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31.05.2013

Bildschirmlächeln

Letzter Tag im Mai.
Es regnet.
Minutenlang schon summe ich ein Lied, das mir nicht mehr aus dem Kopf will:
"Après toi."
Vicky Leandros hat einst damit den ESC gewonnen.
Der Grund meiner frohen Stimmung ist eine an mich geschickte Bildschau, die ich heute Morgen im Mailbriefkasten vorfand und die von eben diesem Lied begleitet wurde:


PS. Noch sieht die Welt draussen nicht sonniger aus. Es regnet immer noch Bindfäden.
Ich schicke das rotmundige Bildschirmlächeln zur Aufmunterung und als Gruss an alle weiter:
Morgen beginnt der Juni :)


30.05.2013

Was ist der Mensch?


"Der Mensch ist die Krone der Erschöpfung..."



PS. Satz aus dem Programm 'Weltformat' von Sibylle und Michael Birkenmeier. 
PPS. Gehört am letzten Samstag während der Aufführung auf der Kleinen Bühne des Stadttheaters.








29.05.2013

Oben oder unten - wo ist Gott?


Hier noch ein Nachtrag, die Vorgeschichte sozusagen, zum gestrigen Blogbeitrag.

Vorgestern, am frühen Morgen, fand ich endlich das Buch mit den Rilkegedanken, nach dem ich seit Tagen vergebens gesucht hatte. Ich hatte einer Bekannten versprochen, ihr diese zu schicken.
Von Hand (!) schrieb ich den Text ab, fügte ein paar eigene Gedanken  hinzu.
Das Kuvert warf ich dann auf dem Weg zum Tram ein.
Rilkes Worte waren also noch sehr präsent, als ich der temperamentvollen, frommfrohen Frau im Tram zuhörte, die so sicher himmelwärts zeigte. Weil sie Gott dort wusste.
Und deshalb war eigentlich Rilke schuld, dass ich aufmuckste und widersprach. Denn er schrieb:

"Die Menschen schauen immer von Gott fort.
Sie suchen ihn im Licht, das immer
kälter und schärfer wird, oben. - 
Und Gott wartet anderswo - wartet - 
ganz am Grund von Allem.
Tief. Wo die Wurzeln sind.
Wo es warm ist und dunkel."







28.05.2013

Zwischen zwei Haltestellen (46)

Bereits beim Warten an der Tramhaltestelle komme ich gestern ins Gespräch mit einer temperamentvollen, dunkelhaarigen Frau, die Deutsch spricht mit einem spanischen Akzent.
Wir setzen uns im Tram gegenüber.
Plötzlich kramt sie in ihrer grossen Handtasche und zieht einen Zettel hervor:
"Das hier habe ich heute Morgen gelesen, und es hat mir so viel Kraft gegeben. Lesen Sie es doch auch!"
Ich muss zuerst die Lesebrille aufsetzen. Dann sehe ich, dass auf dem Kalenderblatt ein Bibelspruch steht.
Hebräer. Neues Testament.
Ich lese etwas über 'Gottes Wort, das wie ein zweischneidiges Schwert ist', verstehe jedoch die tiefere Bedeutung nicht nach nur einmaligem, schnellen Lesen. Das deute ich auch vorsichtig an.
Meine Trambekanntschaft  nimmt mir das nicht übel.
Im Gegenteil. Sie strahlt mich an und richtet den ausgestreckten Arm mit der geöffneten Hand nach oben: "Sehen Sie, jeden Morgen bekomme ich Mitteilungen von ihm. Gott spricht mit mir."
Ohne dass ich es will, entwischt mir ein aufmüpfig tönendes "Sind Sie sicher, dass sich Gott da oben befindet? Er könnte ja auch von da unten sprechen."
Leider bleibt keine Zeit für eine Antwort. Die Frau steigt nämlich aus. Wir winken uns zu.
Und irgendwie bin ich plötzlich ganz fröhlich gestimmt.

