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31.08.2019

Herbstboten!


Heute 
ist der letzte Hitzetag dieses Sommers -
so zumindest hat es gestern Abend 
der Chef der Meteosendung persönlich prognostiziert.
Wie bin ich ihm an den Lippen gehangen.
Nächste Woche soll es Herbst werden!
Mit angenehmen Temperaturen um 20 Grad.
Erste Herbstboten habe ich auch schon entdeckt.
Rotwangige  Äpfel:



Sowie winzigkleine Kastanien, die sich im Innern
der aufgesprungenen Hülle anzuschmiegen scheinen...


PS. Herbstfülle!






30.08.2019

Süsse Gratismuster



Gestern im Dorfladen. 
Nachdem ich die eingekauften Lebensmittel bezahlt hatte,
bekam ich von der Angestellten zwei bunte Beutelchen in die Hand gedrückt.
Was nichts war im Vergleich zum Kunden vor mir an der Kasse:
Er bekam mindestens sieben. 
Wenn nicht acht...


Lachgummi (mit Fruchtsaft und Vitaminen)


PS. Ich habe die Lachgummis noch nicht probiert.
PPS. Werde jedoch den Tipp 'nimm 2' genau befolgen.
PPPS. Und über das Resultat berichten... ;)

29.08.2019

Von sommerlichen Sonnenhüten


Die Sommertage ziehen sich dahin.
Ich passe mich an.
 Was heisst, ich bin nicht sehr aktiv.
Ich habe kaum ins Internet geschaut und fast nichts geschrieben.
Der Blogbeitrag bei Quersatzein über 'Sonnenhüte'
hat mich aus der Sommerträgheit gerüttelt.
Und so kommt heute ein Bild aus dem Dorf,
das ich auf dem Weg in den Laden geknipst habe:



Sowie ein Bild des in der Schweiz sehr bekannten Mundartmusikers 
'Stiller Has', der hier am Wochenende 
ein begeisterndes Openair-Konzert auf dem Ochsenplatz gab.
Auch er mit Sonnenhut...





25.08.2019

Spätsommerlaube



Ich verbringe die letzten Augusttage auf dem Lande.
Es ist ein Abschiednehmen vom Sommer.
Die Mauersegler sind bereits weggezogen.
Aber die Schwalben sind noch hier. 
Und schaue ich ihnen zu, 
breitet sich etwas aus in mir,
das sich wie stilles, bescheidenes Glück anfühlt.
Noch hat die Sonne Kraft und sticht tagsüber.
Dann ziehe ich mich mit einem Buch zurück
(Anna Enquist 'Denn es will Abend werden')
in die grüne Laube...



An diesen heissen Sommer
werden wir denken
wenn wir wieder
zu Schneemännern
gefroren sind.

Gerhard Rombach, deutscher Autor
(in Schweden lebend)




24.08.2019

In den Himmel loben


Kürzlich auf der Pfalz beim Basler Münster.
Eine attraktive, etwa fünfzigjährige Frau 
und ein gleichaltriger, ebenfalls attraktiver Mann
 sitzen nebeneinander auf der Sandsteinbrüstung
und unterhalten sich angeregt.
 Die beiden sind kein Paar,
scheinen sich jedoch gut zu kennen. 
Ich habe das Fotoapparätchen bei mir
und knipse den wolkenbedeckten Himmel, den Rhein
und die vielen roten Baukräne beim Rocheturm.
Das dauert seine Weile.
Deshalb (und nur deshalb) höre ich, 
was die Frau dem Mann erzählt:

"Geschter hani s'Mitarbeitergschpröch gha. 
I bi diräkt ussem Yoga cho und ganz ruehg gsi. 
Si häi mi in Himmel globt!"




PS. Und so klingt es auf 'Hochdeutsch':
"Gestern hatte ich das Mitarbeitergespräch. Ich kam direkt aus dem Yoga und war ganz ruhig. Sie lobten mich in den Himmel!"

PPS. Den Begriff  'In den Himmel loben' habe ich nicht gekannt, werde ihn mir jedoch merken ... ;)



23.08.2019

Schwedisches (9) Die Hausmannskost mit der schwierigen Aussprache!


Die schwedische Sprache hat eine grosse Schwierigkeit,
und das ist die Aussprache.
So wird das Fleischbällchengericht
(das man dank der IKEA-Restaurants auch hier kennt)
stets falsch ausgesprochen:
K.ö.t.t.bullar, wie es geschrieben wird.
Was irgendwie eklig tönt.
Dabei schmecken die kleinen Fleischbällchen ganz lecker.
Traditionell werden sie mit Kartoffelstock (potatismos), 
dünn geschnittenen, eingelegten Gurkenscheiben und
Preiselbeermarmelade (lingonsylt) serviert:




PS. Was sein muss, muss sein - die richtige Aussprache nämlich.
PPS. 'Kött' (Fleisch) wird 'schött' ausgesprochen.
PPPS. Heute ist übrigens in Schweden der 'Tag der Fleischbällchen'.
PPPPS. Oder der 'köttbullens dag' :)





20.08.2019

Schwedisches (8) Dem Herbst entgegen...

