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15.10.2013

Die Weisheit eines alten Königs




Aktuell habe ich wieder einmal das Büchergestell abgestaubt und dabei auch einige Bücher in grosse Papiertaschen entsorgt. Darunter zwei Fachbücher, die den Umgang mit verwirrten, alten Menschen zum Thema haben. Die Bücher gebe ich Ende Woche weiter. Sie werden an einem Bazar verkauft,
dessen Erlös einem Hilfsprojekt zugute kommt.
Vor einiger Zeit habe ich in der Bibliothek Arno Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" ausgeliehen.
Hätte das Buch in meinem Büchergestell gestanden, ich hätte es nach dem Abstauben sorgfältig wieder zurückgestellt und behalten.
Weil es eines der berührendsten und besten Bücher ist, die ich je gelesen habe.
Und ich dabei mehr über den Umgang mit an Demenz lebenden Menschen erfahren und gelernt habe als aus sämtlichen Fachbüchern dieser Welt...

PS. Hier ein kleiner Dialog zwischen dem Vater, dem alten König, und seinem Sohn Arno: 
„Ich bin jetzt ein älterer Mann, jetzt muss ich machen, was mir gefällt, und schauen, was dabei herauskommt.“ 
„Und was willst du machen, Papa?” 
“Nichts eben. Das ist das Schönste, weisst du. Das muss man können.”
PPS. Und wer mag, kann sich noch in eine Leseprobe vertiefen. Hier!





4 Kommentare:

  1. Ein berührendes, eindrückliches Buch! Hab's zum Lesen weitergegeben und es ist nie zurück gekommen. Hoffe, es geht seinen Weg noch durch möglichst viele Hände.

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  2. Ich hab's auch vor längerer Zeit gelesen: Ja, ein feines, sehr berührendes Buch, obwohl ich immer Mitleid mit dem Vater hatte und im Stillen dachte, ob es ihm recht wäre, so entblösst zu werden, so schutzlos ausgeliefert zu sein vor der Öffentlichkeit...

    Herzliche Grüsse,
    Brigitte

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  3. Das hoffe ich auch,
    liebe Ursula,
    obwohl du eigentlich das Buch nur ausgeliehen hast...
    Aber es ist auch prima, wenn Bücher weitergereicht und von vielen gelesen werden!

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  4. Mir geschieht das noch schnell,
    liebe Frau Quer,
    dass ich etwas als 'zu nah', 'zu schonungslos' empfinde. Vor allem, wenn sich die Dargestellten nicht wehren können.
    Bei diesem Buch ist mir das eigenartigerweise nicht passiert. Vielleicht, weil ich persönlich von mir Erlebtes hier wieder fand. Und mir die Annäherung des Sohnes an seinen Vater behutsam erschien.

    Herzlich Hausfrau Hanna

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