PS. Die gute Laune hielt übrigens noch lange an. Vielleicht ist doch mehr dran an  diesen Kalenderzetteln mit Mitteilungen von Ihm...



27.05.2013

Eins, zwei, drei, und du bist frei!


Eine kleine Dickmadam
fuhr mal mit der Eisenbahn.
Dickmadam, die lachte,
Eisenbahn, die krachte.
Eins, zwei, drei,
und du bist frei!



PS. Mit dem Abzählreim aus Kindertagen wünsche ich allen im weiten Blogland einen guten Start in die neue Woche, viele Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen. Und etwas Sonne... :)
Hausfrau Hanna

26.05.2013

Kunstinteressierte Fussballstars

Soeben habe ich die Radiosendung 'Persönlich' gehört.
Die beiden Gesprächsgäste waren Matthyas Jenny, der die kleinste Buchhandlung der Stadt führt. Und Josef Zindel, der langjährige Medien- und Kommunikationschef des FC Basel.
Eine seiner Aussagen überwältigte mich förmlich und rückte das etwas undifferenzierte Bild, das ich von den Fussballstars hatte, in ein neues Licht:
"Wir sind in St.Moritz auch schon ins Segantini-Museum gegangen. Die Fussballspieler des FCB sind nicht einfach nur blöd."


PS. Hopp FCB! Weiter so!

24.05.2013

Le métèque



Ich habe seine melancholischen, zärtlichen und poetischen Chansons unendlich geliebt.
Et je l'ai adoré. Schön und geheimnisvoll, wie er aussah. Er, der sich in einem seiner Chansons als 'Le métèque' besungen hat. Ausländer. Fremder. Und Vagabund, dessen Haare vom Wind zerzaust wurden.
Das fuhr ein und traf mitten hinein in die jugendliche Sehnsucht nach Weite und Weggehen.
Beim Erinnern der schönsten und unvergesslichsten Konzerte ist seines ganz vorne dabei.
Das war 1973 hier im Stadtcasino.
Gestern ist er gestorben.
Georges Moustaki.
Bon voyage, Georges,dans le bleu eternel...





Le métèque

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
Et mes cheveux aux quatre vents
Avec mes yeux tout délavés
Qui me donnent l'air de rêver
Moi qui ne rêve plus souvent
Avec mes mains de maraudeur
De musicien et de rôdeur
Qui ont pillé tant de jardins
Avec ma bouche qui a bu
Qui a embrassé et mordu
Sans jamais assouvir sa faim

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
De voleur et de vagabond
Avec ma peau qui s'est frottée
Au soleil de tous les étés
Et tout ce qui portait jupon
Avec mon coeur qui a su faire
Souffrir autant qu'il a souffert
Sans pour cela faire d'histoires
Avec mon âme qui n'a plus
La moindre chance de salut
Pour éviter le purgatoire

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
Et mes cheveux aux quatre vents
Je viendrai, ma douce captive
Mon âme soeur, ma source vive
Je viendrai boire tes vingt ans
Et je serai prince de sang
Rêveur ou bien adolescent
Comme il te plaira de choisir
Et nous ferons de chaque jour
Toute une éternité d'amour
Que nous vivrons à en mourir.

Et nous ferons de chaque jour
Toute une éternité d'amour
Que nous vivrons à en mourir.

21.05.2013

Nasse Tatsachen


Wenn das Kunstwerk keine Ewigkeit hält...



Wenn sich Regen und Brunnensprühwasser vermengen...




Wenn die Gäste drinnen tafeln...







20.05.2013

Die grössten Talente


In Schweden hat es die grössten Unterhaltungstalente. Finde ich.
Am ganzen ESC war das Beste die Moderatorin:
Petra Mede. Ausgesprochen Mee - dee...
Sie haute uns alle um mit ihrer Präsenz, ihrem Humor, ihrer Schlagfertigkeit, ihrem Englisch.
Ebenfalls 'ämäising' war die Figur der Aussenreporterin Lynda Woodruff.
Unbedingt auf den Namen klicken: Lynda ist unterwegs in der schönsten Stadt der Welt. In Stockholm!

