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31.10.2013

Welt aus Glas


Herbstmäss. Ein Stand mit Schneekugeln.
Erinnerungen an Kindheit, Märchen und Seligkeit.
Wie wild schüttelten wir mit beiden Händen die Dinger auf und ab.
Der Schnee im Innern wirbelte durcheinander. 
Und wir drückten die Augen ganz nah ans Glas und schauten ins Innere. 
Bis der Schnee als stilles Häufchen am Boden lag.
Manchmal entfiel uns eine dieser zerbrechlichen Welten.
Wir weinten.



PS. Weil wir noch nicht wussten, dass Scherben Glück bringen...


30.10.2013

Letzter Sommertag


Manchmal tut es einfach gut, 
gegen den Strom zu wandern.
Sich hinüberführen zu lassen vom Fährmann.
Hin zu den vorbeifliegenden Kindern.
Es ist Mäss in der Stadt!






29.10.2013

Erbonkel

Gestern war ein ganz besonderer Tag.
Ich bekam warm. Sehr warm.
Und nein, das hatte nicht nur mit den Südwestwinden zu tun, die die Temperaturen nochmals auf sommerliche 26 Grad hochtrieben, sondern auch mit einem Brief, der aus Spanien kam und mir viel Freude bereitete.
Und dieser Brief begann so:

zu Händen von Hausfrau Hanna und Hausmann Hanna,

Ich möchte Ihnen um Ihre vertrauen in diese Transaktion bitten. Ich weiss dass, die Transaktion auf diese Grösse, jeder besorgt und beunruhigt machen kann, aber ich versichere Ihnen, das am Ende alles wird gut laufen. Ich werde anfangen, indem ich mich anständig vorstelle. Es wird Ihnen sicherlich überraschen diesen Brief zu erhalten, da wir vorher keine Absprache hatten. Mein Name ist Domingo XY , ich arbeite in Sache des verstorbenen Ing. Philipp XY (hier steht derselbe Name, wie ihn Hausfrau Hanna trägt, Anm. Hausfrau Hanna).
Bevor er starb, hat der Summe von Euro 12,4 Mio. (Zwölf Millonen und fünfhundert Tausend Euro) mit einem Bank hier in Spanien hintergelassen. Die Bank hat mich beauftragt, ein Familienmitglied, Erben und Begünstigten einen Anspruch auf des Fonds zu präsentieren, bevor Sie des Fonds beschlagnahmt.
(...)

Berühren Sie mich bitte unter dieser privaten möbil: +,  Fax + oder Email.


Hier der ganze Brief im Original


PS. Juhu, ich habe einen Erbonkel, von dessen Existenz ich nichts gewusst habe! Ich bin überwältigt und tief berührt.

PPS. Nun hoffe ich einfach, Onkel Philipp hat nicht zu viele Verwandte gleichen Nachnamens verstreut über die ganze Welt zurückgelassen, mit denen ich die Euromillionen teilen muss... ;)

28.10.2013

Ein grosses Kompliment

Am Samstag war Klassentreffen.
Schule von einst, 1965 bis 1969.
Eine sagte am Schluss zu mir: "Du hast dich nicht verändert, bist immer noch die Gleiche!"
Ich erschrak ein wenig und verspürte leise Abwehr.
Wie meinte sie das?
Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich immer noch so bin, wie ich damals war.
Keine Veränderung. Keine Vergrösserung des Erfahrungsschatzes.
Reifung nur aussen, aber nicht innen.
Dann jedoch verstand ich plötzlich, was die Schulkameradin von einst meinte, und ich umarmte sie und sagte: "Du hast mir soeben ein Kompliment gemacht."
Sie sagte nur ein Wort.
"Ja!"


 



26.10.2013

Uhren umstellen!


Kinder wollen nicht ins Bett. Denn dort würden sie alles verpassen, was spannend ist:



PS. Heute jedoch dürfen die Kleinen eine Stunde länger aufbleiben. Fernsehgucken. Spielen. Oder aber auf die Herbstmäss gehen. Heute nämlich, mitten in der Nacht, geschieht der Wechsel von der Sommerzeit hin zur Winterzeit.

PPS. Vergesst also nicht, die  Uhren umzustellen!
Sonst wird das nämlich nichts mit der Stunde länger Schlaf ;)

25.10.2013

Die Schritte sind wichtig...


