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29.02.2020

Festhalten und loslassen

"Heb di fescht!"
So das Motto der diesjährigen Basler Fasnacht. 
Gestern musste ich mich kurz festhalten.
Was irgendwie unvorstellbar schien, war plötzlich real: 
Die Fasnacht 2020 wurde abgesagt.
Ein Virus zwang zum Loslassen...

Vorfasnächtliche Schaufensterdekoration des Quartierbuchladens

PS. Heute werde ich in den kleinen Buchladen im Quartier gehen.
PPS. Und mir ein Buch kaufen.
PPPS. Zum Festhalten während der nicht stattfindenden 'drey scheenste Dääg'...

PPPPS. Hier geht es zum Blogbeitrag von WindWorte zur abgesagten Basler Fasnacht.



27.02.2020

Blickfang (3)


Ein paar Schritte vom Rhein entfernt 
steht hinter einem Zaun ein winterkahler Baum.
Mein Blick wird wie angezogen von dessen Stamm,
der von kreisrunden, pastellfarbenen Flecken umhüllt ist.

Ich überquere die Strasse und 
trete ganz nah an die Gitterstäbe.
Erstaunt und entzückt zugleich sehe ich,
dass die spinnwebenartigen Flecken am Stamm...
... Häkeldeckchen sind.

PS. "Kunst am Baum und bestrickend schön",
meint Hausfrau Hanna 


26.02.2020

Blickfang (2)

Endlich! 
Vor einigen Minuten begann es hier zu schneien -
zum ersten Mal in diesem warmen Winter.
Riesige, schwere Flocken fielen vom Himmel.
Ein Moment des Glücklichseins...




25.02.2020

Blickfang (1)


Du musst so gut sein, dass sie dich nicht übersehen können.

A. Gopp




Gestern.
Er war nicht zu übersehen.
Ein Künstler auf Rollen.
Trendy und cool bei frühlingshaften 18 Grad.

24.02.2020

Von einem schwedischen Begriff, den wir so nicht kennen...



Aufräumen ist ein herrlich meditativer Prozess.

Bettina Wagner
(Zitat heute gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)



In Schweden kennt man den Begriff 'Döstädning'.
'Dö' heisst sterben. 
'Städa' heisst putzen, räumen.
Wörtlich übersetzt heisst das also 'Sterberäumen'.
Die wohl bessere, passendere Übersetzung ist jedoch
'Die Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen'.
Genauso heisst der Titel eines kleinen, schmalen Buches,
das sich seit einiger Zeit in einer der drei Bücherbeigen neben meinem Bett befindet.
Geschrieben hat es die in Stockholm lebende Autorin Margareta Magnusson,
die nach eigener Aussage irgendwo zwischen 80 und 100 Jahren alt ist.
Ich habe das Buch erst flüchtig durchgeblättert, aber noch nicht gelesen.
Vielleicht gibt der heutige Kalenderzettel den Anstoss, es endlich zu tun. 
Denn Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen, 
nachzudenken, was man bewahren, aussortieren oder weitergeben möchte, 
hat etwas Befreiendes und macht das Leben einfacher. 
Egal, in welchem Alter...


PS.  Margareta Magnusson 'Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen' 
Erschienen im Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2018

22.02.2020

Hausfrau Hannas Wochenplanung



Måndag gör jag ingenting.
Tisdag ser jag mig omkring.
Onsdag går jag ut och vankar.
Torsdag sitter jag i tankar.
Fredag gör jag vad jag vill.
Lördag stundar helgen till.

från Sverige



Am Montag mach ich nichts...

Am Dienstag seh ich mich um...

Am Mittwoch geh ich hinaus, spazieren...  

Am Donnerstag sitz ich in Gedanken da... 

 Am Freitag mach ich, was ich will... 

Am Samstag steht das Wochenende an...

PS. Eine richtige Flohnerwoche war das! 
PPS. Oder eine Chillerwoche, wie man heute sagt ;) 




21.02.2020

Anlauf nehmen...


Lache nicht vorschnell über jemanden, der zurückweicht.
Er nimmt vielleicht nur Anlauf.

Heiliger Hieronymus, 347 - 420, Kirchenvater, Theologe, Gelehrter
(gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)





Dieser Spruch gefällt mir sehr.
Weil er aus dem Mund eines Kirchenmannes kommt.
 Weil er etwas Temperamentvolles und leicht Boshaftes hat.
Weil er das Ende offen lässt.
Und damit meine Fantasie aktiviert... 


