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31 Januar 2011

Vergissmeinnicht


Gestern besuchte ich das Grab der Freundin, eine Stätte der Gemeinschaft. 
Ich stand vor ihrem Namen, in den sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. 
Ich deckte ihn zu mit einer Blume.

Friedhöfe besuche ich gern. Vor allem in fremden Städten.
In Stockholm ging ich oft in den grossen, parkähnlichen 
Das Grab der ermordeten Aussenministerin Anna Lindh ist hier.
Und Gräber von Tsunamiopfern.

Friedhof bei der Katarinakyrka

Gräber von nahegestandenen Menschen besuche ich selten.
Was soll ich da.
Sie sind ganz bestimmt nicht dort,
wo ihr Name auf dem kleinen Metallplättchen 
oder auf dem Stein geschrieben steht.
 Förgätmigej -Vergissmeinnicht



29 Januar 2011

Im eigenen Garten


Ich tanzte
den ganzen Tag
um den Frühling
zu suchen.
Meine Knie sind weich,
meine Füsse schmerzen.

Am Abend
habe ich
den Frühling
noch nicht gefunden.
Ich kehre heim
und sehe eine Blüte
in meinem Garten.

(aus Finnland)



Manchmal geht man weit,
sucht intensiv,
tanzt sich müde.
Vielleicht kann man erst dann die Blüte im eigenen Garten sehen.

Blühendes zum Wochenende
wünscht Hausfrau Hanna


PS. Und hier bei theomix steht heute etwas Ähnliches.




28 Januar 2011

Blogstatistik


Einmal wöchentlich erhalte ich per Mail eine Statistik über den Zulauf und den Besuch in meinem Blog.
Eigentlich interessierte mich das nie wirklich, ich bin ein uneitler Mensch.
Beachtung schenkte ich bisher nur den Ländern, aus denen irgendjemand in mein Blog geriet.
Dann drückte ich jeweils schnell auf die 'delete-Taste'. Und die E-Mail mit der Blogstatistik war unwiderruflich verschwunden.
Trotzdem.
Seit ich vor Kurzem an meinem Blog herumpröbelte und per Zufall entdeckte, dass ich die Blogstatistik jederzeit direkt im Blog anklicken kann, ist es um mich geschehen:
Ich spüre eine neue Art von Gier. 
Die Statistikgier.

Und deshalb liste ich hier 'Hausfrau Hannas' drei Toppbeiträge auf:
1.Platz: Adventsgedanken
2.Platz:  Hundeangst
3.Platz: Wenn Katzen ins Milchfach machen




PS. Eine Interpretation, warum gerade diese drei an der Spitze sind, lasse ich offen...

26 Januar 2011

Emma hat Geburtstag!


Emma!
Niemand nannte damals in den Siebziger- und Achtzigerjahren sein kleines Mädchen so.
Der Grosstantenname war völlig out.
Dass heute Mädchen wieder 'Emma' gerufen werden, ist wahrscheinlich ihr zu verdanken.
Am 26.Januar 1977 erschien nämlich die erste Ausgabe der feministischen Zeitschrift für die emanzipierten Frauen. Oder jene, die es noch werden wollten.
Ich kaufte mir damals die 'Emma' am Kiosk. Es kam jeweils auf die Themen an.
Abonniert hatte ich nämlich ihre Schweizer Schwester 'Emanzipation - die Zeitschrift für kritische Frauen'.
Die gibt es in der Zwischenzeit nicht mehr.
Emma hingegen gibt es immer noch.
Und heute kann sie ihren 34.Geburtstag feiern:
Herzlichen Glückwunsch, liebe Emma, ich hoffe, es gibt dich noch lange!


PS. Deshalb kauft Hausfrau Hanna, die dir ihre Emanzipation verdankt, heute zur Feier des Tages die neue Ausgabe.

PPS. Und kann mit diesem kleinen Beitrag hoffentlich alle Leserinnen (und ein paar Leser) ebenfalls zum Kauf motivieren... :-)




25 Januar 2011

"Faulsein ist wunderschön..."

