Ein Krippenspiel gehörte damals selbstverständlich in die Vorweihnachtszeit mit dazu.
Im Kindergarten durfte ich die Maria sein, da ich deutlich, klar und laut sprechen konnte.
Auch bei Lampenfieber.
Ursli war der Gefährte an meiner Seite, der Josef.
Wir mussten viel proben, damit auch alles wie am Schnürchen klappte an der Weihnachtsfeier für die alten Leute des Dorfes.
An eine der Proben erinnere ich mich noch gut.
Ich konnte meinen Text und das Lied bereits auswendig, und Ursli musste als Josef ohnehin nicht viel sagen.
Da sassen wir nun nebeneinander an der Krippe, in der auf einem Heubett das Jesuskindlein, eine Puppe mit schwarzen Löcklein, lag. Die Kindergärtnerin ordnete hinter uns die Engel, Hirten und die drei Könige zu einer schönen Gruppe. Das dauerte eine Ewigkeit, bis alle ihren Platz hatten.
Maria und Josef wurde es langweilig.
Sie nahmen ihr Kind aus der Krippe, begannen es auszuziehen und wieder anzuziehen.
Dann kam Maria der Gedanke, dass es im Stall nur so von Läusen wimmeln müsse.
Und sie begannen, dem Kind das Haarschöpflein zu lausen.
Das fanden sie lustig, sie stiessen sich an, kicherten und überbordeten.
Dann brach auch schon das Donnerwetter über sie los.
Schon damals war Weihnachtszeit mit Stress verbunden...
Maria und Josef unterwegs nach Bethlehem (Krippenfiguren im Dom zu Arlesheim)
PS. An der Weihnachtsfeier verlief alles gesittet. Maria sang lieblich "Josef, lieber Josef mein, hilf mir wiegen mein Kindelein..."
PPS. Und einige Jahre später, in der 4.Klasse, stand ich dann hinten. Als Engel Gabriel. Im langen, weissen Kommunionskleid, das meine Freundin mir grosszügig ausgeliehen hatte.