Dieses Blog durchsuchen

30.04.2020

Hurra! Hurra! Hurra! Hurra!

Wird heute 
(wie es in Schweden üblich ist)
 viermal hintereinander gerufen.
Und das für einen Mann, der seinen 74. Geburtstag feiert: 
Den König! Oder kungen auf Schwedisch.
Mit ganzem Namen heisst er übrigens Carl Gustaf Folke Hubertus Bernadotte.
Das Hochleben wird wohl in diesem Jahr ohne offzielle Feier 
und ohne jedes Trara stattfinden.
Zuhause in den vier Palastwänden...

PS. Genau heute vor 10 Jahren bin ich für zwei Monate nach Stockholm gereist. Im Nachtzug von Basel nach Kopenhagen. Und dann weiter mit dem Hochgeschwindigkeitszug X2000 über die Öresundbrücke durchs Landesinnere nach Stockholm, die Stadt, die mir ans und ins Herz gewachsen ist.

PPS. Unter dem Begriff 'Archiv' sind alle Blogbeiträge aus Stockholm, die ich im Mai und Juni 2010 am Computer in der kleinen Bibliothek geschriebenen habe, aufgeführt.

PPPS. Einen davon habe ich ausgewählt: Hier!

Hausfrau Hanna im Juni 2010, die Beilage über die Kronprinzessinnenhochzeit lesend...



29.04.2020

Dance me to your beauty...


Eine Tanzszene aus einem amerikanischen Film anfangs der Fünfzigerjahre.
Es scheint, als ob Fred Astaire und seine Partnerin Cyd Charisse
diesen erst dreissig Jahre später von Leonard Cohen aufgenommenen Song
genau in diesem Moment hören würden.
So unfassbar eins mit der Musik.
So unfassbar gut und technisch brillant.
Und auch so unfassbar gefühlvoll und romantisch...



PS.
♥ ♥ ♥ Heute ist übrigens der Welttag des Tanzes ♥ ♥ ♥




28.04.2020

Glücksgefühl...


Gestern.
Der Himmel über Basel sah so aus:

Nach Wochen endlosen Sonnenscheins hatte es W O L K E N am Himmel.
Und mit der Dunkelheit kam endlich auch der Regen...




26.04.2020

Auf dem blauen Sofa

Tägliches Lesen ist mir noch wichtiger geworden
in dieser nicht leichten und verunsichernden Zeit.
 Nein, nicht die Artikel und Expertenmeinungen in der Tageszeitung.
Die überfliege ich meist flüchtig.
Ganz anders, nämlich Wort für Wort,
Abschnitt für Abschnitt,
lese ich seit einigen Tagen eine Biografie über Astrid Lindgren.
Ich unterstreiche Sätze mit Bleistift. 
Lese auch mal einen halblaut.
Wie um ihn zu verankern.
Ein Buch, das Mut macht und Kraft gibt.
Auch deshalb, weil es offen und zugleich einfühlsam 
eine andere Seite der Autorin zeigt:
Ihre Trauer und Einsamkeit...

PS. Von den vielen persönlichen Zitaten im Buch habe ich dieses hier ausgewähl: 

'Was der Sinn des Lebens nicht ist, das weiss ich.
Geld und anderes Zeug zusammenzukratzen, ein Promileben zu führen, auf den entsprechenden Seiten der Frauenzeitschriften zu posieren und solch eine Angst vor Einsamkeit und Stille zu haben, dass man nie in Ruhe und Frieden über die Frage nachdenken kann:
Was mache ich mit meiner kurzen Zeit auf Erden?'

Astrid Lindgren, 1907 - 2002
(Zitat aus Jens Andersen 'Astrid Lindgren, ihr Leben' Pantheon-Verlag 2017)


PPS. Und hier in der schwedischen Version:

'Vad som inte är livets mening vet jag.
Att samla pengar och prylar och grejer, att leva kändisliv och flina upp sej på damtidningarnas kändissidor, att vara så rädd för ensamhet och tystnad att man aldrig hinner i lugn och ro tänka efter:
Vad gör jag med min korta stund pa jorden?'

Astrid Lindgren, 1907 - 2002
(Ur livets mening och andra texter av Astrid Lindgren)

23.04.2020

Hausfrau Hanna gewinnt!