... empfahl mir Lisette gestern in ihrem Kommentar.
Ich kannte Pippi Langstrumpfs Lied nicht.
Ab sofort ist es Hausfrau Hannas Müssigganghymne:



PS. Nachgeliefert wird auch Astrid Lindgrens ganzer Tagebucheintrag aus dem Jahr 1964:

"Wie kann es Menschen geben, die sich langweilen. Lieber Gott, wie soll die Zeit nur reichen, wie in Jesu Namen soll man es schaffen, alle Bücher zu lesen, alle Musik zu hören, alle Orte in der Welt zu sehen.
Nein, das war eine Lüge, ich möchte nicht alle Orte sehen. Stattdessen möchte ich Zeit haben für die enormen Naturerlebnisse, die dieser kurze Lebensaugenblick bietet. Und dann muss man ja auch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen."

24 Januar 2011

Tagträumerei

Montagmorgen.
Ich gönnte mir soeben eine kleine Tagträumerei:

"Und dann muß man ja
auch noch Zeit haben, einfach
dazusitzen und vor sich hin
zu schauen."

Diese vier Zeilen hat Astrid Lindgren geschrieben. Sie ist für mich das Mass aller Dinge, ich bewundere und verehre sie. Und merke, wie dieser kurze Tagebucheintrag nicht nur eine ausgleichende und beruhigende Wirkung auf mich hat, sondern mir auch meine Ahnung bestätigt:
Tief in mir wohnt dieser da und fühlt sich bei mir sehr zuhause:


PS. Und da darf er von mir aus ruhig weiter wohnen bleiben. Ich kann ja hin und wieder auch ohne ihn fortgehen...

21 Januar 2011

Schlagersteinzeitliches


Fernsehen verdarb die Kinder.
Musik förderte sie.
Und so kam 1962 der erste Plattenspieler der Marke Lenco ins Haus. Zusammen mit einigen der kleinen 45er-Schallplättchen, die man beidseitig auflegen und abspielen konnte.

Die grosse Schwester durfte bereits Party machen mit den Freundinnen.
Der Teppich in der Stube wurde aufgerollt und weggelegt. Und dann wurde auf dem gebohnerten Parkett getwistet. Die Twistkönigin hiess Ingrid - sie konnte den Rücken bis fast zum Boden hinunterdrücken.
Mich wollten die Feiernden nicht dabeihaben. Ich hätte gestört. Demonstrativ schlossen sie die Türe zu und sperrten mich aus. Das Schlüsselloch ging dabei vergessen. Das war mein Glück. Ich klebte an der kleinen Öffnung und bekam genug mit, um das Twisten ebenfalls zu lernen...

Hier der Twist, der damals mein absoluter Favorit war:

 


PS. Obwohl die Rückseite wohl eher für Ältere gedacht war, gefiel sie mir ebenfalls ausgezeichnet. Ich konnte sie im Nu auswenig und einwandfrei mitsingen.  Auch wenn mir die tiefere Botschaft des Textes und der 'Pulewar' ein Rätsel blieben :-)
PPS. Was wohl aus der kleinen Elisabeth von damals geworden ist...

20 Januar 2011

Gratiscoaching

Letzte Woche in der Migros.
Drei Jugendliche versperren mir den Weg zur Rolltreppe: "Sie kommen da nur durch, wenn Sie diese da

  kaufen", drohen mir die Schelme und strecken mir die Kartonschachtel mit den Fasnachtsblaggedden unter die Nase.

