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30.11.2009

Abstimmungssonntag


Kleine Hände waren gestern am Werk. Sie stachen sorgfältig den von grossen Händen ausgewallten Teig aus. Das Gesichtlein ganz konzentriert. Der Zeigefinger zielte präzis ins Förmchen, und der sechszackige Teigstern glitt vollkommen und perfekt aufs Blech. Dann die Warterei vor dem Backofen und die Vorfreude auf die gebackenen Gutzi. Die grossen Hände übernahmen den Glasuranstrich, damit die kleinen Hände frei waren zum Dekorieren: Bunter Hagel, goldene und silberne Perlen und Sterne rieselten herunter und machten aus den langweiligen Gutzi weihnächtliche Kunstwerke. Dann tönte es fröhlich aus dem Kindermund:
                                  
                                       "Dört änen am Bärgli, dört schtoht ä wissi Geiss -
                                       i ha sä welle mälche, do haut sie mir äis."

Es ist Advent!




28.11.2009

Happy Birthday, Frau Zappadong!


Liebe Frau Zappadong,
dann gratuliere ich mal ganz herzlich zu Ihrem heutigen Geburtstag, wünsche Ihnen alles erdenklich Liebe und Gute zu Ihrem besonderen Tag.
Zu einem Geburtstag gehört auch das passende Lied. Zuerst habe ich Ihnen ja dieses hier 
aufgeschaltet ;)

Dann fand ich es doch nicht ganz passend:
Geburtstagsmusik soll ja keine krachende Höllenfahrt sein, sondern ein glockenheller, lüpfiger Klangteppich, auf dem Sie sich schaukeln lassen können. 
Und so lassen die sechs munteren schwedischen Burschen (Benny von ABBA ist übrigens auch mit dabei :)) die Geburtstagsglocken nur für Sie erklingen: 


PS.
Und jetzt noch der Geburtstagskuss,
ein dreifach Prost auf Sie - und Schluss!

Ihre Hausfrau Hanna


27.11.2009

Die Frau mit den fünf Elefanten


Seit zwei Wochen läuft im Kino ein Film mit und über Svetlana Geier, die als Übersetzerin der fünf grossen Werke Dostojewskijs bekannt und berühmt worden ist:  'Die Frau mit den fünf Elefanten'.

Gestern Abend  nun schaute ich ihn mit R., die beruflich mit Übersetzungen zu tun hat, im Kino an. Wir gingen glücklich nach Hause. An diesem Film stimmte alles!

Es ist ein dichter, langsamer und ruhiger Film. Die Kamera begleitet Svetlana Geier bei der Haus- und Textarbeit und beim bedächtigen, achtsamen Teetrinken aus einer blaugemusterten Tasse. Dabei lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken zu Sprache, Übersetzungsarbeit und ihrer Kindheit in der Ukraine. Immer wieder geht die Kamera ganz nah an ihr Gesicht und verweilt. Und Svetlana Geier lässt es zu. Die Ruhe und Abgeklärtheit, die Wachheit und der Charme ihrer Persönlichkeit ziehen einen in den Bann, und man wird selbst ganz ruhig und innerlich.

Für mich die bewegendsten Szenen sind jene beiden, in denen der Tod im Zentrum steht. Zusammen mit ihrer Enkelin reist sie nach über 60 Jahren nach Kiew, den Ort ihrer Kindheit. Als sie mit der Enkelin im hohen Schnee vor dem Grab ihres Vaters steht, der an den in der Haft erlittenen Folterungen unter dem Stalinregime gestorben ist, wirkt sie zerbrechlich und zart. Aber auch getragen von einem tiefen Glauben, während sie ein russisches Gebet spricht.
In der anderen Szene ist sie in ihrem Zuhause. Sie erzählt von ihrem erwachsenen Sohn Johannes. Er ist vor Kurzem gestorben, eineinhalb Jahre nach einem schweren Arbeitsunfall. Ein Kind bette man in die Wiege, und genauso habe ihr Sohn im Sarg gelegen. Sie sagt es gefasst und mit grosser Würde. Und streicht dabei behutsam und zärtlich über ein Holztier, das ihr Sohn geschnitzt hat.
"Für Pausen bin ich zu alt", sagt sie zu Beginn des Films, und als der Filmemacher  nachhakt, was sie damit meine, ergänzt sie: "Ich schulde dem Leben etwas". Bescheidenheit und Demut zeichnen wahrscheinlich jene Menschen aus, die sich einem grösseren Ganzen unterordnen können, ohne sich dabei klein zu machen und zu verbiegen. Svetlana Geier gehört zu ihnen.