Ich bin keine Spielernatur.
Und mache nie Lotto.
Am 12.April war es jedoch um mich geschehen,
als ich bei einem Kiosk stehenblieb und die enorme Summe sah, 
die ich mit den richtigen Tipps gewinnen konnte.
Mir blieb beinahe die Luft weg.  
Dann gab es kein Halten mehr:
Ich griff nach einem der Scheine im Gestell 
und machte nach dem Zufallsprinzip die Kreuzchen.
Für die Mindestsumme von 10 Franken.
Den Schein mit der Aufschrift "Viel Glück mit Swiss Lotto!"
bewahrte ich im Portemonnaie auf.
Und vergass das Ganze.
Bis gestern!

PS. Nein, den Jackpot mit den vielen Millionen gewann ich nicht.
PPS. Aber ich hatte auf meinem Schein v i e r richtige Zahlen angekreuzt -
und unglaubliche 82.60 Franken gewonnen.
PPPS. Abzüglich der von mir investierten 10 Franken.
PPPPS. Ich war so überwältigt, dass ich vergass, nochmals zu spielen.
PPPPPS. Die Summe von 40 Millionen Franken wartet nun auf die nächste Ziehung.

"Man soll das Glück nicht zweimal herausfordern!"
meint Hausfrau Hanna 



22.04.2020

Gezeichnete Trottoirgeschichte

"Peter, wämmer go spaziere? Hesch au Lust?"
"Nei, Heidi, it's Corona time, me dörf nit!"

Diese Trottoirgeschichte, 
(ein mit Kreide gezeichnetes Gespräch)
habe ich gestern im Quartier entdeckt.
Wie alt Heidi und Peter wohl sind?
Habe ich mich gefragt...

21.04.2020

In Reih' und Glied...

Ich staune nicht schlecht,
als ich die unzähligen leeren Flaschen
vor dem übervollen blauen Altglascontainer sehe.
Und das auf dem Bruderholz!
Dem Quartier mit den vielen Villen und Einfamilienhäusern.
(Wohnblocks sind hier eher die Ausnahme)
"Wahrscheinlich trinken die Menschen nicht mehr Alkohol als sonst...

PS. ...der Konsum hat sich wohl einfach vom Lokal, dem Restaurant oder der Bar in den privaten Wohnraum verlagert!" denkt Hausfrau Hanna und knipst ein Bild zur Erinnerung.


18.04.2020

Wahre Freundschaft...

Gestern.
Drehorgelmusik klang über den Bahnhofsplatz. 
Die Melodie kannte ich noch aus der Schulzeit.
An die erste Zeile des Textes erinnerte ich mich glasklar:
"Wahre Freundschaft kann nicht wanken..."
Und wieder sass sie da auf ihrem Stühlchen -
 die passionierte Drehorgelspielerin im weissen Hut.
Nur dass sie dieses Mal vor und nicht hinter dem Bahnhof sass.
Ich trat näher, hörte zu, bis das Lied verklungen war.
(Beinahe hätte ich geheult, den Kloss im Hals räusperte ich weg)
Ich legte Geld in den von einem Stoffaffen umfassten Hut am Boden.
Und fragte dann die Drehorgelfrau, ob ich ein Bild machen dürfe.
Sie gab mir die Erlaubnis.
Bis zum nächsten Mal!


PS. Strophe 1 und drei der Volksweise (aus dem Internet):

Wahre Freundschaft kann nicht wanken,
wenn sie gleich entfernet ist,
lebet fort noch in Gedanken
und der Treue nicht vergisst.

Wenn der Mühlstein traget Reben
und daraus fliesst süsser Wein,
wenn der Tod mir nimmt das Leben,
hör ich auf dein Freund zu sein.


Volksweise (ca. 1750) 
Autor unbekannt


16.04.2020

Zusammen im Park

Gestern auf dem Nachhauseweg vom kurzen Spaziergang.
Ich ging noch eine Runde durch den nahe gelegenen Park.
Auf der Wiese sassen die jüngeren Leute. 
Ein Rasensprenger versprühte Wasser.