Hinter Lynda Woodruff steckt übrigens die in Schweden sehr bekannte Sängerin Sarah Dawn Finer.
Diese rührte im Juni 2010 am Vorabend der königlichen Hochzeit alle zu Tränen mit ihrem Lied für Victoria und Daniel. "Ewigi Liebi" auf Schwedisch...

"För att jag älskar dig, så som du är 
och jag vill ge dig allting jag har.
Låt mig få bära dig när du är svag,
för du betyder allting för mig."







PS. Und weil es so schön ist, übersetzt 'Hausfrau Hanna' den Refrain gern:


"Weil ich dich liebe, so wie du bist,
will ich dir alles geben, was ich habe.
Lass mich dich tragen, wenn du schwach bist. 
Denn du bedeutest alles für mich."



19.05.2013

Melodifestivalen...


... nennen die Schweden den ESC.
In Schweden ist man verrückt nach diesem Event.
Mit leichtem Erstaunen stellte ich das vor drei Jahren fest, als ich in Stockholm wohnte.  Und bereits Wochen vorher am schwedischen teve sämtliche Songs hinauf- und hinuntergespielt und von einer Fachjury diskutiert und bewertet wurden. Was den angenehmen Effekt hatte, dass ich beim Zuschauen eine ganze Menge Schwedisch dazulernte.

Als letztjähriges Gewinnerland durfte Schweden in diesem Jahr den Songcontest austragen.
Das war gestern Abend. Ich wollte und musste mit dabei sein: "Åh, ska bli så kul!"
Und da es nicht besonders lustig ist, sich ein solches Spektakel allein vor dem Fernseher anzuschauen, lud 'Gottebub' spontan ein zur Party. Ebenfalls mit dabei waren ihre zu Besuch weilenden Verwandten Jane und David aus Australien. Die Australier sind übrigens zusammen mit den Schweden die grössten Fans dieses Spektakels.

Wir waren also eine fröhlichfeiernde, schwedischschweizerischaustralische Gemeinschaft gestern Abend und stimmten uns mit 'köttbullar, lingonsylt och bubbelvin' ein auf das Grossereignis:



Ich fand die Griechen toll. Bouzouki, Sirtaki, Schottenröcke und ein Refrain, der in Schweden wohl vielen aus der Seele sprach...
Der Isländer mit den langen blonden Haaren und seiner Ballade gefiel mir ebenfalls und liess meine Ohren warm werden.
Gewonnen hat dann Dänemark.

PS. Es hätten genauso gut auch Malta, Aserbeidschan, Ungarn, Frankreich oder... oder... oder.... gewinnen können ;)
PPS. Bis zum nächstes Jahr dann in Kopenhagen. Ebenfalls eine schöne Stadt im Norden.
PPPS. Und noch mehr zum ESC bei Tinu. Hier.





18.05.2013

Outdoorart

Im Schützenmattpark, einem der beliebtesten Stadtpärke, ist den Sommer über Kunst installiert worden.
Das hat Anstoss erregt und zu erbosten Reaktionen geführt. 
Ein Park sei hauptsächlich für die Menschen da, und die Skulpturen nähmen nur Platz weg. 
Dieser fehle dann für Begegnungen, Picknicks, Kubbturniere und fürs Chillen. 
Ich verstand diese Reaktionen nicht ganz.
Die drei Kunstinstallationen sind nämlich nicht nur eine Augenweide, sie animieren auch zu kreativen, hingekritzelten und -geklebten Interventionen... ;)




17.05.2013

Auf Bäume klettern


An ihrem 80.Geburtstag kletterte Astrid Lindgren mit einer gleichaltrigen Freundin um die Wette auf einen Baum. Umgeben vom Blattgrün erklärte sie den staunenden Presseleuten:
"Es gibt schliesslich kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern."