Manchmal verfüge ich über einen blitzschnellen Kopf und eine rasche Kombinationsgabe.
Dafür bin ich eher langsam unterwegs. Meist zu Fuss.
Denn wichtig sind die Schritte - nicht das 'wie'...



PS. Walkingstöcke habe ich im Fall auch nicht...
PPS. Lesenswert auch die Gedanken heute von Frau Wildgans. Hier!

24.10.2013

"Alkohol, du bist mein bester Freund..."

Wir waren zwölf Jahre alt, fast noch Kinder, als wir am schulfreien Nachmittag in der Aula des Schulhauses einen Schwarzweissfilm ansehen mussten: "Freund Alkohol."
Es war ein Aufklärungsfilm des 'Blauen Kreuzes'. Der Inhalt war himmelelendtraurig.
Ein Vater, der den Lohn versoff im Wirtshaus. 
Die Familie, die in Armut lebte und litt. 
Und ganz am Schluss dann die glückliche Wende und ein Happy End.
Dank der Hilfe des Blauen Kreuzes natürlich...


Dieses Lied von Lars Demian gab uns reichlich Diskussionsstoff in der Schwedischstunde.
Bei uns ist der Alkohol frei zugänglich. Bier bekommt man im Laden bereits ab 16. Hochprozentigeres hingegen erst ab 18. Wahrscheinlich gäbe es einen Aufstand, wenn wir plötzlich ,wie es in Schweden üblich ist, den Alkohol nur noch im staatlichen Alkoholladen, dem 'systembolaget' kaufen dürften.
Den schwedischen Staat freut's.
Denn das gibt Steuern.
Und damit pengar. Geld.
Mycket pengar... Viel Geld...


ALKOHOL du gör mig till en man, du ger mig vad jag tål.
ALKOHOL då slipper jag se klart då fördunklas mina mål.
ALKOHOL du är min bästa vän du är min gemål.
ALKOHOL för mitt förödda liv så får du stå som symbol.
ALKOHOL jag tar och höjer mitt glas och dricker djävulen en skål.
ALKOHOL som i mitt hjärta det fanns ett hål.


23.10.2013

Leuchtendes Pigment



HAIKU

Verregneter Tag
Der Maler taucht den Pinsel
ins Cadmiumgelb.



Brigitte Fuchs aus 'Handbuch des Fliegens'





PS. Dankeschön Frau Quer, sagt Hausfrau Hanna



22.10.2013

Ein echter 68er!

Im Portemonnaie ein Einfränkler, der schon ziemlich abgenutzt aussah.
Er hatte Jahrgang 1968.
Was für ein Jahr!

Ein echter Achtundsechziger!

PS. Heute klingt stets Stolz mit, wenn man von sich sagen kann, man habe dieses Jahr aktiv erlebt und gesellschaftsverändernd mitgestaltet.
Ich habe das Jahr zwar auch erlebt - gehe aber nicht als echte 68erin durch. Ich war noch etwas zu jung...

21.10.2013

Unverkrampfte Einstellung

Als Kind liebte ich die biblischen Geschichten.
Als ich älter wurde, hinterfragte ich vieles, und mit dem Gott des Alten Testaments hatte ich Mühe.
In grosse Bedrängnis kam ich dann als junge Lehrerin, als im Lehrplan das Fach 'Biblische Geschichte und Sittenlehre' stand...
Ich wand und drehte mich, und mir fiel nichts Besseres ein, als die Geschichten nach meinem Gutdünken zu verändern. Etwa, als Vater Abraham Gott seine Liebe beweisen musste mit der Opferung seines Sohnes Isaak. Ich fand einen solchen Liebesbeweis entsetzlich und wollte den Kindern die Details nicht zumuten.
Da streckte das vifste Mädchen der Klasse auf: "Also mein Vati erzählte das aber ganz anders!"
"Dann erzähl du doch mal!"
Ich war gerettet. Und die Klasse kam dank ihres Gespänleins zur vollständigen Geschichte, der sie gebannt lauschte.
Ich begriff in diesem Moment, dass man Kindern Geschichten und Märchen durchaus zumuten durfte und zwar genauso, wie sie erdacht und aufgeschrieben worden waren...


PS. Kinder haben eine völlig unverkrampfte Einstellung zu Gott. Und ihre eigenen Gedanken:





20.10.2013

Der Weg hinaus...


Rahel Varnhagen war eine kluge, eigenständig denkende Frau:

"Viel sprechen würd' ich immer, weil ich viel denke.
Hierüber mündlich: Dass das nämlich ein Irrtum ist, zu glauben,
dass die, welche viel denken, schweigen. 
Wer plappert, freilich, der hat keine Zeit zum Denken.
Aber wer Ideen hat, muss sie mitteilen."