 Auf den Bänken, zu zweit oder allein, sassen die älteren Menschen.
Eine Frau mit hennarotem Pferdeschwanz sagte laut:
"S'isch  mer vorhär scho langwiilig gsi. Jetz isch's mer no langwiiliger."
Niemand pflichtete ihr bei. Niemand antwortete ihr. Niemand lachte.
Alle schauten geradeaus und schwiegen.


PS. Wie eine Szene aus einem kuriosen Film...
PPS. Dachte ich, als ich zuhause war.



15.04.2020

Bewegung bei Bise


Gestern war ich seit Langem wieder einmal am Rhein.
Das Wasser war erstaunlich blau. 
Vielleicht lag es an der starken Bise,
dass praktisch keine Leute am Ufer unterwegs waren.
Zwei Kanufahrer, die nebeneinander stromabwärts paddelten.
Ein langes Lastschiff, das ohne hupen zu müssen, vorbeifuhr.
Die Möwen waren alle weg -
kein Kreisen über dem Wasser, kein Gekreische.
Es herrschte Ruhe.

Die Enten hatten den Raum fast für sich allein - 
eine leere Kneippanlage etwa...

 Sie schienen sich nach dem Kneippen äusserst wohl zu fühlen...

... erst als sie von einer Frau gestört wurden,
die das Becken betrat und mit staksigen Schritten das Wasser zu treten begann, 
entschwanden sie flugs in den Rhein.

PS. Wie wenig es braucht, um glücklich zu sein...



12.04.2020

Wie eine ganz normale Familie, die sich frohe Ostern wünscht...


In diesem Moment
läuten die Kirchenglocken der benachbarten Kirche.
Ich habe die Türe zum Hinterhof weit geöffnet
und schicke allen, die hier lesen, einen herzlichen Gruss:
 Frohe Ostern!




PS. Die schwedische Königsfamilie wünscht sich gegenseitig (wie wohl viele andere Familien heute auch) auf dem digitalen Weg 'Glad Påsk!':

Kronprinzessin Victoria: 
"Wie schön, euch zu sehen, frohe Ostern zusammen!"

König Carl Gustaf: 
"Wir haben es sehr gut hier!"

Königin Silvia: 
"Ich freue mich so sehr, euch zu sehen! So schön, das könnten wir öfters machen!"

König:
"Da wir jetzt nicht die Möglichkeit haben, uns zu treffen,
ist das jedenfalls eine gute Möglichkeit."

Prinzessin Estelle:
"Grossmama und Grosspapa, ich habe für euch eine kleine Osterkarte gemacht.
Es soll ein Lama darstellen.
Und dann habe ich geschrieben:
Frohe Ostern, mormor und morfar, liebe Grüsse Estelle!"

König:
"Das ist so schön! Ein herzliches Danke an dich!"




10.04.2020

Letzte Ruhestätte


Ein Engel ist ein Gedanke Gottes.

Meister Eckhart, um 1260 - 1328
Theologe und Philosoph des Mittelalters




Karfreitag.
Auch heute werde ich den stets gleichen Spaziergang machen.
Ich werde den Margarethenhügel hoch gehen und weiter bis zum Friedhof.
Dort werde ich mich auf eine Bank unter eine der Birken setzen.
Und eine Weile in die Weite des Himmels schauen.
Der im Moment nicht nur den Vögeln vorbehalten ist,
sondern auch den Engeln...



09.04.2020

Melodie aus der Vergangenheit...

Gestern Nachmittag.
Ich bin auf dem Heimweg vom täglichen Spaziergang.
Schon von Weitem ist eine weiche Melodie zu hören.
Die 'Verursacherin' der Klänge sitzt aufrecht auf einem Klappstuhl.
Als Schutz vor der Sonne trägt sie einen weissen Hut.
 Mit geübter Hand dreht sie an ihrem Örgeli.
Ihr fröhlicher Blick ist nach aussen gerichtet,
scheint die wenigen Vorbeigehenden aufzumuntern.
Den Refrain des Liedes singt sie laut und inbrünstig mit:
"O mein Papa, war eine wunderbare Clown..."


PS. Das Chanson 'O mein Papa' wurde 1939 von Paul Burkhard, 1911 -1977, komponiert für das Musical 'Der schwarze Hecht'. Im Liedtext geht es um die Bewunderung einer Tochter für ihren Vater,einen berühmten Artisten und Zirkusclown.