26.11.2009

Solidarität!


"Warum lassen Sie sich impfen?"
Diese Frage wurde verschiedenen Leuten gestellt, 
die sich gegen die H1N1-Grippe impfen liessen. 
Einige der Antworten wurden in der Tageszeitung veröffentlicht.
So auch diese von R.Z. (56), die mir besonders imponierte:
"Regierungsrat Peter Zwick ist mein Ehegatte. 
Mit der Impfung möchte ich verhindern, dass er krank wird."


PS. Eine rücksichtsvolle, empathische Ehegattin,
findet Hausfrau Hanna



25.11.2009

Paradies und Hölle!


Himmel oder Hölle?
Wenn es musikalisch so leidenschaftlich und ungezügelt zugeht, ist mir der Ort gleich!


24.11.2009

Zwischen zwei Haltestellen (3)


Wir reisen mit der Bahn in den Süden. Wir steigen ins Ruheabteil ein, der Ort im Zug, wo Ruhebedürftige normalerweise ungestört lesen, schreiben oder schlafen können:



Der Ruhewagen ist gut besetzt. Zuhinterst hat eine junge Frau zwei Viererabteile belegt. Eines braucht sie für sich selbst und ihr zahlreiches Handgepäck. Das andere für ihren riesigen Koffer. Wir bitten sie, diesen wegzunehmen, damit wir uns hinsetzen können. No, no, das gehe nicht, da sie nirgends sonst einen Platz finde, erklärt sie uns auf Italienisch.
"Dann nehmen Sie ihn zu sich ins Abteil!", meint Hausmann Hanna kurz und knapp. Das befolgt die Signora auch sofort, und weil der Koffer den ganzen Raum zwischen den Sitzen ausfüllt, muss sie ihre langen Beine etwas unkomfortabel quer darüber legen.
Wir haben uns eben im freigewordenen Abteil eingerichtet und Buch und Zeitung liegen bereit, als ein Natel schrillt.
 "Pronto! Mammmmma!!!" Und dann geht es in schnellem Italienisch weiter. Genervt aber auch leicht geniert stehe ich auf und gehe zur Signora ins Nachbarabteil. Ich zeige auf das Piktogramm und schlage ihr vor, sie solle doch draussen im Gang ihr Telefongespräch fortsetzen. Sie schaut mich verwundert an, hört jedoch sofort auf zu sprechen. Sie versorgt das Natel in der Tasche, holt dafür einen aufblasbaren Halskragen hervor und bettet ihren Kopf hinein. Dann steckt sie sich die Stöpsel des iPods in die Ohren, drapiert einen Pashimaschal um sich und döst ein.
In Bellinzona müssen wir umsteigen. Und machen das so leise, dass die Signora ungestört weiterschlummern kann...

PS. Leider sind solche Geschichten bald Vergangenheit, da die Ruheabteile von der SBB ab Mitte Dezember aufgehoben werden.
PPS. Zumindest in der billigeren 2.Klasse...


23.11.2009

Neun Wörter



Hilde Domins Gedichte bedeuten mir viel;
ich lese sie immer wieder. 
Und eines, das mir in einer bedrückenden Lebenssituation geholfen hat, 
habe ich mir zu eigen gemacht.
Das folgende Gedicht 'Es knospt' hat nur neun Wörter. 
Die reichen, und es ist Herbst. 
Und dahinter ahnt man den Frühling...


'Es knospt unter den Blättern
das nennen sie Herbst.'

Hilde Domin, 1909 - 2006


                                       
                                           


PS. Hilde Domin wusste um die Bedeutung des Wortes, reihte sie nicht absichtslos aneinander.
PPS. Eines jedoch irritiert mich...

20.11.2009

Novemberstimmung!

