Gestern im 'Braunen Mutz', einem Traditionslokal am Barfüsserplatz.
An der Fasnacht rutscht man zusammen. Und sitzt schon einmal dicht an dicht mit fremden Leuten.
Die vier Frauen, die sich an unsern Tisch setzen, sind sehr aufgeräumt und kommunikativ und wie ich ihrem Dialekt entnehme, nicht aus der Gegend.
Wie die Mehlsuppe und die Zwiebelwähe denn schmecke, fragt mich eine der Frauen.
Und schon sind wir im Gespräch.
Ich vernehme, dass sie aus Zug kommen und alle begeisterte Fasnächtlerinnen und Guggenmusikerinnen sind.
Die Frau mir gegenüber spricht mit heiserer Stimme.
"Nachwehen der Fasnacht in Zug", erklärt sie fröhlich, "wahrscheinlich wäre alles noch schlimmer gekommen, hätte ich mir vor der Fasnacht nicht die Stimmbänder segnen lassen!"
Ob sie mir jetzt einen Bären aufbinde, frage ich, den Zweifel nicht zurückhaltend.
Ganz und gar nicht!
Die Frau erzählt nun ausführlicher von einem katholischen Brauch, der immer noch ausgeübt wird:
Jedes Jahr am
St.Blasiustag gehe sie in die Messe, halte ihren Kopf zwischen zwei sich kreuzende, brennende Kerzen und lasse sich vom Priester segnen. Und dieser Segen wirke dann gegen alle Halskrankheiten. Was während der Fasnacht nützlich sei.
Beeindruckt bedanke ich mich für diese Information, wünsche allen einen schönen Fasnachtsmittwoch in Basel. Und der Frau mit der angeschlagenen Stimme "Gute Besserung!"
Noch ein letztes Bild, und dann ist definitiv Schluss mit Fasnacht...
PS. Die drei trommelten, pfiffen und trompeteten übrigens genau in diesem Moment '
Z' Basel a mim Rhy, jo do mechti si...'
PPS. Ich auch! Nirgendwo anders :)