Solche Altersaufmüpfigkeit und -wendigkeit gefallen mir.

So wie mir auch diese Worte gefallen, die Astrid Lindgren an Jugendliche gerichtet hat:

"Ich erinnere mich noch gut an den Sommer, als ich dreizehn war und merkte, dass ich nicht mehr spielen konnte. Ich stellte es fest. Es ging einfach nicht. Es war entsetzlich. Und traurig. Und ich glaube, das haben alle Kinder in diesem Alter erlebt. Ich kann euch nur sagen: Verzweifelt nicht am Leben! Denn das geht vorbei. Diese traurige Zeit nimmt ein Ende. Und alles wird wieder gut."





16.05.2013

Hausfrau Hannas Fitnesstipp


"Wenn immer möglich benützen Sie weder den Lift noch die Rolltreppe - sondern gehen Sie zu Fuss!"

Erst kürzlich wieder las ich in einem Artikel diesen Bewegungstipp eines Profifitnessberaters.
Damit schüttet der Mann, zumindest auf meine Wohnsituation bezogen, Wasser in den Rhein:
Ich kann nämlich nicht anders, ich muss die Füsse benützen. Denn wir haben keinen Lift.
Altbau. Oberster Stock. 65 Stufen. Jedes Mal.
Ist Wäsche fällig, kommen noch die 16 zusätzlichen Stufen hinunter zur Waschküche hinzu.
Ausser Haus jedoch und bei jeder sich anbietenden Gelegenheit kümmere ich mich keinen Deut um solche Ratschläge. Ich nehme k.o.n.s.e.q.u.e.n.t die Rolltreppe.
Fahre sie auf einem Bein stehend hoch. Und wechsle bei Bedarf aufs andere Bein.
So übe ich wie selbstverständlich die Balance. Die äussere wie die innere.
Nachahmenswert!




14.05.2013

Das Grösste, was Malmö hat!


Trotz des grossen Events, trotz des Riesenspektakels, trotz Eurovision Song Contest und Millionen von Zuschauenden und Zuhörenden:

Zlatan Ibrahimovic är ju det störste som Malmö har!

Foto: Pontus Lundahl/Scanpix.


PS. Und 'Malmö', lieber Tinu, heisst Erzinsel. Aber das musste ich nachschauen im Wörterbuch... ;)



13.05.2013

Zwischen zwei Haltestellen (45)

Gestern Sonntag.
Am Marktplatz steigen wir in ein Tram, das zum Bahnhof fährt. Wir setzen uns in die vorderste Sitzreihe.
Hinter uns eine Frau, die ich nur flüchtig wahrnehme. Sie beginnt in einer angenehmen Lautstärke zu sprechen und zuerst meine ich, sie führe ein Telefongespräch.
Aber so ist es nicht.
Sie gibt einfach jedem Gedanken seinen freien Weg hinaus. Und das tönt erst mal grob: "Shit, en Blogg!"
Ich werde aufmerksam und sehe ihn tatsächlich. Den Scheisshäuserblock.
 "Das hier sind Häuser mit Herz. Wunderschöne Fresken. Wandmalereien."
Mein Blick wandert hoch zu den Häusern, an denen ich sonst achtlos vorbeigehe oder -fahre.

"Barfuss. Barfussgehen. Barfüsserplatz. Ich habe es lieber kleiner. Da hätte einmal ein neues Casino gebaut werden sollen. Aus Ägypten war die Architektin. Ganz grauenhaft. Etwas Schlimmeres habe ich nie gesehen."
Stimmt! Ich war ebenfalls froh, als die Abstimmung bachab ging und der Platz nicht verbaut wurde mit einem riesigen, den Ort völlig verändernden Stadtcasino. Aber die  Architektin war aus dem Irak. Da täuscht sich die Frau.

