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27 April 2010

Im längsten Dorf Europas...

... hat viel und vieles Platz.
Beatenberg hat seinen Namen von einem Heiligen erhalten. Von Beatus, der ungefähr 100 n.Chr. am Thunersee gelebt und die damaligen Schweizer bekehrt haben soll.
Das wirkt sich, so scheint es mir, bis zum heutigen Tag aus.
Zuerst einmal werden wir am Dorfeingang freundlich begrüsst:



Dann machen wir uns auf den 7 km langen Weg durch das auseinandergezogene Dorf.
Fast übersehen wir auf der rechten Strassenseite das unscheinbare Gebäude.
Der betörend schöne Name und die sinnlichen Bilder lassen uns schliesslich doch aufmerksam werden:



Weiter hinten greife ich in einen Schaukasten. Der Prospekt macht Werbung für ein Theologiestudium.
Ich staune, dass es nur drei Jahre dauert und vermute, dass harmonische Schwingungen in der Luft und die räumliche Nähe zu Gott etwas damit zu tun haben könnten.

Das ist noch längst nicht alles!

Weit oben, wir schaffen den Weg dorthin leider nicht mehr, steht ein Meditationszentrum, "an welchem spirituelle Praxis im Sinne der Kultivierung und Befreiung von Herz und Geist gefördert wird".
Nun, spätestens seit ich in Janwillem van de Weterings Buch 'Der leere Spiegel' gelesen habe, dass diszipliniertes, (zu) langes Sitzen und Meditieren nicht nur einen schmerzenden Hintern, sondern auch hühnereiergrosse Hämorrhoiden verursachen können, habe ich auch diese - allerdings nur leise vorhandenen - Erleuchtungshoffnungen fahrengelassen.
Und so gehe und wandere ich an der Seite meines Mannes vergnügt und befreiten Herzens und Geistes hinunter zur Talstation.

Bei der stillen Einkehr in der reformierten Kirche (mit einem buchstäblich atemberaubend schönen Friedhof), finde ich noch diesen Zettel:



1 Kommentar:

  1. Da hat's Dich halt schon in die dichteste Freikirchenregion der Schweiz verschlagen. Halt: Das Emmental dürfte wohl eine ähnliche Population fundamental-frommer Menschen aufweisen...

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