Genau heute vor 47 Jahren war es.
Da fuhren drei fröhliche Vierzehnjährige aus einem kleinen Dorf in der Deutschschweiz ins Abenteuer '
Vendanges' in einen noch kleineren Ort oberhalb des Genfersees.
Im Gepäck mit dabei die neu gekauften Gummistiefel, Regenschutz und mehrere Paar Jeans.
Der Ferienjob beim Weinbauern wurde übrigens von der Handarbeitslehrerin eingefädelt, die ihre Schülerinnen als fleissig und feinmotorisch geschickt einschätzte.
Im Voraus hatten sie es sich lustig und leicht ausgemalt.
Aber das stimmte nur bedingt: Trauben lesen war Knochenarbeit.
Die ungewohnte körperliche Arbeit war hart und machte müde. Und durch das ständige Bücken tat mit der Zeit der Rücken weh. Sie setzten sich auf den Eimer um auszuruhen. Sah das der Bauer, pfiff er umgehend durch die Finger. Sie schreckten hoch, nahmen das Rebscherlein wieder in die Hand und schnitten weiter.
War der Eimer voll, riefen sie laut "Raisins, raisins!"
Dann kam der kräftige, untersetzte Roger mit der Brente am Rücken vorbei, und sie leerten die blaue, süsse Last hinein.
Hatte er auf seinem Weg den Rebstöcken entlang eine Traube entdeckt, die sie vergessen hatten, bekam er ein 'bisou' auf die Wange. Das war so Brauch. Und Rogers schöner Zusatzlohn.
Abends dann hatten die drei frei.
Und endlich Zeit, um am offenen Schlafzimmerfenster mit den Deutschschweizerburschen, die im Landdienst waren, zu karissieren.
Völlig harmlos selbstverständlich...
Les trois jeunes filles de bonne humeur...