Und das soll November sein?
Ein klarblauer Himmel wölbt sich über der Stadt. Die Sonne strahlt und wärmt, als hätte sie sich im Monat verzählt. Anstatt im Innenraum des Cafés trinken wir den Cappuccino im Garten. Ein zuvorkommender Kellner rückt einen bereits versorgten Tisch an die Sonne und zwei Stühle dazu. Wir unterhalten uns angeregt, bis uns ein markerschütternder, Tote aufweckender Lärm unterbricht:
Ein Laubbläser terrorisiert das Quartier!
Wir zwei Frauen kommen ins Philosophieren.
"Anscheinend nehmen Frauen gern und oft den Staubsauger zur Hand", meint die Freundin, "um einen Mangel zu kompensieren. So sagen es zumindest manche Männer. Was jedoch kompensieren Männer, wenn sie über Stunden mit dem Laubblasrohr hantieren?"


Hausfrau Hanna dankt U. für den belebenden Austausch im Stadtcafé und wünscht allen ein schönes, geräuschfreies Wochenende!

19.11.2009

Verpasst!

Anna Ternheim  gab im September hier ein Konzert. 
Ich habe es leider verpasst.
Jetzt muss mir das Video reichen. 
Eine klare, ruhige Stimme. 
Die Klavierbegleitung in einem straffen Grundrhythmus, 
über den sich eine perlende Melodie emporhebt:


PS. Bara vara. Bara lyssna.  Magisk. Och mycket mycket vackert :)
PPS. Nur sein. Nur hören. Magisch. Und sehr sehr schön :)

18.11.2009

Zwischen zwei Haltestellen (2)


Ich sitze im Tram mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Hinter mir sitzt eine gepflegte, attraktive Dame. Ein Herr steigt zu, bleibt bei der Dame stehen. Offensichtlich kennen sich die beiden. Und so beginnt folgender Austausch:

Herr: "Sali! I bi erscht sit Kurzem wieder do und noni ganz agho. I schpazier in Gedangge immer no übere Times Square."


 "..."


Herr: "Näi. Erscht sit zwäi Wuche bini do. I ha scho wieder wahnsinnig viel Arbet, bi voll im Schtress."


"..."


Herr: "Jetz gangi zum Jean Ziegler. Är hett e nöis Buech veröffentliggt: 'Der Hass auf den Westen'."


"..."


Das Tram fährt auf dem Bahnhofsplatz ein.



Herr: "I muess leider, gäll! Sali."


"..."



PS. Was die Dame gesagt hat, habe ich nicht verstanden, obwohl ich konzentriert zugehört habe. Sie sprach zu leise...


17.11.2009

Nachbarn


Im Haus, 
das an unseres angebaut ist, rumpelt der Lift hoch.
Eine Türe knallt zu.
Dann höre ich eine laute, weibliche Stimme.
Es ist die Mutter, die ihr Kind anschreit.
Ich verstehe: "Horror, mach jetzt kein Theater!"
Aber das Kind heisst Aurore.
Morgenröte...


16.11.2009

Anlageberatung


"Hausfrau Hanna", schlägt mir Herr Hugo, der nette Angestellte der Kleinbank, vor, "Sie sollten Ihren Sparbatzen besser und sicherer anlegen. In Gold zum Beispiel."

"Oh nein, Herr Hugo", sage ich, "Gold lege ich nur an einem Ort an. An meinen Ohren."






13.11.2009

Zwischen zwei Haltestellen (1)


Natürlich hatte ich auch einmal ein Auto. Einen orangen Renault 4.
Als ich in die Stadt zog, verkaufte ich das Wägelchen an einen Hundebesitzer, der seinen schönen Wagen schonen wollte.

Seither lebe ich autofrei und bin in der Stadt häufig zu Fuss unterwegs oder benütze den ÖV.
Und wo, wenn nicht im Tram, Zug oder Bus hat man die Gelegenheit, solchen Gesprächen zu lauschen. 
Zwei Burschen, ca. 17/18-jährig, steigen in den Bus ein. Sie setzen sich auf die beiden freien Sitze mir gegenüber.
A. nimmt einen Schluck Coca aus seiner PET-Flasche. Seine Stimme klingt erschöpft:
"Gopfer..... (wüster Fluch), muesch s'Läbä jetz gniesse, dass wenn'd alt bisch, chasch zrugglähne."
B.: "Jo, nit immer nur lerne und schaffe, schaffe, schaffe!"