Schweden und seine Musik.
Schweden und seine MusikerInnen.
Carl Michael Bellmann, 1740 - 1796.
 Evert Taube, 1890 - 1976.
Benny Andersson.
Ulf Lundell.
Helen Sjöholm.
Laleh. Darin. Miriam Bryant.
Aber auch Björn Afzelius, 1947 - 1999,
dessen Lieder von der Liebe handeln.
Von der Politik (er war Sozialist).
Und vom  Leben mit allen Tiefen und Höhen.
Dieses Lied
(es heisst 'höst', 'Herbst')
 passt zum heutigen Tag, der den Herbst ahnen lässt...


Det går emot höst, det börjar bli kallt,
det blir alltmer gott att vara inne.
Snart är den här, betraktelsens tid
då sommaren bara är ett minne.

Es geht dem Herbst entgegen, es beginnt, kalt zu werden,
am schönsten ist es nun, drinnen zu bleiben.
Bald ist sie da, die Zeit der Beschaulichkeit,
nun, da der Sommer nur eine Erinnerung ist.


übersetzt von Hausfrau Hanna

18.08.2019

Schwedisches (7) Ein leichter Wind


Ein Grab auf dem Friedhof bei der Katarinakirche in Stockholm.
Auf der schlichten, bescheidenen Grabplatte stehen zwei Worte: 
Här vilar. 
Der Name des Verstorbenen ist etwas grösser eingeritzt:
Lars Gustafsson.
Darunter die Daten: 
17. Mai 1936 - 3. April 2016.
Hier ruht einer der bedeutendsten Schriftsteller Schwedens.




In einem Gedicht stellte Lars Gustafsson sich sein Sterben vor - an einem Tag anfangs August.
Die Worte gehören für mich zu den ergreifendsten und berührendsten, die ich je gelesen habe:


Es soll ein Tag sein

Es soll ein Tag Anfang August sein
die Schwalben fort, doch eine Hummel
noch irgendwo, die im Himbeerschatten
ihren Bogen ausprobiert.

(...)


Und dann will ich
nicht ohne Erleichterung

diese Welt verschwinden sehen.


Lars Gustafsson, 1936 - 2016
schwedischer Schriftsteller und Philosoph


(aus dem Schwedischen von Verena Reichel)



Du skall vara där


Det skall vara en dag i början av augusti
svalorna borta men någonstans en humla
kvar som prövar sin stråke
i hallonskuggan

(...)


Och så vill jag
inte utan lättnad

se denna värld försvinna


Lars Gustafsson, 1936 - 2016
svensk författare och filosof




17.08.2019

Schwedisches (6) Erinnerungen an den schwedischen Sommer


Im Sommer 1979
war ich zum ersten Mal in Schweden -
an der Westküste bei Göteborg in Bohuslän.
Wir waren eine bunt zusammengewürfelte Reisegruppe
aus der Ostschweiz, aus dem Kanton Zürich und aus dem Basler Landkanton.
Vieles habe ich vergessen.
An Anderes wiederum erinnere ich mich glasklar:
Ans Volkstanzen mit Tanzlehrer Birger etwa.
Er lehrte uns den Hambo, einen polkaähnlichen Tanz
 (mit einem guten Tänzer würde ich die Schritte heute noch hinkriegen).
Wir fuhren mit einem alten Fischerkahn hinaus in die Schären,
 feierten Mittsommer und tanzten
um die von uns geschmückte Mittsommerstange.



Einmal waren wir unterwegs auf einer Wanderung
im dichten schwedischen Wald,
als plötzlich ein riesiger Elch auftauchte und
auf seinen hohen Beinen langsam an uns vorbeischaukelte.
Und alle verschwanden wir mucksmäuschenstill hinter den Bäumen.
Auch die 3000 Jahre alten Felsenzeichnungen von Vitlycke
(die unterdessen zum Weltkulturerbe der UNSESCO gehören)
waren beeindruckend:



PS. Erinnerungen.
PPS. Damals, 1979, muss meine Liebe zu Schweden entstanden sein...



16.08.2019

Schwedisches (5) Weisser Kragen


Die Blume,
die bei uns Margrite heisst,
 heisst auf Schwedisch 'prästkrage' - 
Priesterkragen.