Mein erster Impuls ist, ihnen verbal eine zu semmeln. Dann besinne ich mich auf meine andern Fähigkeiten. Während wir auf der Rolltreppe nach unten fahren, sage ich:
"So geht das nicht! Erstens beziehen wir die Blaggedden jedes Jahr bei derselben Clique. Und zweitens könnt ihr Leute nicht einfach so anmachen. Damit vergrault ihr sie und verkauft kein einziges Stück."
Wir gehen dem Ausgang zu.
Die Zeit reicht genau, um ihnen freundlich, kurz und knapp zu erklären, wie man Kunden gewinnt.
Sie lachen zwar.
Als ich im Tram sitze, sehe ich, dass sich die drei Bürschchen bereits ein Paar geangelt haben, das fröhlich gestimmt das Portemonnaie in den Händen hält.

PS. Viel Erfolg, ihr drei!

18 Januar 2011

Historisches WC

Gestern nahm ich anstatt des Trams die Fähre über den Fluss.
Der Fährimaa und ich waren die einzigen Menschen. Wir sassen uns wortlos gegenüber und hielten das Gesicht in die Sonne.
Am andern Ufer wollte ich eben die Stufen hochgehen, als sich vor mir ein junger Mann ganz schnell noch die Hose zunestelte, sich umdrehte und dann auf seinen wartenden Kollegen zueilte. Er hatte es gerade noch rechtzeitig vor meinem Erscheinen geschafft, sich seines Drucks an der historischen Sandsteinmauer der Pfalz zu entleeren.
Ich verstehe Männer und ihre Markiererei nicht, werde sie nie verstehen. Mit allem guten Willen nicht.
Einen kurzen Moment überlegte ich mir, ob ich etwas sagen sollte. Dann tat ich es:
"Ganz zuoberst hat es übrigens eine Toilette. Damit Sie das wissen beim nächsten Mal und es nicht mehr öffentlich tun müssen."
Der junge Mann schien meinen Tipp jedenfalls zu schätzen. Das habe er nicht gewusst, meinte er und bedankte sich freundlich bei mir.


PS. Schweden ist auch bei diesem Thema ein Vorbild. Hier habe ich darüber geschrieben.
Empfehlenswert. Vor allem für die Leser... :-)

16 Januar 2011

Zwischen zwei Haltestellen (14)

Heute an diesem strahlenden, warmen Januarsonntag, zog es uns zur Stadt hinaus.
Beim Bahnhof stiegen einige Leute ins Tram ein. Zwei setzten sich direkt hinter uns.
Unüberhörbar und laut wurde Züridütsch gesprochen:
"I ha d'Lüüt im Wald zwee Chrais lo mache. Ä Innächräis und ä Ussächräis".

Der menschliche Innen- und Aussenkreise im Walde interessierte mich. Und so schenkte ich der Frauenstimme meine ganze Aufmerksamkeit.
Ich erfuhr beim Lauschen, dass zwanzig Menschen, die sich gegenseitig nicht kannten, unter der Leitung der Nachbarin vom Sitz hinter mir an einem im Wald stattgefundenen Kurs teilgenommen hatten. Nun also standen sich diese Menschen zur Begrüssung auf den beiden Kreisen gegenüber.
Sie schauten sich in die Augen, bis ihre Gesichtszüge weich wurden.
Der Kontakt war angebahnt.
Jetzt erst liess die Leiterin sie in kleinen Gruppen hinaus in den Wald mit der Aufgabe, ein Werk zusammen zu gestalten: "Ohni Sackmässer, Schnuer und Zündhölzli - nur mit Sache, wo dr im Wald findet!"
Eineinhalb Stunden bekamen die Teilnehmenden Zeit dafür.
Offensichtlich lösten alle die Aufgabe eigenständig und problemlos: "Das isch so doll gsi, was mer alles häi chönne aluege zäme und was alles entschtande isch uss Tannechriess, Zigaretteschachtle, Bierdose und Plastiksäck".
Immer noch mit dieser begeisterten, hellen Stimme wurde der Schlusssatz gesprochen:
"Zum Schluss hani dänn alli no gfröget, was si an sich Überraschends erläbt hän an däm Namittag. Das isch's dänn gsi!"
Zu diesem "Das isch's dänn gsi!" klatschte sie sich anerkennend in die Hände.
Und stieg wenig später mit ihrer Begleitung aus.

