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29 Mai 2013

Oben oder unten - wo ist Gott?


Hier noch ein Nachtrag, die Vorgeschichte sozusagen, zum gestrigen Blogbeitrag.

Vorgestern, am frühen Morgen, fand ich endlich das Buch mit den Rilkegedanken, nach dem ich seit Tagen vergebens gesucht hatte. Ich hatte einer Bekannten versprochen, ihr diese zu schicken.
Von Hand (!) schrieb ich den Text ab, fügte ein paar eigene Gedanken  hinzu.
Das Kuvert warf ich dann auf dem Weg zum Tram ein.
Rilkes Worte waren also noch sehr präsent, als ich der temperamentvollen, frommfrohen Frau im Tram zuhörte, die so sicher himmelwärts zeigte. Weil sie Gott dort wusste.
Und deshalb war eigentlich Rilke schuld, dass ich aufmuckste und widersprach. Denn er schrieb:

"Die Menschen schauen immer von Gott fort.
Sie suchen ihn im Licht, das immer
kälter und schärfer wird, oben. - 
Und Gott wartet anderswo - wartet - 
ganz am Grund von Allem.
Tief. Wo die Wurzeln sind.
Wo es warm ist und dunkel."







2 Kommentare:

  1. Ob er es besser wusste als die Frau im Tram!? Das wage ich zu bezweifeln.

    Lieben Gruss,
    Brigitte

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  2. Besser wusste es Rilke wohl nicht,
    liebe Frau Quer,
    aber er fand andere, unvermutete Bilder und gab ihnen Worte.
    Das gibt Denkanstösse!

    Und vielleicht umfasst ja das Göttliche 'sowohl-als-auch'...

    Herzlich Hausfrau Hanna

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