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07 Mai 2013

Lyrik im Schaufenster


Im Schaufenster meiner Lieblingsbuchhandlung sind Lyrikbände ausgestellt.
Ich bleibe stehen.
Ein Plakat mit einem Gedicht von Franz Hohler hängt ebenfalls da.
Ich lese es. Es gefällt mir. Ich lese es nochmals.
Dann schreibe ich es ab.
Auf die Rückseite des Einkaufzettels.


Vom richtigen Gebrauch der Zeit

Ich habe dich
heute morgen
nicht zum Bahnhof begleitet
ich hatte soviel zu tun
und brauchte sie dringend
die halbe Stunde.

Doch kaum warst du weg
sass ich da
und war
eine ganze Stunde lang traurig.

Franz Hohler



6 Kommentare:

  1. Fatal schade (auf den Inhalt des Gedichtes bezogen)!

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  2. Ich habe das Gedicht jetzt mindestens 5x gelesen.
    Aber es ändert sich nichts. Jedesmal hoffe ich, dass er/sie zum Bhf. mitkommt.
    Dieses Bedauern.

    Das ist ungefähr so, wie bei der Szene in "Die Brücken am Fluss", als Meryl Streep schon den Griff der Autotür in die Hand nimmt. Jedesmal, wenn ich den Film sehe, hoffe erneut, dass sie diesmal aussteigt und ins Auto nach vorn geht.

    Jedenfalls ein sehr schönes Gedicht.

    Dir einen schönen Tag!
    Kram, Claudia

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  3. Er wird es das nächste Mal anders machen,
    liebe Frau Wildgans,
    und am Zug zum Abschied winken.
    Was ja auch ein bisschen traurig ist...

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  4. Ja, ein schönes Gedicht,
    liebe Smultronella,
    und es 'tüpft' etwas tief innen an, das wohl mit den eigenen verpassten Momenten im Leben zu tun hat...

    Hjärtliga hälsningar till Sverige och kram
    Hausfrau Hanna

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  5. Ja, die Reue und Trauer sind weit grösser als die Unterlassung.
    Das Gedicht trifft mitten ins Herz!

    Liebe Grüsse in einen hoffentlich glücklichen Tag,
    Brigitte

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  6. Treffend haben Sie das gesagt,
    liebe Frau Quer,
    dieses Gedicht, das ohne grosse Worte daherkommt, wirkt und wirkt und wirkt...

    Einen glücklichen Tag auch Ihnen
    Hausfrau Hanna

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