14 Januar 2011

Kleine Schwester


Linda Gail ist die kleine Schwester von Jerry Lee Lewis.
1999 habe ich sie in einem Konzert gehört. 
Hier in der Stadt, in einem unbestuhlten Saal, der brechend voll war. 
Man stand dicht an dicht. Was die fantastische Stimmung noch mehr anhob.
Eigentlich ging ich ja wegen des grossartigen, kleinen 
Van Morrison ins Konzert.
Und wegen Candy Dulfer, der Saxophonistin aus Holland.
("When I need sax, I call Candy!" - soll Prince einmal gesagt haben...).
Kleine Schwestern sind  nicht zu unterschätzen,
und so gefiel mir Linda Gail Lewis am Klavier dann auch sehr gut.

PS. Hier ein paar musikalische Beispiele aus einer schwedischen Fernsehsendung:

13 Januar 2011

Sternfamilie


Ich freue mich immer wieder, wie kreativ die schwedische Sprache ist.
Und was für schönklingende Begriffe sie bereit hält, 'stjärnfamilj' etwa.
'Stjärn' richtig auszusprechen ist für uns Schweizerdeutschsprechende nicht allzu schwierig: Chchchärnfamili. 
Das 'stj' tönt also wie ein 'ch' in unserem 'Chuchichäschtli' ;)
'Stjärna' , das ist leicht zu erraten, bedeutet 'Stern'.
Nun hat die Sternfamilie jedoch nichts mit der Strahlkraft prominenter Menschen zu tun, 
sondern bezeichnet den Gegenentwurf zur traditionellen Kernfamilie mit Vater, Mutter und Kindern, die dann auf Schwedisch wiederum 'kärnfamilj' heisst.
Bevor ich nun definitiv den Überblick verliere:
Eine 'stjärnfamilj' ist bei uns...  eine Patchworkfamilie!


PS. Und wer mir jetzt noch eine gute deutsche Übersetzung liefert:
Mycket välkommen!!!

12 Januar 2011

Zwischen zwei Haltestellen (13)


Zwischen den Ufern die Fähre.
Die Strömung ist schwach. Die Überfahrt dauert länger.
Zeit, die Gedanken dem Wasser zu überlassen.
Der Fluss übernimmt sie alle.
Und  übergibt sie irgendwo der Weite des Meeres...


11 Januar 2011

Winterbücher

Gestern räumte ich einen Teil des Büchergestells leer und entsorgte zugleich die am schlimmsten vergilbten Taschenbücher. Den Staub, der sich auf die Buchrücken gesetzt hatte, blies ich in die Luft.
Dann ordnete ich alle Bücher, die bei mir bleiben durften, auf den sauber geputzten Tablaren neu ein.
Ein Winterbuch, ein ganz schmales und hübsches Bändchen, durfte bleiben.
Es handelt von einem Welpen, der sich in der Einsamkeit des nordschwedischen Winters verirrt und ohne seine Mutter und seine Menschen hilflos der Natur ausgeliefert ist.
Nun liegt das Buch ganz zuoberst auf der Beige neben meinem Bett.
Ganz selten nur geschieht mir das.
Aber dieses möchte ich ein zweites Mal lesen.
Und das noch, solange es Winter ist!

"Die Luft ist schneidend, und die Fjällgipfel hüllen sich in Grau. In der einsamen Stille des nordschwedischen Winters verirrt sich ein junger Welpe und ist ohne seine Mutter und seine Menschen hilflos der Natur ausgeliefert. In seinem unterkühlten Körper flattert sein Herz gegen die Kälte und die Nässe wie ein Vogelflügel. Glück und Zufall verhindern, dass er schon in den ersten Tagen verhungert. Bald lernt er Gefahren besser einzuschätzen. Sein Jagdinstinkt erwacht, und es gelingt ihm, den Frühling und den Sommer zu überstehen. Bis er zu Beginn des nächsten Winters einem Menschen begegnet. Ist es vielleicht sein Mensch? "Hundeherz" ist eine kurze, mitreißende Geschichte über die Natur, die Einsamkeit und das Leben."