20.02.2020

Wohl wahr...


Vom Wahrsagen lässt sich's wohl leben in der Welt,
aber nicht vom Wahrheit sagen.

Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799, Physiker, Naturforscher, Mathematiker
(Aphorismus gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)


Wahrsagerin mit Glaskugel in der Glasi Hergiswil


PS. Irgendwie passt Lichtenbergs Aphorismus zum gestrigen Beitrag und rundet ihn ab.



19.02.2020

Ein Schild, das die Vorstellungskraft übersteigt


Ich war unterwegs in die Stadt und nahm einen anderen Weg als sonst.
Dabei entdeckte ich an einem Wohnhaus ein Schild, das ich spannend fand und das ich gründlich studierte.
Am linken Rand (ich schnitt sie später zuhause auf dem Bild weg) standen die Namen der Therapeuten und Therapeutinnen.
Nach dem Doppelpunkt und einer kleinen Lücke waren ihre angebotenen Verfahren aufgelistet.
Dabei fielen mir besonders diese drei auf:

Seelenzentriertes Coaching 
HumanDesign Reading 
Thetareading



PS. Ich bemühte meine Vorstellungskraft, konnte mir jedoch absolut nichts darunter vorstellen.
PPS. Vielleicht sollte ich mich zu einer 'Probesitzung' anmelden?
PPPS. Oder aber jemand hier weiss mehr und erklärt es mir.
PPPPS. Gratis! ;)




17.02.2020

Einmalig und nicht zu toppen...



Tanten sind wie Mamas, nur cooler.

Graffito an einer Basler Rheinbrücke
(gelesen auf dem heutigen Zettel des Diogenes-Abreisskalenders 2020)




PS. Eine Tante wird als cool erlebt, wenn sie grosszügig (und ohne den Nachsatz "S' längt jetz aber, gäll!") Schokolade verteilt.
PPS. Bald beginnt hier die Fasnacht... ;)

15.02.2020

Ein Bett aus Rosen


Darin 
gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlern Schwedens.
Seine Eltern waren kurdische Flüchtlinge -
er selbst kam 1987 in Stockholm zur Welt.
Ich mag Darins schwedische Songs sehr.
Gestern am Valentinstag,
der in Schweden 'alla hjärtans dag' heisst,
 erschien sein neues Lied 'En säng av rosor'.
Ein Bett aus Rosen...




PS. Ein Lied, so melancholisch und schön, dass ich gleich mehrere Male hineingesunken bin.
PPS. Darin, du är bäst! :)




14.02.2020

Schokolade zum ♥-Tag!


Schokolade ist nicht Ersatz für Liebe.
Liebe ist Ersatz für Schokolade.

Schweizer Sprichwort
(gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)


PS.
Das Schweizer Sprichwort habe ich nicht gekannt.
Aber über weitergeschenkte Liebe  (in Form von Schokolade)
freue ich mich heute masslos... ;)



13.02.2020

Im Spagat . . .




"Jag står med en fot i snön och en fot i sanden."
"Ich stehe mit einem Fuss im Schnee und dem anderen Fuss im Sand."

Henning Mankell, 1948 - 2015, schwedischer Schriftsteller und Theaterregisseur


Den physischen Spagat zu lernen, ist schwierig.
Es braucht Zeit, Geduld sowie tägliches Dehnen und Üben.
Henning Mankell schaffte den Spagat. Physisch und psychisch.
Lebte er doch abwechselnd in zwei völlig unterschiedlichen Welten:
In Schweden und in Mosambik, seiner zweiten Heimat.


PS. Ich selbst schaffte den Spagat nie...





11.02.2020

Zwischen zwei Haltestellen (124)


Gestern Nachmittag an der Tramhaltestelle auf dem Bahnhofsplatz.
Ein Achtertram fährt ein. 
Ein Mann steigt aus. Er fällt auf.
Laut und derb fluchend geht er davon.
Am Schluss stösst er noch ein lautes 
"Diese Scheissschweizer!" aus.
Ich steige, zusammen mit einer mir unbekannten Frau, ins Tram ein. 
"Was dem wohl über die Leber gekrochen ist?" fragt die Frau.
 Niemand antwortet ihr.
 Dann höre ich eine jüngere Frau murmeln: 
"Das Leben!"