Rahel Varnhagen



Stockholm vis à vis vom Königspalast


PS. Das Denken muss sich mitteilenderweise einen Weg hinaus bahnen können. Vergleichbar mit dem Prozedere des Entwirrens und Aufrollens der ineinander verwickelten und verknoteten Wollfäden im Strickkorb. Das schafft und ergibt nämlich Klarheit und Ordnung,
meint Hausfrau Hanna, die beide Vorgänge aus eigener Erfahrung kennt ;)

18.10.2013

Tupfgenau gleich...

Der Sommer ist zwar definitiv vorbei, dafür sind meine Lebensgeister wieder zurückgekehrt.
Heute soll es ein Prachtsherbsttag werden. Sonnig und angenehm warm. Ein Tag also, um auf die Walz zu gehen...
In der Zwischenzeit lasse ich hier zwei Bilderbücher zurück, die ich doppelt besitze.
Sie sehen auf den ersten Blick tupfgenau gleich aus.
Unterscheiden sich jedoch in einem winzigen Detail:
Wer es findet, bekommt von mir eine Umarmung. Eller en kram... :)


PS. Ich wünsche allen ein herbstherrliches Wochenende, an dem das erste Fondue oder Raclette gut passen würde :)
Herzlich Hausfrau Hanna

16.10.2013

Zwischen zwei Haltestellen (51)


Wie habe ich mich auf diesen Abend gefreut!
Connie Palmen, die holländische Autorin, kam für eine Lesung ihres neuen Buches 'Logbuch eine unbarmherzigen Jahres' nach Liestal, dem Hauptstädtchen des benachbarten Landkantons.
Im Vorverkauf bekam ich gerade noch rechtzeitig zwei Tickets, es hatte nur noch eine Handvoll übrig...
Gestern nun war es soweit.
Wir trafen uns um 18.30 im Bahnhof. Meine Begleitung und ich. In gespannter Vorfreude und schwatzend fuhren wir die Rolltreppe hoch.
Wir schwatzten während des ganzen Weges über die Passerelle. Und schwatzten auch auf der Rolltreppe hinunter zum Perron 7.
Schwatzend suchten wir nach zwei freien Plätzen. Da es Feierabend war, war der Zug gut besetzt, die Leute sassen still da. Wir setzten uns in ein Abteil, in dem es sich eine Frau mit Reisegepäck gemütlich gemacht hatte.
Der Zug fuhr ab. Etwas zu früh, wie es mir einen Moment lang schien.
Die ganzen zehn Minuten Zugfahrt schwatzten wir durch. Als einzige.
Der Zug fuhr in Liestal ein. Und bremste nicht ab. Er fuhr mit voller Geschwindigkeit durch.
Zuerst glaubten wir an ein Versehen des Lokführers.
Die nette Nachbarin klärte uns jedoch auf: "Das ist ein direkter Zug ohne Halt bis Zürich!"
Ich sackte zusammen, begann haltlos zu lachen. Wir zwei alten Hühner hatten den falschen Zug erwischt. Denjenigen auf Geleise 8 anstatt 7. Hatten zuviel gegackert und zu wenig geschaut.
Dann kam auch schon der Zugbegleiter.
Und wir hatten Glück.
Er war sehr lieb, zeigte Verständnis und sogar leichtes Mitgefühl, als wir ihm von der verpassten Lesung erzählten. Er druckte uns zwei Billette aus, mit denen wir den nächsten, direkten Zug nach Basel nehmen konnten. Mindestens fünf Mal insistierte er: "Der Zug fährt um 19.34 ab, das Geleise kann ich Ihnen leider nicht sagen. Gälled Sie, Sie nehmen diesen Zug!"
Wir versprachen es ihm. Hoch und heilig. Und bedankten uns herzlich.
In Zürich verabschiedeten wir uns von unserer Nachbarin, die nach Chur weiterfuhr, stiegen wortlos aus und schauten zweimal auf der Anzeigetafel nach, auf welchem Geleise der Zug abfuhr. Bevor wir in den wartenden Zug einstiegen, vergewisserten wir uns nochmals, dass es der richtige war.
Erst als wir sassen, begannen wir wieder zu schwatzen.
Nonstop. Wie die Fahrt zurück nach Basel.
Bei der Durchfahrt in Liestal sahen wir die hell erleuchtete Kantonsbibliothek.
Den Ort, wo wir eigentlich hätten sein sollen...





