Gestern nahm ich anstatt des Trams die Fähre über den Fluss.
Der Fährimaa und ich waren die einzigen Menschen. Wir sassen uns wortlos gegenüber und hielten das Gesicht in die Sonne.
Am andern Ufer wollte ich eben die Stufen hochgehen, als sich vor mir ein junger Mann ganz schnell noch die Hose zunestelte, sich umdrehte und dann auf seinen wartenden Kollegen zueilte. Er hatte es gerade noch rechtzeitig vor meinem Erscheinen geschafft, sich seines Drucks an der historischen Sandsteinmauer der Pfalz zu entleeren.
Ich verstehe Männer und ihre Markiererei nicht, werde sie nie verstehen. Mit allem guten Willen nicht.
Einen kurzen Moment überlegte ich mir, ob ich etwas sagen sollte. Dann tat ich es:
"Ganz zuoberst hat es übrigens eine Toilette. Damit Sie das wissen beim nächsten Mal und es nicht mehr öffentlich tun müssen."
Der junge Mann schien meinen Tipp jedenfalls zu schätzen. Das habe er nicht gewusst, meinte er und bedankte sich freundlich bei mir.
PS. Schweden ist auch bei diesem Thema ein Vorbild. Hier habe ich darüber geschrieben.
Empfehlenswert. Vor allem für die Leser... :-)
Männer unterliegen einem unbändigen Gestaltungstrieb. Denk doch ans Taj Mahal, an den Eifelturm oder die Mondraketen. Und die Natur hat sie auch entsprechend ausgestattet, damit sie immer und überall mit einem Spritzer die Umwelt gestalten können. Frauen lassen bloss plätschern, Männer hingegen brünzeln Kultur…
AntwortenLöschenDAS musst du doch verstehen!
Willkommen Herr Muger in meinem Blog!
AntwortenLöschenBeim Lesen Ihres Kommentars sagte ich laut: Aha! Obwohl ich immer noch nicht ganz verstehe, was das öffentliche, männliche Urinieren mit Umweltgestaltung zu tun hat.
Bei Frauen plätschert es zwar bloss, dafür wissen sie definitiv, dass sich 'Eiffelturm' mit zwei eff schreibt.
Männer brünzeln Kultur, Frauen schreiben dafür orthografisch richtig...;-)
meint Hausfrau Hanna und grüsst Sie herzlich
Liebe Hausfrau Hanna, ich teile deine Unverständnis. Was sollen wir hier tolerieren, wenn es uns schon stinkt bei Hunden und Katzen? Sitz oder stirb, wie es an manchem reinlichen Ort geschrieben steht. Oder - schafft den Hosenschlitz ab!?
AntwortenLöschentouché Hanna! ;-)
AntwortenLöschenhabe heute beim Lesen von dieser Zeitungsmeldung an Dich gedacht:
"Games-Hersteller Sega testet in Tokyo derzeit eine neuartige Spielkonsole – für Urinale! Kaum zu glauben: das „Toylets“ genannte System lässt Männer beim Pinkeln verschiedene Videospiele durch Stärke und Ausrichtung des Urinstrahls steuern.
Die Urinale sind mit einem Drucksensor ausgestattet, der die „Eingaben“ des Toilettenbesuchers misst. Das Spielgeschehen findet auf einem kleinen LED-Monitor über der Schüssel statt.
Es gibt vier Spiele:
1. Kraftpinkeln: Die simpelste Spielvariante. Hier wird einfach nur die Stärke des Strahls gemessen. Fehlt nur noch die Highscore-Liste.
2. Geschicklichkeitspinkeln: Hier ist schon mehr Geschick gefragt. Der Spieler soll – mit viel Zielwasser – ein Graffiti von einer Hauswand löschen
3. Zielpinkeln: Es gilt, einem Mädchen mit einem gezielten Windstoß den Rock hoch zu blasen. Dieses Spiel trägt den lyrischen Namen „Der Nordwind, die Sonne und ich“.
4. Kampfpinkeln: Der Spieler tritt gegen den vorherigen Besucher des Urinals an. Zwei Figuren beschießen sich mit Milch, die aus ihren Nasen spritzt. Der stärkere Strahl fegt den Gegner vom Platz.
Doch damit nicht genug. Wer stolz auf die erbrachte Leistung ist, darf das Ergebnis sogar auf einen USB-Stick bannen."
Was kann man da noch dazu sagen?
Liebe Ursula,
AntwortenLöschendiese beiden rigorosen Sprüche kannte ich noch nicht :-)
Als Hausfrau war mir nur dieser bekannt:
"Mann sitzt oder mann putzt".
Herzlich grüsst dich
Hausfrau Hanna
Darauf hat die Welt gewartet,
AntwortenLöschenliebe Lisette,
und ich wieder etwas über die Kreativität männlichen Gestaltungstriebes (!) dazugelernt...;-)
Mit einem herzlichen Danke für diesen langen Kommentar, der eigentlich einen ganzen Beitrag wert gewesen wäre
Hausfrau Hanna
Spür' ich da etwas Neid heraus? ;-)
AntwortenLöschenSpass beiseite: Nicht die Markiererei ist das Problem, sondern die Unachtsamkeit, in diesem Fall bezüglich ausgewähltem Ort.
Diese Unachtsamkeit findet man aber vielerorts und beschränkt sich somit nicht bloss aufs Ablassen des Blasendrucks. Vor Zu- oder Abgängen plaudernde Menschen legen beispielsweise die genau gleiche Unachtsamkeit an den Tag.
Wo lehrt man, mehr auf sein Umfeld zu achten?
Schon Freud,
AntwortenLöschenlieber Titus,
unterstellte Frauen 'Neid'...;-)
Deine Frage "Wo lehrt man, mehr auf sein Umfeld zu achten?" kann ich nicht absolut beantworten.
Ich denke, 'Hausfrau Hanna' hat dem jungen Mann einen Moment des Nachdenkens beschert und vielleicht (?!) schaut dieser sich beim nächsten Mal zuerst nach einem WC mit Türe um...
Herzlich grüsst dich eine nie die Hoffnung aufgebende Hausfrau Hanna