PS. Ich lasse die Worte wirken.
PPS. Dann setze ich mich kerzengerade hin…




12.11.2009

Blogliste (2)

Heute geht es weiter mit der Blogliste!

J wie Jacoblök:
Von Schafen wird gesagt, sie seien dumm. Das trifft nun überhaupt nicht zu auf den Jacoblök: Blitzgescheit ist er. Und genauso schreibt er. Er verknüpft Erlebnisse von früher mit aktuellen und greift dazu in ein Archiv, das er schon als kleines Blökerli begonnen hat anzulegen. Zwischendurch blökt er auch Deutsch und deutlich in die Bloggerwelt hinaus. Und als ehemalige Raucherin warte ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung dieses Themas.



T wie Theomix:
Ich kenne Leute, die sich schwer tun mit Pfarrern. Sie sollten unbedingt bei theomix hineinschauen. Er schreibt mit soviel Humor, Hirn, Herz und Hand, dass ich täglich bei ihm zu Gast bin.


Last but not least!
Z wie Zappadong:
Frau Zappadong ist auch Autorin. Sie kann also schreiben. Und wie! Wenn sie Geschichten schreibt, in denen alles möglich ist und die Grenzen zur Realität verschwimmen, dann bleibt mir der Mund offen. Sie lässt sich in kein Schema pressen, und sie hat etwas zu sagen. Auch zu politischen Themen.

11.11.2009

Blogliste (1)


Fünf Blogs, die ich seit längerer Zeit kenne, lese und schätze, habe ich in meine Blogliste aufgenommen und bobsmiles blog ist als sechstes spontan dazugekommen.
Ich beginne mit


A wie Augenreiberei:
Titus schreibt nicht nur ausgezeichnete Berichte. Er kommentiert auch häufig in andern Blogs, was keine Selbstverständlichkeit ist. Er macht das in einer Art und Weise, die mich beeindruckt: Aufmerksam, bezogen, manchmal auch nachhakend und nachfragend. Und wenn ich dann noch so köstliche Musikvideos finde, die er mit seinem feinen Humor begleitet, dann ist mein musikbegeistertes Herz hin und weg!


B wie bobsmile's blog
Sein Blog kenne ich (noch) nicht gut. Er hat mich jedoch freudig überrascht, weil er Salz und Brot in mein neues Blogstübchen mitgebracht hat. Und wer einen so schönen Brauch pflegt, hat mich für sich eingenommen. Ab sofort bin ich regelmässige Leserin!


B wie BodeständiX:
Er ist und schreibt bodenständig  u n d  weltoffen. Hin und wieder schwebt sein Kopf auch über den Wolken, dann liest er ein Hesse- oder Rilkegedicht. Seine Berichte über Volkskultur gefallen mir nicht nur sehr gut, die (Volkskultur) hat er mir auch näher gebracht. Und bereits als kleiner Primarschüler kam bei ihm der Archetyp des 'Hofnarren' zum Vorschein...

10.11.2009

Vor 250 Jahren!


Goethe hat sich mir nie erschlossen. Ich weiss auch genau, warum:
Der Grund war unsere Deutschlehrerin. Sie lebte eine platonische Liebe mit Goethe.
Und weil er ihr heilig war, war sie beseelt davon, ihn uns nahe zu bringen.
Das versuchte sie über Wochen,  die mir ewig vorkamen. Ich wurde nicht durchlässig für seine mystischen, naturhaften, tiefseelischen Gedichte.
Das Gegenteil war der Fall.
Ich zog mich zurück, und mein pragmatisches Ego machte dicht und verschloss sich. Endgültig verkachelte es die Deutschlehrerin mit einer LP, auf der 'Gretchen am Spinnrad' aus dem Urfaust zu hören war. Käthe Gold sprach das Gretchen. Nun, ich erinnere mich nicht an jedes Detail. Es ist zu lange her.
Aber an die peinlichen Gefühle schon, die in mir entstanden: "Mein Busen drängt sich nach ihm hin" - wohin nur sollte ich bei solchen Worten schauen? Auf die Lehrerin? Die sass da am Pult, vor uns, mit Tränen in den Augen. Und ich versank innerlich in meiner Scham.
Ganz anders Schiller.
Schiller mochte ich. 'Wilhelm Tell' und die 'Räuber' frass ich. Satz für Satz. Freiheitsliebe, Ungestümheit, Rebellion und analytisches Denken entsprachen mir. Für Schiller brannte ich. Und so lernte ich 'Die Kraniche des Ibikus' Satz für Satz auswendig und schindete damit  eine gute Deutschnote heraus.
Übrigens: Schiller wurde genau heute vor 250 Jahren geboren.

