Eine der Vorstellungen, die man von Schweden hat:
Alle wohnen in solch schmucken, faluroten Holzhäuschen in idyllischer Landschaft.
Mit netten Gardinen und unzähligen Pflanzen und Blumen hinter den Fensterscheiben:
Richtig ist jedoch, dass viele der knapp neun Millionen Schweden in Wohnblöcken wohnen, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren gebaut worden sind.
Auch wir wohnten in einer Wohnung einer solchen Überbauung in einem der südlichen Vororte Stockholms.
Am ersten Abend hatten wir abgemacht mit der Wohnungsbesitzerin für die Schlüsselübergabe.
Den Code für den Haupteingang des Hauses hatte ich auf einem Zettel notiert.
Ich gab die vierstellige Zahl ein und stiess die Türe auf.
Nichts passierte.
Ich gab den Code nochmals ein und drückte bestimmter gegen den Türknauf.
Wieder passierte nichts.
Ein dritter und letzter Versuch war ebenfalls erfolglos.
Leicht gestresst griff ich zum Natel und gab Elisabeths Telefonnummer ein.
Sie nahm sofort ab.
"Hej!" sagte ich, "vi är här och står framför dörren. Men vi kommer inte inne i huset!"
(Das versteht man, oder?)
Elisabeth war in Windeseile unten und öffnete die Türe.
Nach der Begrüssungsumarmung zeigte sie mir, wie schwedische Türen funktionieren.
Ich hatte völlig vergessen, dass diese nach aussen und nicht nach innen aufgehen, wie wir das in der Schweiz gewohnt sind.
PS. Andere Länder - andere Sitten... ;)