Heute an diesem strahlenden, warmen Januarsonntag, zog es uns zur Stadt hinaus.
Beim Bahnhof stiegen einige Leute ins Tram ein. Zwei setzten sich direkt hinter uns.
Unüberhörbar und laut wurde Züridütsch gesprochen:
"I ha d'Lüüt im Wald zwee Chrais lo mache. Ä Innächräis und ä Ussächräis".
Der menschliche Innen- und Aussenkreise im Walde interessierte mich. Und so schenkte ich der Frauenstimme meine ganze Aufmerksamkeit.
Ich erfuhr beim Lauschen, dass zwanzig Menschen, die sich gegenseitig nicht kannten, unter der Leitung der Nachbarin vom Sitz hinter mir an einem im Wald stattgefundenen Kurs teilgenommen hatten. Nun also standen sich diese Menschen zur Begrüssung auf den beiden Kreisen gegenüber.
Sie schauten sich in die Augen, bis ihre Gesichtszüge weich wurden.
Der Kontakt war angebahnt.
Jetzt erst liess die Leiterin sie in kleinen Gruppen hinaus in den Wald mit der Aufgabe, ein Werk zusammen zu gestalten: "Ohni Sackmässer, Schnuer und Zündhölzli - nur mit Sache, wo dr im Wald findet!"
Eineinhalb Stunden bekamen die Teilnehmenden Zeit dafür.
Offensichtlich lösten alle die Aufgabe eigenständig und problemlos: "Das isch so doll gsi, was mer alles häi chönne aluege zäme und was alles entschtande isch uss Tannechriess, Zigaretteschachtle, Bierdose und Plastiksäck".
Immer noch mit dieser begeisterten, hellen Stimme wurde der Schlusssatz gesprochen:
"Zum Schluss hani dänn alli no gfröget, was si an sich Überraschends erläbt hän an däm Namittag. Das isch's dänn gsi!"
Zu diesem "Das isch's dänn gsi!" klatschte sie sich anerkennend in die Hände.
Und stieg wenig später mit ihrer Begleitung aus.