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23.12.2015

Adventstürchen (23)


Ein Krippenspiel gehörte damals selbstverständlich in die Vorweihnachtszeit mit dazu.
Im Kindergarten durfte ich die Maria sein, da ich deutlich, klar und laut sprechen konnte.
Auch bei Lampenfieber.
Ursli war der Gefährte an meiner Seite, der Josef.
Wir mussten viel proben, damit auch alles wie am Schnürchen klappte an der Weihnachtsfeier für die alten Leute des Dorfes.
An eine der Proben erinnere ich mich noch gut.
Ich konnte meinen Text und das Lied bereits auswendig, und Ursli musste als Josef ohnehin nicht viel sagen.
Da sassen wir nun nebeneinander an der Krippe, in der auf einem Heubett das Jesuskindlein, eine Puppe mit schwarzen Löcklein, lag. Die Kindergärtnerin ordnete hinter uns die Engel, Hirten und die drei Könige zu einer schönen Gruppe. Das dauerte eine Ewigkeit, bis alle ihren Platz hatten.
Maria und Josef wurde es langweilig.
Sie nahmen ihr Kind aus der Krippe, begannen es auszuziehen und wieder anzuziehen.
Dann kam Maria der Gedanke, dass es im Stall nur so von Läusen wimmeln müsse.
Und sie begannen, dem Kind das Haarschöpflein zu lausen.
Das fanden sie lustig, sie stiessen sich an, kicherten und überbordeten.
Dann brach auch schon das Donnerwetter über sie los.
Schon damals war Weihnachtszeit mit Stress verbunden...


Maria und Josef unterwegs nach Bethlehem  (Krippenfiguren im Dom zu Arlesheim)

PS. An der Weihnachtsfeier verlief alles gesittet. Maria sang lieblich "Josef, lieber Josef mein, hilf mir wiegen mein Kindelein..."

PPS.  Und einige Jahre später, in der 4.Klasse, stand ich dann hinten. Als Engel Gabriel. Im langen, weissen Kommunionskleid, das meine Freundin mir grosszügig ausgeliehen hatte.

6 Kommentare:

  1. aber wohl kaum im Dom, oder?
    Schöne Geschichte.
    Und ja, es ist nicht erst seit zwei Jahren ein schier unüberwindbarer Spagat zwischen Krippenfrieden und Flöhen...

    zum Glück gibt es da auch Strohhalme.

    Lieben Gruss, gleich mache ich die Stadt unsicher mit meinen Wunschlisten in der Tasche....

    Gabriela

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  2. Natürlich sind es Maria und Josef aus dem Dom,
    liebe Gabriela,
    das ergänze ich jetzt gleich noch unter dem Bild!

    Komm gut durch den Tag mit deinen Wunsch- und Shoppinglisten!
    Und vielleicht liegt dieses Mal auch eine Einkehr im 'Tibits' drin...;)
    Viel Vergnügen in der Stadt,

    wünscht dir Hausfrau Hanna

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  3. Das sind ja herzerwärmende Weihnachtserinnerungen, liebe Hausfrau Hanna. Trotz Probenstress und Läuseplage. ;-)

    Ich erinnere mich etwas schmerzlich daran, dass ich im Kindergarten die Maria hätte spielen dürfen, aber nach einigen Proben wegen "Keuchhustens" ausfiel und die Weihnachtstage mit meinen Geschwistern "in Quarantäne" verbringen musste...

    Liebe Grüsse in den heutigen Sonnenscheintag,
    Frau Quer

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  4. Oh wie goldig!
    Ich wäre nie in Kränze gekommen die Maria zu spielen!
    Wiederhole meine Feierabendwünsche von gestern!
    Herzlich Madame S., die heute Eier kaufen ging, da ihre Hühner streicken und der Lieblingsbauer beim Wort "Guätzli" leuchtende Äuglein bekommt....

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  5. Hausfrau Hanna Maria wusste sich auch damals schon zu helfen,
    liebe Frau Quer,
    und wenn ein Keuchhusten verhindert, an einem so schönen und wichtigen Fest mit dabei sein zu können, dann ist das eine ganz schmerzliche Erfahrung...
    "Oh nein!", habe ich beim Lesen Ihres Kommentars laut gesagt-

    Einen festlichfrohen Heiligabend wünscht
    Hausfrau Hanna

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  6. Streikende Hühner an Weihnachten,
    ma chère Madame S.,
    was es nicht alles gibt! Dabei ist das Wetter doch warm wie an Ostern...
    Ich hoffe, der Bauer hat Guetzli bekommen. Mindestens eine Büchse voll. Damit seine Augen weihnachtlich leuchten vor Freude :)!

    Warum denn nicht die Maria?
    Waren Sie eher der Engeltyp?

    Einen schönen Heiligabend wünscht
    Hausfrau Hanna

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