Ich wünsche allen eine lesefreudige Woche!
Hausfrau Hanna

09.11.2009

Zum Wochenbeginn



Immer wurde einem geraten: "Beweglich bleiben!" -
und jetzt plötzlich soll man eine Immobilie kaufen...

Hausfrau Hanna



08.11.2009

Der Pianomann


Ein Abend im Frühherbst am Lago Maggiore.
Ein Strassenkünstler rollt sein altes Klavier herbei, platziert es auf dem Trottoir unter die Bäume und beginnt zu spielen.
Vereinzelt bleiben Leute stehen und hören.
Wir haben soeben fertig gegessen in der Trattoria am Hafen. Polenta und Brasato. Nun gesellen wir uns zur Gruppe der Zuhörenden, die sich um den Strassenkünstler schart. Es werden immer mehr. Paare, Kinder, eine Gruppe Menschen mit Downsyndrom, ein weisser und ein schwarzer Schnauzer, junge Frauen auf Klassenfahrt.

Die Pianistenfinger fliegen über die Tasten. Der Mann versteht es aus dem effeff, uns für sich einzunehmen. Während des Applauses strahlt er in die Runde, bedankt sich mit einem freundlichen Kopfnicken und moduliert gleichzeitig weiter zum nächsten Stück, Interaktion zwischen Künstler und Publikum vom Besten. Sein Programm ist bunt und vielfältig wie die Zuhörenden. In jungen Jahren hätte ich die Nase gerümpft.Jetzt werde ich Teil einer begeistert mitgehenden Menschengruppe.

Die Leute werden mutig. Sie treten zum Mann am Piano und bringen ihre Wünsche an. Ein paar suchende Akkorde. Und schon ertönt Griechischer Wein, Udos melancholische Hymne, die in den Siebzigern den Retsina-Export in die Höhe schnellen liess.
Dr Schacherseppli, das Lied vom einfachen, spirituellen Bürschlein als Rockn'roll. Etwas ungewohnt zwar, aber die Füsse und Beine können nicht anders und kicken und bewegen sich zum schnellen Rhythmus.
Sein Gespür für die Reihenfolge der Musikstücke hat etwas von einem Dramaturgen. Zum Erholen ein langsamer Dreivierteltakt: Zwei junge Frauen beginnen zumTennesseewaltz geschlossen zu tanzen. Bei Reinhard Meys eingängigem Über den Wolken zieht ein Zuhörer ein winziges Maulörgeli aus dem Hosensack und spielt mit. Charmant ist das, und der Applaus gilt auch ihm, der sich exponiert hat. Something stupid, der Sechzigerjahresong mit Frank und Nancy Sinatra, den ich sehr gemocht habe damals. Ich hänge mich bei meinem Mann ein und summe und singe leise mit:
"M-m-m-m-m-m-m-m  by saying something stupid like 'I love you'."

Die Leute bilden einen Gürtel aus guter Laune, Fröhlichkeit und prächtiger Stimmung um den Mann am Piano. Und das macht grosszügig. Das Geld sitzt locker, und der bereitgestellte Hut füllt sich. Auf die Frage eines Zuhörers, was ihn motiviere, Strassenmusik zu machen, meint der Pianist:
"I gang uff d'Schtrass, zum Fröid mache!"



PS. Sagt es und spielt weiter...

06.11.2009

Rolltreppe oder pianotrappan!


In Schweden hat man einfach gute Ideen!
Bei einer solchen klingenden Treppe würde ich nie, 
nie, nie mehr die Rolltreppe daneben benützen... ;)


PS. Schade, dass es nur eine Werbung ist!




Endlich - eigener Blog!


 "Hausfrau Hanna", sage ich zu mir, 
"nicht zuviel denken und planen. Setz dich einfach hin! 
Und fang an!"