Am Samstag,
ich warte aufs Tram,
kommt ein grossgewachsener Mann schnellen Schrittes auf mich zu.
Er spricht mich höflich an:
"Darf ich Sie etwas fragen?"
Ich wehre innerlich leise ab und antworte mit einem zögerlichen "Jaaaa!"
Der Mann nimmt es als Aufforderung, mir sein Anliegen zu erklären:
"Ich bin Autor und schreibe Kurzgeschichten über die Natur,
die ich nun in einem Buch zusammengetragen habe.
Kaufen Sie mir auch eines ab?"
Ich beantworte seine Frage mit einem Nein und begründe es damit,
dass ich selbst auch schreibe und
zudem sehr viele Bücher habe, die ich zuerst lesen wolle.
Der Mann bohrt nicht nach, er nimmt es zur Kenntnis:
"Alle sagen dasselbe, die mir kein Buch abkaufen wollen.
Ich glaube es euch jedoch nicht."
Sagt's und geht weg.
PS.
Erst jetzt, beim Schreiben und mit etwas Distanz,
kommt mir eine andere Idee:
Ich hätte dem Mann ja eines seiner
Kurzgeschichtenbücher abkaufen können.
Gut versorgt in meinem Fjällräven-Rucksack
hätte ich es immer bei mir gehabt.
Als Lesestoff 'Zwischen zwei Haltestellen'...
Seltsam, liebe Hausfrau Hanna.
AntwortenLöschenWenn ein Autor mit seinen Büchern "hausieren" muss, ist das sicher nicht das beste Zeichen, aber man kann sich natürlich irren.
Schade, dass er Sie nicht in eines hineinschauen liess. :--)
Einen lieben Gruss in die verkürzte Woche,
Frau Q.
Vielleicht,
Löschenliebe Frau Q.,
ist das heutige gängig, auf möglichst vielen 'Kanälen' für sich zu
werben ;)
Selbst mag ich es nicht unbedingt, so angesprochen zu werden.
Vielleicht habe ich dadurch einen Bestseller verpasst...
Lieben Gruss in den Sommertag
Hausfrau Hanna
Er hat wohl mit zielsicherem Blick gerade die Menschen ausgesucht, die wie potentielle Leser aussahen ? (Meint Sonja)
AntwortenLöschenSo war es wohl,
Löschenliebe Sonja,
er hat mich richtig eingeschätzt! ;)
Lieben Gruss in den Mittwoch (das Buch liegt bereit!)
Hausfrau Hanna
Mich, liebe Hausfrau Hanna, hätte diese ungewöhnliche Anfrage leicht überfordert. Ich brauche immer etwas Abstand und Ruhe zum Überlegen. Vielleicht begegnet ihnen der Autor "auf der Walz" ja noch einmal …
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Petra
Mich überfordern,
Löschenliebe Petra,
solche direkt angebrachten Anfragen auch. Und sie geschehen oft im städtischen Alltag. Ich versuche stets, den Abstand zu wahren, so klar und freundlich wie möglich.
Ich hoffe nicht, dass mir der der 'Autor auf der Walz' nochmals begegnet... ;)
Liebe Grüsse
Hausfrau Hanna