10.02.2020

Durch Sturm und Regen



Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.

Khalil Gibran, 1883 - 1931, libanesisch-amerikanischer Dichter und Philosoph
(Zitat gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)



Heute sind das Sturmgedichte: Bewegte, gewaltige, wütende, wilde, laute...
Kommt gut durch den Tag!




09.02.2020

Mit dem Weidling auf dem Rhein


Wenn das Glück auf Reisen geht, ist ihm jedes Boot recht. 

Brigitte Fuchs, Schweizer Autorin und Lyrikerin
(Aphorismus gefunden in ihrem Blog Quersatzein)


Vorgestern Freitag.
Sie sassen auf der künstlich angelegten Steininsel im Rhein,
gönnten sich eine Ruhepause auf dem schönen, von der Sonne durchwärmten Platz.
Im Weidling lag ein Kinderwagen.
Sie reisten zu dritt...


08.02.2020

Versunken in ihrer Welt


Make the world read again.

Daniel Keel, 1930 - 2011, Schweizer Verleger
(Zitat gelesen auf dem heutigen Kalenderzettel)



Gestern ging ich wieder einmal dem Rhein entlang.
Die Sonne schien, es war warm wie an einem Frühlingstag.
Sie sass auf der steinernen Bank am Ufer und liess sich durch nichts ablenken.
Auch nicht durch die Möwe, die in nächster Nähe vorbeiglitt.
Sie hielt ihr Buch fest in beiden Händen und las.
Die Zeit schien für sie still zu stehen...



07.02.2020

Das beste Make up!


A smile is the best make up 
any girl can wear.

Marilyn Monroe, 1926 - 1962, US-amerikanische Filmschauspielerin
(Zitat gelesen auf dem Diogenes-Abreisskalender 2020)



PS. Ich trage das 'Make up' am Rücken... ;)



06.02.2020

Lüpfiges zum 6.Februar



Wenn das Glück zum Tanz einlädt, ist ihm jede Melodie recht.

(Hausfrau Hanna)


När lyckan bjuder upp till dans spelar melodin ingen roll.

(Hemmafru Hanna)




PS. Mögen heute für alle Geburtstagskinder die Glocken und Gläser erklingen:
Zum Wohl und sl!

05.02.2020

Bei den Entwürfen entdeckt


Manchmal, wenn mir nichts einfällt für einen Blogbeitrag, schaue ich bei den Entwürfen nach, ob ich etwas finde, das passt.
Heute ist es ein schwedisches Gedicht des Literaturnobelpreisträgers Tomas Tranströmer, das seit Jahren unter den vielen Entwürfen geruht hat.
Ich habe das Gedicht still gelesen.
Mehrere Male hintereinander.
Und dann übersetzt:

Es geschieht, jedoch selten, 
dass einer von uns den anderen wirklich sieht:
Einen Augenblick lang zeigt sich ein Mensch
wie auf einer Fotografie, aber klarer
und im Hintergrund
etwas, das grösser ist als sein Schatten.

Wandbild in einem Café in Hergiswil


PS. Und hier das Gedicht im Original:

Det händer men sällan
att en av oss verkligen ser den andre:
ett ögonblick visar sig en människa
som på ett fotografi men klarare
och i bakgrunden
någonting som är större än hans skugga

Tomas Tranströmer, 1933 - 2015 
Svensk författare och lyriker




04.02.2020

Bei solchem Wetter...

Gestern Nachmittag regnete es sacht und fein.
Der Schirm war nicht nötig, die Kapuze am Mantel reichte völlig aus.
Nachts begann der Sturm, den der Meteomann angekündigt hatte.
Morgens um halb vier erwachte ich und stand auf.
Ich sah eine Weile den drei Tannen und dem Ahorn im Hinterhof zu,
 die sich heftig hin und her bewegten und sich tief zur Seite neigten.
Mir kam ein Ausspruch in den Sinn, der damals gern verwendet wurde:
"Bei solchem Wetter schickt man keinen Hund vor die Türe!"


PS.
Eine Bekannte meinte kürzlich beim Plaudern auf dem Trottoir:
"Wenn es nicht der Natur wegen wäre, ich selbst bräuchte den Regen nicht!"
Schon wollte ich ausholen und ihr einen Vortrag halten.
Dann liess ich es sein.
Und schwieg...