15.10.2013

Die Weisheit eines alten Königs




Aktuell habe ich wieder einmal das Büchergestell abgestaubt und dabei auch einige Bücher in grosse Papiertaschen entsorgt. Darunter zwei Fachbücher, die den Umgang mit verwirrten, alten Menschen zum Thema haben. Die Bücher gebe ich Ende Woche weiter. Sie werden an einem Bazar verkauft,
dessen Erlös einem Hilfsprojekt zugute kommt.
Vor einiger Zeit habe ich in der Bibliothek Arno Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" ausgeliehen.
Hätte das Buch in meinem Büchergestell gestanden, ich hätte es nach dem Abstauben sorgfältig wieder zurückgestellt und behalten.
Weil es eines der berührendsten und besten Bücher ist, die ich je gelesen habe.
Und ich dabei mehr über den Umgang mit an Demenz lebenden Menschen erfahren und gelernt habe als aus sämtlichen Fachbüchern dieser Welt...

PS. Hier ein kleiner Dialog zwischen dem Vater, dem alten König, und seinem Sohn Arno: 
„Ich bin jetzt ein älterer Mann, jetzt muss ich machen, was mir gefällt, und schauen, was dabei herauskommt.“ 
„Und was willst du machen, Papa?” 
“Nichts eben. Das ist das Schönste, weisst du. Das muss man können.”
PPS. Und wer mag, kann sich noch in eine Leseprobe vertiefen. Hier!





14.10.2013

Hausfrau Hannas Frauentag!


Die wichtigste Nachricht heute: Frau Zappadong, von mir geliebt und verehrt, bloggt wieder.
Lesen! Hier!

Gestern bekam ich eine Mail von einer Bekannten:
"Liebe Hausfrau Hanna,
jetzt schau dir mal das an!"



Das machte ich. Staunte und wunderte mich, weil meine Augen ein Mädchen sahen. 
Ein perfekt turnendes, altes Mädchen.

Ich mailte zurück:


"Ich habe mir soeben das youtube-Video angeschaut. Und bin beeindruckt! Noch mehr beeindruckt mich jedoch eine andere, ebenfalls alte Frau:
Alice Munrodie den Nobelliteraturpreis 2013 erhält. Wenn sie in einem Interview ihren Rückzug vom Schreiben ankündigt und dazu folgende Gedanken formuliert:

Ich werde wahrscheinlich nicht mehr schreiben. Es ist nicht so, dass ich das Schreiben nicht geliebt habe, aber man kommt in eine Phase, wo man über sein Leben irgendwie anders denkt“, 
regt mich das mehr zu eigenen Gedanken über mein Älterwerden an, als wenn ich die zugegeben sehr bewegliche und körperlich toppfitte, alte Dame am Barren turnen sehe...

Liebe Grüsse und hab einen schönen Sonntag

Hausfrau Hanna"



11.10.2013

Seelenwärmer


Heute ist ein kalter Grauwettertag.
Socken stricken.
Bügeleisen in Betrieb nehmen (Danke, Agnes, für diesen echt guten Tipp!).
In Blogs herumstöbern.
Ein Buch lesen.
Abends dann ein Glas Rotwein.
Und musikalische Nervenstärkung aus Schweden:







PS. Der Text ist übrigens von Tove Jansson, der finnischschwedischen Schriftstellerin, die die Mumins erfunden hat.

Höstvisa
Text: Tove Jansson,  Musik: Erna Tauro

Skynda dej älskade, skynda att älska,
dagarna mörknar minut för minut.
Tänd våra ljus, det är nära till natten,
snart är den blommande sommaren slut.

Beeil dich Liebste, beeil dich zu lieben,
die Tage dunkeln ein, Minute für Minute.
Zünde unsere Lichter an, die Nacht naht,
bald ist der blühende Sommer zu Ende.

10.10.2013

Ich singe mein Herbstlied!

Heute ein Tag, der die melancholische Seite des Herbstes zeigt. Es regnet und ist kalt.
Grauwetter.
Bei Frau Wildgans lese ich ein Gedicht von Rose Ausländer. Ich empfehle allen, es zu lesen. Weil die Aufforderung am Schluss die andere, die heitere und fruchtbringende Seite dieser Jahreszeit hervorhebt.
Und das hat etwas Stärkendes...





