber dann hätte das Wortspiel nicht funktioniert...



04.10.2018

Herbstschönes (der Schluss!)



Die Herbstferien haben in dieser Woche begonnen.
Ob mit Handgepäck, Rucksack oder Rollkoffer:

Ich wünsche ein gutes Unterwegssein! :)





03.10.2018

Herbstschönes (6)


Im  kleinen See in der 'Grün 80' -
eine Feder wird vom leichten Biswind über die Wasserfläche getrieben.



Eine Mutter und ihr Sohn erblicken die Feder ebenfalls.
Und berechnen die Ankunftsstelle am Ufer genau.
Der Kleine legt sich flach auf den Bauch und schaut gebannt zu,
während sich die Mutter hinunterbeugt, die Hand ausstreckt und zugreift:
"Ich habe sie! Die weisse Schwanenfeder!"
Der Bub ist glücklich...




01.10.2018

Herbstschönes (5)


Diese violettblauen Blüten,
die dem hellen Sommerhimmel dieses letzten Septembertages gleichen!
Auf einer kleinen Tafel sind sie angeschrieben mit
"Wunder von Stäfa" -
eine Asternart!



Noch während ich knipse,
 erscheint ein zauberhaft aussehendes Wesen 
(in Begleitung zweier profaner Dienerinnen)
und stellt sich mitten hinein in das blühende Wunder:



Die herbstschöne Blumenelfe lächelt und posiert.
Und weiss zum Glück nicht,
dass auf der kleinen Tafel die Zusatzinformation
"bienenfreundlich" steht... ;)