PS. Aussehensmässig nicht zu verwechseln mit 'kamomill'. Der Kamille ;)

15.08.2019

Schwedisches (4) Lebensbegleiterin


Astrid Lindgren!
Sie war als Kind eine meiner Begleiterinnen.
Und ist es bis heute geblieben.




"Ich glaube sowieso, wenn junge Menschen auf alles hören würden, was die älteren ihnen sagen, würde jede Entwicklung aufhören und die Welt stillstehen."

Astrid Lindgren, 1907 - 2002
in 'Welt am Sonntag', 18.März 1979



14.08.2019

Schwedisches (3) Herzenssprache


Vor zehn Jahren habe ich mich spontan für einen Anfängerkurs Schwedisch angemeldet.
Viel überlegt habe ich nicht dabei, ich habe es einfach getan. 
Ich spreche nicht gut. Grosse Diskussionen kann ich keine führen.
Aber für Alltagssituationen reicht es allemal.
Und auch das wörtliche Übersetzen kriege ich leidlich hin.
Anhand eines schwedischen Sprichwortes mache ich ein Beispiel:

"Bättre en fågel i handen än tio i skogen." 
Wörtlich: "Besser einen Vogel in der Hand als zehn im Wald."




PS. Und weil ich Sprichwörter richtig gut mag, gleich noch eines, in dem der Wald im Zentrum steht:

"Som man ropar i skogen får man svar."
Wörtlich: "Wie man in den Wald ruft, bekommt man Antwort."


PPS. Wer will, darf gern die korrekten deutschen Sprichwörter finden.
PPPS. Det är inte så svårt! So schwierig ist es nicht! ;)

13.08.2019

Schwedisches (2) Aus einem andern Jahrhundert...


Es ist einige Jahre her.
Im Freizeitpark Skansen in Stockholm 
wurde den Besuchenden das Leben gezeigt,
wie es vor gut hundert Jahren statt gefunden hatte.
Alle Beteiligten trugen Kleider von damals und
demonstrierten mit einfachen Geräten und Werkzeugen
die Arbeit in Haus und Hof.
Ein kleines Mädchen mit einem Blumenhäubchen
schaute mich vom Arm der Mutter schüchtern an.
Ich kam mit der Mutter ins Gespräch.
Sie übernahm dann auch die Antwort,
als ich nach dem Namen der Kleinen fragte: 
"Embla!"
Dann fuhr sie fort: "Embla ist müde. Es ist wohl an der Zeit,
wieder zurückzukehren ins 21. Jahrhundert!"

Hej då, lilla Embla!





PS. 'Embla' bedeutet übrigens 'liten alm' oder 'kleine Alm' und ist der Name der ersten Frau in der nordischen Mythologie.


11.08.2019

Schwedisches (1) Verrückt nach Schweden!



Jag älskar ju allt med Sverige:
Språket. Allsången. ABBA. Kungahuset. Faluröda stugor. Älgar. Kanelbullar.
(Ich übersetze diese kurze Einleitung jetzt nicht auf Deutsch...)
Kürzlich stand ich in der Hauptbibliothek am Tisch mit den Bestsellern.
Mein Blick wurde magisch angezogen von einem Buch.
Der Titel schien mir gewidmet zu sein.




PS. Etwas muss ich unbedingt klarstellen: Die Hauptfigur des Buches, ein Finne namens Mikko (der unbedingt Schwede werden will) ist noch verrückter nach Schweden als ich.

PPS. Der Autor Miika Nousiainen schreibt mit Humor, Begeisterung und manchmal auch mit leiser Melancholie.

PPPS. Auf Schwedisch heisst das Buch 'Hallonbåtsflyktingen'. Was wörtlich übersetzt  'Der Himbeerfruchtzuckerflüchtling' heisst.

PPPPS. Der deutsche Titel gefällt mir besser ;)

08.08.2019

Wetter ist immer ein Thema...


Gestern Mittwoch.
Der vom Meteodienst prognostizierte Regentag fand statt.
Den Regenschirm packte ich vorsorglich ein - er blieb jedoch unbenutzt.
Fiel doch genau in diesem Zeitfenster
(als ich unterwegs war in der Stadt)
kein einziger Tropfen aus dem wolkenbedeckten Himmel.



PS.  Die ersten Tropfen fielen genau in dem Moment, als ich in die Strasse einbog, die zu unserem  Haus führte... .. . . . 




07.08.2019

Sommerdessert


Manchmal überfällt Hausmann Hanna und mich ein Beerenhunger.
Dann wird schon mal so etwas im Landgasthof bestellt:





PS. Wir sagen in unserem Dialekt 'Heidelbeeri'.
PPS. In der Zentralschweiz, wo wir das Dessert gegessen haben, sind es "Heubeeri" .
PPPS. Und in Schweden?
PPPP.
"Blåbär". Blaubeeren.