09.10.2013

Sprache verändert sich



"Wo man am meisten drauf erpicht,
gerade das bekommt man nicht."

Wilhelm Busch



PS. Erpicht sein - sagt und schreibt man das eigentlich heute noch?

08.10.2013

Für jede Lebenssituation...


Manchmal komme ich etwas ins Sinnieren, wenn ich in der Buchhandlung vor den vollen Regalen mit den Ratgeberbüchern stehe und mir die Titel anschaue:

"Bei soviel Auswahl  müsste es den Menschen gut gehen..."


07.10.2013

Endlose Geschichte...


Meine Lieblingsstelle (smultronställe) in Stockholm ist auf Waldemarsudde.
Dort bei der Skulptur des Mädchens, das einem Frosch ähnlich dasitzt und den riesigen Kreuzfahrtschiffen nachsieht, die langsam über die Ostsee entschwinden:




In der Museums-Ausstellung dann ein Bild des stolzen Bildhauers Per Hasselberg neben seiner Froschmädchenskulptur 'grodan'. Verewigt vom Künstlerfreund Robert Lundgren:



PS. Und so könnte es jetzt endlos weitergehen...


06.10.2013

Gepackt


Ich las wieder einmal ein ganzes Buch durch. Fast ohne eine Pause einzulegen. Von A bis  Z.
Wäre das Wetter strahlendschön gewesen, ich hätte es vermutlich nicht gemerkt.
Und es hätte auch keine Rolle gespielt.
Denn die Geschichte war so spannend geschrieben, die Schicksale der Menschen packten mich mit einer derartigen Wucht, dass ich beim Lesen nur eines wollte: Wissen, wie die Geschichte ausging.


Mechtild Borrmann 'Der Geiger'

04.10.2013

Erquickendes Nichtstun


"Arbeiten ist schön!"
Mit dieser ironischen Aufforderung weckten wir damals traumversunkene, passive Mitmenschen, die uns nervten, aus ihrem Zustand auf. Dann beendeten wir den Satz mit einem langgezogenen: "Ich könnte stuuuuuuuuuuuuuundenlang zusehen."
Das holte die Träumenden stets zurück ins 'Hier und Jetzt' und in die Realität des tatkräftigen Anpackens.

PS. Ciceros Spruch habe ich erst viel später kennen- und schätzengelernt. Er meinte nämlich: 

"Nichtstun erquickt!" 



PPS. Dem habe ich nichts, absolut nichts mehr beizufügen. Mir bleibt nur, allerseits ein erquickendes Wochenende zu wünschen,
Hausfrau Hanna

03.10.2013

Musterhafte Absage


Manchmal ist es nicht ganz einfach, jemandem eine Absage mitzuteilen. Mündlich nicht. Und schriftlich auch nicht.
Letzte Woche jedoch bekam ich per Mail eine Ausre... ähm Absage, die sprachlich knapp und dennoch elegant und gepflegt formuliert war:

"Leider muss ich absagen. Es hat sich ein unlösbarer Terminkonflikt ergeben."





PS. Hausfrau Hanna empfiehlt, diese Formulierung im Gedächtnis aufzubewahren. Es könnte ja sein, dass die Situation es einmal erfordert...;)



01.10.2013

Kunst auf Zeit im öffentlichen Raum



Letzte Woche nahm ich an einer abendlichen Führung durch eine ganz besondere Kunst-Ausstellung teil.
Klaus Littmann erzählte lebendig und ohne jegliches Brimborium Geschichten von den Skulpturen, die er in einem der schönsten öffentlichen Pärke der Stadt, dem Schützenmattpark, installieren liess.

Die beliebteste Skulptur der Kinder sind die beiden Pferde von Johannes Brus:



Grosse Kinder finden Gefallen an der 12 Tonnen wiegenden Skulptur von Keith Haring:


Um Bernhard Luginbühls grosse Kugel rollt der Fussball besonders rund:

Eichhörnchens Ausguck auf einem Skulpturenstein von Hanspeter Hofmann:



PS. Und zum Schluss dann meiner Meinung nach die netteste KlausLittmanngeschichte bei dieser Skulptur von Martin Disler:

 "Lueg emol Mami, dä hett denn es grosses Pfiffli",
sagte der Knirps zu seiner Mutter. Worauf ihm diese die Hände vor die Augen legte...


PPS. Diese und noch einige Skulpturen mehr sind bis im November im Schützenmattpark in Basel zu sehen.
Hingehen! Und anschauen! Mit Augen und Händen!