Über die Autorin:
Kerstin Ekman, geboren 1933 in Mittelschweden, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie wurde in ihrer Heimat mit allen großen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie für ihr Gesamtwerk den renommierten Pilotpreis.

10 Januar 2011

Zum Montag:




"Gott achtet mich, wenn ich arbeite.
Aber er liebt mich, wenn ich singe." 



PS. Und deshalb singe ich heute!

Wandbild in der Stadt mit Janis Joplin (wenn man genau schaut)


09 Januar 2011

Ein Vorbild

1968 hörte ich sie zum ersten Mal.
Joan Baez.
Am Anfang des Schuljahres stand eine neue Handarbeitslehrerin vor unserer Klasse: Annie.
Sie war nur wenige Jahre älter und brachte neben frischen, unkonventionellen Unterrichtsideen auch eine Platte von Joan Baez mit. An den ersten Song erinnere ich mich glasklar: 'Farewell Angelina'. Ich war vom ersten Moment an hingerissen. Eine neue musikalische Welt tat sich mir auf.
Annie liess uns sehr viel Raum, was damals noch unüblich war. Wir kreierten Schnittmuster nach unsern Vorstellungen und diskutierten gleichzeitig über Songtexte.
Und so begann ich Joan Baez zu verehren.
Ich liebte ihre Musik. Ich liess meine Haar nach ihrem Vorbild wachsen.
Später nähte ich mir einen Hippierock aus indischem Batikstoff.
Ihr politisches Engagement für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Minderheiten bewunderte ich.
Joan Baez prägte mich.

Heute feiert sie ihren 70.Geburtstag: HAPPY BIRTHDAY, Joan!

08 Januar 2011

Glückliche Tiere...


... und spielende Kinder gehören zu meinen besten und gelungensten Fotosujets.
Diese Woche habe ich mir die Zeit genommen und die Bilder des vergangenen Jahres im Laptop angeschaut.
Es waren viele.
Die entspannt schlafende und irgendwie zufrieden aussehende Sau hat es mir besonders angetan.
Ich habe sie im Frühling im Berner Oberland geknipst.
Nun hoffe ich, dass sie das neue Jahr noch erlebt hat und nicht auf einer Berner Platte serviert worden ist...




PS. Bei diesem Wetter ist ein entspanntes Wochenende in den eigenen vier Wänden angesagt.
Und genau das wünsche ich allen hier Lesenden :-)
Hausfrau Hanna

07 Januar 2011

Toppsegler!


Das Vertrauen in Fredrik Reinfeldt ist topp!
Laut einer aktuellen Umfrage haben sieben von zehn Schweden grosses oder sehr grosses Vertrauen in ihren bürgerlichen Staatsminister.
Noch nie, seit Umfragebeginn 1995, hatte ein Staatsminister einen solchen Bonus in der Bevölkerung, man spricht vom Reinfeldteffekt und davon, dass er populärer ist als seine Partei.
Experten sind zwar der Meinung, dass es an der fehlenden Opposition liege und Reinfeldt nur 'åker snålskjuts', was man  mit 'umsonst mitfahren' oder 'Trittbrettfahren' übersetzen könnte...
(Quelle DN)

Ich bin zwar keine Expertin, aber für mich hat der Mann die Qualitäten eines erfahrenen Skips:
Er setzt mit feinem Gespür für die Verhältnisse die Segel und segelt erfolgreich im Wind.



PS. Stutzig macht mich etwas später im Artikel dieser Satz: "Fredrik Reinfeldt är hetare än någonsin", der nicht näher erklärt wird.
PPS. Nun grüble ich...
PPPS. Die Übersetzung lautet nämlich: "Fredrik Reinfeldt ist heisser als je zuvor".



