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16 April 2010
"Take it easy"...
... ist eine Floskel, die mich auf die Palme bringt.
Weil es Momente gibt im Leben, in denen ich Dinge nicht einfach nehmen kann.
In denen ich das Lachen verliere.
In denen ich mich ärgere über Ungerechtigkeiten oder hinterrückse, nicht nachvollziehbare Handlungen.
Ich will dann auch nicht beschwichtigt, besänftigt oder sonst verbal zur Seite geschoben werden.
Es leuchtet mir zwar ein, wenn Minna von Barnhelm sagt:
"Das Lachen erhält uns vernünftiger als der Verdruss".
Und wahrscheinlich hat sie auch Recht.
Immerhin war es Lessing, der sich diese Weisheit ausgedacht und Minna in den Mund geschoben hat.
Auch der Ausspruch "Lachen ist die beste Medizin", der dem französischen Schriftsteller Nicolas Chamfort zugeschrieben wird, hat etwas für sich. Lese ich in seiner Biographie dann nach, was für ein Lebensstart und was für ein Lebensende ihm beschieden war, blieb ihm dazwischen wohl nur der Galgenhumor...
Mir am nächsten - unverkrampft, leise ironisch und doch gefühlvoll - kommen die folgenden Gedanken. Mascha Kaléko, die ich liebe und verehre, hat sie geschrieben:
"Tehk it ih-si, sagen sie dir.
Noch dazu auf englisch.
"Nimm's auf die leichte Schulter!"
Doch du hast zwei.
Nimm's auf die leichte.
Ich folgte diesem populären
Humanitären Imperativ.
Und wurde schief.
Weil es die andre Schulter
Auch noch gibt.
Man muss sich also leider doch bequemen,
Es manchmal auf die schwerere zu nehmen.
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