05.08.2019

Vier Kinder, vier Kühe: Dasselbe Buch damals und heute!

Sommer damals!
Von meinem Götti hatte ich für die langen Schulferien 
zwei Bücher der norwegischen Autorin Marie Hamsun geschenkt bekommen:
"Die Langerudkinder im Sommer" und "Die Langerudkinder im Winter".
Ich verschlang beide Bücher in kurzer Zeit.
Lebte mit und mitten drin in der Welt der vier norwegischen Bauernkinder,
die sich auf den Sommer freuten. 
Auf das Viehhüten auf der abgelegenen Alm mit der grossen Verantwortung. 
Aber auch auf die Freiheit und auf die Abenteuer. 
Das Sommerbuch wirkte in mir nach und beschäftigte mich
(wie das gute Bücher tun)
noch lange.

Die beiden Bücher wurden vor einiger Zeit als e i n Buch neu aufgelegt.
Beim Stöbern in meiner Lieblingsbuchhandlung entdeckte ich es, 
erinnerte mich wieder an die Geschichte der vier Bauernkinder und kaufte es.
Und wiederum passierte mir beim Lesen dasselbe
wie damals als neunjähriges Mädchen: 
Ich mochte den übermütigen Einar mit seinen lustigen Einfällen am besten, 
und wieder war mir der ältere Bruder Ola, der einmal Dichter werden wollte, 
zu strebsam, zu ernsthaft und zu besserwisserisch.
Die kleinen Schwestern Ingerid und Martha blieben blasse, brave Nebenfiguren.
Wie so oft damals in den Kinderbüchern.
(Von Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter und
der Roten Zora einmal abgesehen...)



PS. Hier noch diese Information zu den Büchern, die ich im Internet gefunden habe:

'Vier Kinder, vier Kühe. Zum Glück wurden diese beiden Bestseller der Langerud-Romane (1924/26) vor der braunen Vergangenheit der Autorin geschrieben. Marie, die Frau von Knut Hamsun, trat 1940 der norwegischen NS-Partei bei und wurde zusammen mit ihrem Mann nach dem Krieg verurteilt. Ein Kind jedoch wird - ohne diese Kenntnisse im Nachwort - die Geschichten der vier Geschwister vom Langerudhof gern lesen.'


02.08.2019

Ein Ort der Ruhe

Wir haben das Wort
schlendern verbannt.
Und wer es dennoch
in den Mund nimmt,
ist ein Schlendrian.


René Regenass, 1935, Schweizer Autor (in Basel lebend)
aus 'Lob der Langsamkeit' - Poetische Reflexionen Verlag Johannes Petri, 2015


Gestern, am 1.August, sind wir geschlendert. 
Die Langsamkeit, das immer wieder Anhalten
zum Schauen und Staunen, taten gut.


PS. Manche Leute sagen dem Ort, wo wir waren, Kraftort...


01.08.2019

Zum Nationalfeiertag oder Zwischen zwei Haltestellen (122)


Heute ist der 1.August - der Nationalfeiertag der Schweiz.


Basel feiert den Geburtstag offiziell einen Tag vorher, am 31.Juli.
Die Regierung begründete ihren Entscheid vor vielen Jahren damit, 
so könne die arbeitende Bevölkerung ebenfalls ans Fest gehen
und dann am freien 1.August ausschlafen.
Im Klartext heisst das, es knallt und lärmt nun an zwei Tagen 
(oder eher Nächten) in der Stadt.
Gestern gegen Abend spazierten wir dem Rheinufer entlang.
Es herrschte bereits Hochbetrieb.
Aus den Lautsprecherboxen dröhnte Musik.
Das Bier floss. Und Stärkeres wohl auch.
Es roch nach Grill, Fondue, Raclette und anderem Essen.
Zur Rheinüberquerung stiegen wir in die oberste der vier Fähren.
 Zusammen mit Touristen aus Frankreich, Deutschland und der Ostschweiz.
Der Fährimaa war gut drauf und unterhielt uns mit seinen Sprüchen.
(Basler haben einen eigenen Witz)
"Waaass, Sie sind allein unterwegs?" 
Seine Stimme klang empathisch,
als ihm eine festlich gekleidete Frau das Geld entgegenstreckte.
Die Frau lachte und erklärte ihm und uns allen,
dass sie irrtümlich im falschen Restaurant gelandet sei:
Im 'Rhywyera' ganz unten am Kleinbasler Ufer.
Abgemacht sei jedoch im 'Rhin bleu' ganz oben am Grossbasler Ufer.
Und dahin sei sie jetzt unterwegs...


PS. Die Fähre! Ein Ort der Begegnung und des spontanen Austauschs.
PPS. Zwischen zwei Haltestellen...