06 Januar 2011

Von Königen, Königinnen und Hausfrauen


Heute ist Dreikönigstag.
Melchior, Balthasar und Kaspar haben dem Jesuskind 
ihre kostbaren Geschenke überreicht und reisen weiter.
Von Königinnen ist in der Bibel nirgendwo die Rede. 
Aber es hätte auch so sein können:



Die Königinnen

Noch ist das Kind unterwegs.
Im Leib seiner Mutter reist es dem Ort
seiner Geburt entgegen.
Im Stall schlafen die Königinnen. Sie sind
Dem Stern gefolgt, er hat sie direkt hierher
Geführt. Jetzt träumen sie ihre Wünsche für
Das Kind.


"Tiere und Engel werden mit dir sein",
sagt die Erste und füllt die Krippe mit
duftendem Heu.

"Du wirst die Frauen nicht fürchten", sagt
die Zweite und schüttet ein Lager aus Stroh
auf den Boden.

"Dein Herz wird offen sein", sagt die
Dritte. Sie putzt die Schwelle.

Die Königinnen gehen nach Hause. Dort
warten sie lange auf die Könige.

"Wir haben das Kind gefunden,
es lag in einer Krippe im Stall.
Wir haben ihm Gold, Weihrauch und
Myrrhe gebracht", sagen die Könige, als
sie schliesslich kommen.


"So", sagen die Königinnen.

(aus Adventskalender 2003/2004 Forum für Zeitfragen)


Kartensujet ' Die (h)eiligen drei Könige aus dem Papiermühlemuseum Basel



PS. Mir passiert es regelmässig, dass ich ins Erklären gerate und zu viel rede.
PPS. Dabei reichte manchmal e i n einziges, abschliessendes Wort: "So!"
PPPS. Königin müsste man sein...



05 Januar 2011

Einen einzigen Vorsatz nur...


... habe ich zum Jahresanfang gefasst: 
Ich brauche wieder einmal einen guten Haarschnitt mit der kompetenten Frage davor

"Was machen wir?"


04 Januar 2011

Seppli


Manchmal braucht es wirklich wenig, dass ich mich freue...
Heute zum Beispiel ist es diese Notiz:


"Die Zwergziegen bieten im Zoo derzeit ein in mehrfacher Hinsicht sinnliches Erlebnis. Die ersten würzig duftenden Vorläufer erreichen die Nase schon beim Einbiegen in den Kinderzoobereich.
Der Charme des Duftcocktails von Ziegenbock „Seppli“ hat die Ziegen in Paarungsstimmung versetzt. Im Zwergziegengehege wird in diesen Tagen die Basis für die im Frühjahr beliebten Zicklein gelegt."


Frühling 2010


PS. Sepplis Duftcocktail und die Stimmung im Zwergziegengehege müssen bereits vor einem Jahr prächtig gewesen sein. Hier eines von vielen bezaubernden Resultaten ein paar Monate später :)



02 Januar 2011

Klingt meine Glocken!

Anne Sofie von Otter, die schwedische Mezzosopranistin, hat tatsächlich anfangs der Achtzigerjahre ihre internationale Karriere hier in Basel begonnen. Ich erinnere mich an die grossgewachsene, blonde Frau, die damals den 'Orpheus' in Glucks Oper sang und einen hinreissenden 'Hänsel' in der Märchenoper von Humperdinck.
Letztes Jahr war sie wieder hier am Theater.
In einer schrägen, skurrilen Marthalerinszenierung.
Ich ging ihretwegen hin. Und wahrscheinlich die meisten der Besucherinnen und Zuhörer ebenfalls. Sämtliche Aufführungen waren ausverkauft. Wahrscheinlich nicht wegen Marthaler...

Das Lied, das Anne Sofie von Otter und der Nyårskören draussen in der Eiseskälte auf der New Yorker Bühne singen, passt zum eben begonnen Jahr mit den Abertausenden von Glockenklängen:



PS. Thematisch zu Glocken und Neujahr passt auch noch etwas von Kästner:

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."