"Ovarien. (buchstabiert) O.v.a.r.i.e.n sind Eierstöcke. Oktavien. Oktopus. James Bond. Bondaktien. Giesskannenprinzip. Lohnprinzip. Lohnbonus. 13.Monatslohn. Bonsai. Samurai."

Ich bin fasziniert. Die schöne, weichklingende Stimme hinter mir hüllt mich ein. Und die kreativen Wortschöpfungen ziehen mich in den Bann. Ich hätte noch lange so weiter- und zuhören mögen.
Leider sind wir viel zu schnell am Bahnhof.
"Station. Steischn. Stazion. Stop."
Klein und zart ist sie, die gut fünfzigjährige Frau.
Und sie hat etwas von einer Elfe, wie sie da vor uns aussteigt und in ihren schwarzweissen Turnschuhen über den Bahnhofsplatz eilt.

12.05.2013

Mutterliebe


Das Pendant zu Frau Quers wunderschönem Bild zum Muttertag
 ist dieses Bild einer Skulptur, die mütterliche Gelassenheit und Liebe ausstrahlt. 
Gesehen 2010 in einem Hinterhof auf Södermalm in Stockholm:


Und von nah:

11.05.2013

Zum Muttertag


Morgen ist Muttertag.
Basteln, zeichnen, Blümchen pflücken und den Frühstückstisch decken, 
das war einmal.
Heute dichtet das selbstbewusste Kind solches:

"Liebe Mutter freue dich,
denn zum Glück hast du ja mich.
Dieser Tag wär ohne mich
gar kein Muttertag für dich."



Allerseits einen freudigen, entspannten und schönen Muttertag, wünscht Hausfrau Hanna und macht empfänglichen Mütterohren die passende Musik zum Geschenk:








10.05.2013

Nackte Tatsachen


Bei den Suchbegriffen in der Blogstatistik steht 
momentan der Begriff  'nackt' mit Abstand an erster Stelle.
Der Sommer kann kommen!



09.05.2013

Gestickte Geschichten

Erst seit Kurzem in meiner Blogroll ist 'Brodösens blogg'. Oder 'Blog der Stickerin'.
Und das ist die Vorgeschichte: Jemand im Schwedischkurs brachte das neu aufgelegte Buch 'Utvandrarna'  (die Auswanderer) des schwedischen Autors Vilhelm Moberg mit und zeigte es reihum.
Auf dem Einband befand sich eine wundervolle Stickerei mit Motiven aus dem Buch. Ich wollte mehr wissen über die Stickkünstlerin Karin Holmberg. Und so gelangte ich in ihr Blog und war sofort fasziniert.
Man wird belohnt, das Auge wird gefüttert mit gestickten Kostbarkeiten und Anleitungen, die zu eigenen textilen Werken animieren.
Karin rundet übrigens jeden Blogbeitrag ab mit einem englischen Kurztext für alle, die kein Schwedisch verstehen.

Mobergs Bücher wurden übrigens anfangs der Siebzigerjahre verfilmt vom schwedischen Regisseur Jan Troell: 'Die Auswanderer' und 'Das neue Land', so die Fimtitel.
Liv Ullmann und Max von Sydow spielten Kristina und Carl-Oscar, die aus dem südschwedischen Småland nach Amerika auswanderten und sich dort eine bessere Zukunft erhofften.
Ich sah beide Filme.
Filme, die je drei Stunden dauerten. Diese Länge war damals das pure, cinéastische Glück.
An diese Szene mit Liv Ullmann erinnere ich mich immer noch:


PS. 1996 machten dann Benny Andersson und Björn Ulvaeus aus Mobergs Stoff ein Musical: Kristina från Duvemåla.

PPS. Ich hoffe, ich werde es einmal in Originalsprache in Stockholm sehen und hören...





08.05.2013

Die Anarchistin!