PPS. Hier der Refrain im Wortlaut - zum (inneren) Singen:


O mein Papa, war eine wunderbare Clown.
O mein Papa, war eine grosse Kinstler.
Hoch auf die Seil, wie war er herrlich anzuschau'n.
O mein Papa, war eine schöne Mann.
Ei wie er lacht, sein Mund sie sein so breit und rot.
Und seine Aug' wie Diamanten strahlen.
O mein Papa...



08.04.2020

Zuhause (8)


Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek,
so wird dir nichts fehlen.

Marcus Tullius Cicero
(gelesen im Diogenes - Abreisskalender 2020)



.
Eine Bibliothek braucht es nicht unbedingt -
ein Stapel Bücher reicht vollkommen.
Dazu ein Balkon und ein hellgelber Sonnenschirm.
Und spriessendes Grün, das zum Vorhang wird.
Ein Zuhause mit Vorgärtchen...


07.04.2020

Zuhause (7)


I can't decide if I need a hug, a large coffee,
six shots of vodka or two weeks of sleep.

Anne Schmucke
(Zitat heute gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)



Die Entscheidung fällt mir sehr leicht:
Da ich keinen Wodka im Vorrat habe, trinke ich eine grosse Tasse Kaffee.
Und verschicke auf diesem Weg allen, die hier lesen eine Umarmung.
Kram Hausfrau Hanna



05.04.2020

Zuhause (6)

Der Zoo,
(oder Zolli, wie wir ihn in Basel nennen)
ist seit einiger Zeit ebenfalls geschlossen.
Die Menschenaffen, habe ich gelesen,
vermissen die BesucherInnen und langweilen sich.

Gestern Mittag.
Ich öffnete das Wohnzimmerfenster zum Lüften.
Von unten hörte ich Kinderlachen und fröhliche Stimmen:
Auf der gegenüberliegenden Strassenseite erblickte ich Mütter und Kinder,
die entzückt, aber mit genügend Abstand, ein Pfauenpaar begleiteten.

Die beiden waren wohl aus dem Zoo entwischt.
Ruhig und hoheitsvoll erkundeten sie den Raum zwischen den parkierten Autos.
 

Wahrscheinlich war es ihnen im stillen, menschenleeren Zoo
ebenfalls zu langweilig geworden.
Sie schienen sich jedenfalls in Gesellschaft sehr wohl zu fühlen...


PS. Ich war übrigens nicht die Einzige, die am Fenster hing...



03.04.2020

Zuhause (5)


Beim täglichen Unterwegssein zu Fuss entdecke ich die Stadt wie neu.
Ich gehe auf Wegen und Pfaden, die ich vorher nicht beachtete.
Und ich halte mich an Orten auf, die ich vorher nicht wahr nahm.
Den oben auf dem Hügel gelegenen Friedhof etwa.
Mit so unfassbar schönen Steinen und Skulpturen,
dass ich immer wieder stehen bleibe und staune.
Die äussere Stille wird zur inneren.


PS. Ein eindrückliches Erlebnis beim Unterwegssein ist auch, dass keine Flugzeuge starten und landen. Der Himmel ist im Moment nur den Vögeln vorbehalten...

02.04.2020

Zuhause (4)


Ich bin gern zuhause. 
Das war immer schon so. 
Im Moment passiert es mir jedoch leicht,
dass ich zu grübeln beginne.
Und mich in Szenarien verstricke,
die ohnehin nicht so eintreffen.
Mir persönlich hilft der tägliche Spaziergang.
Ich ziehe die soliden Laufschuhe an.
Gehe durch die fast leeren Strassen des Quartiers.
Steige den Hügel hoch, wo die Weite des Himmels beginnt.
Beim Gehen, Schritt für Schritt,
entwirrt sich das gedankliche 'Gnusch'.


PS. Und der Kopf bekommt wieder Bodenhaftung.



01.04.2020

Zuhause (3)


Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann,
ist das Erstaunen.

Johann Wolfgang von Goethe
(gelesen im Diogenes-Abreisskalender 2020)



PS.
Ich selbst hätte den Satz leicht anders formuliert.
Hätte zwei der Buchstaben weggelassen und 
aus dem Erstaunen ein Staunen gemacht.
Aber vielleicht hat ja Goethe dasselbe gemeint...