Das Gras im Garten war noch ungemäht. Löwenzahn und Vergissmeinnicht blühten wild.
Zuerst bemerkte ich die wunderschön getigerte Katze nicht, die ganz still aber mit gespitzten Ohren im hohen Gras sass. Ich stellte den Zoom ein im Fotoapparätchen.
Als ich näher heranschlich, bemerkte sie mich augenblicklich. Und anstatt gute Miene zum Spiel zu machen, sprang sie flink und elegant auf die Katzenleiter und verschwand durchs Fenster im oberen Stock.

Katzen sind Anarchisten!









07.05.2013

Lyrik im Schaufenster


Im Schaufenster meiner Lieblingsbuchhandlung sind Lyrikbände ausgestellt.
Ich bleibe stehen.
Ein Plakat mit einem Gedicht von Franz Hohler hängt ebenfalls da.
Ich lese es. Es gefällt mir. Ich lese es nochmals.
Dann schreibe ich es ab.
Auf die Rückseite des Einkaufzettels.


Vom richtigen Gebrauch der Zeit

Ich habe dich
heute morgen
nicht zum Bahnhof begleitet
ich hatte soviel zu tun
und brauchte sie dringend
die halbe Stunde.

Doch kaum warst du weg
sass ich da
und war
eine ganze Stunde lang traurig.

Franz Hohler



06.05.2013

Wonnemaisonntag

Das war kein grauer Sonntag gestern!
Ganz und gar nicht.
Es hatte zwar Wolken.
 Aber mit viel Himmelsblau dazwischen.
Und die Kirschbäume trugen Weiss.
Als ob sie Hochzeit feierten...


04.05.2013

Maiwochenende


Erstes Maiwochenende.
Laut Wetterbericht wird es wohl nicht schön werden.
Dafür kann man ohne den geringsten Druck, 
man könnte womöglich etwas verpassen, ausschlafen.
Und wieder einmal mit ungeheurem Appetit frühstücken...




03.05.2013

Zerbrochenes Herz


'Tusen bitar' heisst übersetzt 'tausend Stücke'.
Davon singt der 1999 verstorbene schwedische Sänger und Musiker Björn Afzelius.
Er hat wohl einige Male in seinem Leben erfahren, wie sich ein zersprungenes und zersplittertes Herz anfühlt.
Und dass in einem solchen Moment kein Trost hilft. Auch wenn er gut gemeint und im tieferen Sinn wahr ist:

"Man sagt, dass über den Wolken der Himmel immer blau ist.
Aber das ist schwer zu glauben, wenn man ihn nicht sieht.
Und man sagt auch, dass nach dem Regen die Sonne wieder hervorkommt.
Aber das hilft jenen selten, die nass geworden sind..."



"Det sägs att ovan molnen är himlen alltid blå
Men det kan va' svårt att tro när man inte ser den.
Och det sägs att efter regnet kommer solen fram igen
Men det hjälper sällan de som har blitt våta..."



01.05.2013

Zwischen zwei Haltestellen (44)

Im höchstgelegenen Baselbieter Dorf.
Die beiden Postautos halten zur gleichen Zeit auf dem Platz. In wenigen Minuten werden sie dann in entgegengesetzter Richtung weiterfahren. Bis es jedoch soweit ist, unterhalten sich die beiden Buschauffeure von Fenster zu Fenster. Unser Chauffeur ist der Gesprächsfreudigere von beiden:
"Seit eineinhalb Jahren schon pickle ich an meiner Frau herum, dass wir eine Städtereise nach Singapur machen zusammen. Aber sie will nicht. Sie hat wohl Angst, ich würde sie dort stehen lassen. Dabei stehe ich doch auf Blondinen."

Als ein Fahrgast einsteigt, muss unser munterer Fahrer einen Fahrschein drücken und Wechselgeld herausgeben. Das nimmt etwas Zeit in Anspruch und seine Pause ist zu Ende.
Elegant und sicher fährt er uns dann den kurvenreichen Pass hinunter ins Städtchen im Tal.

PS. Ich hätte ihm gern noch zugerufen: Gute Reise nach Singapur! Zusammen mit der Frau ;)