In dem war ich eingeladen an ein richtiges, königliches Hochzeitsfest mit Kutsche, Blumen, Musik und Tanz. Und natürlich trug ich ein wunderschönes Prinzessinnenkleid aus Tüll und ein Krönchen.
Glaubt man fest daran, werden solche Träume irgendeinmal wahr.
Oder beinahe wahr.
Am Vortag der 'kungliga bröllopet', der königlichen Hochzeit, geraten wir in der Altstadt von Stockholm mitten hinein in die Hochzeitsvorbereitungen.
Vor der Storkyrka, dem Dom, wird sorgfältig der blaue (!) Teppich verlegt, damit die Hoheiten stolper- und unfallfrei an den Kameras vorbei in die Kirche eintreten können:
Die königliche Garde probt in diesen scheusslichen, grüngefleckten Tarnanzügen die richtige Aufstellung. Obwohl die Befehle zackig und laut tönen, ist eine gewisse Nonchalance sichtbar:
Wo sonst sind Soldaten in einer angestrengten Situation immer noch so freundlich und zugewandt und erklären einem kleinen Knopf, was läuft?
Erstaunlich bescheiden und einfach ist der Blumenschmuck. Frauen umwinden Stangen mit frühsommerlichem Birkenlaub:
Diese werden an einem strahlenden Polizisten vorbei durch den Seiteneingang in die Kirche getragen:
Ein Mädchenchor stellt sich beim Haupteingang auf. Der Dirigent ist die verkörperte Ruhe und Heiterkeit. Er unterhält sich mit dem Kameramann, gibt den Mädchen ein paar lockere Anweisungen und motiviert: "Das wird morgen prima!"
Und dann ertönen schwedische Lieder: Glockenhell, rein, wunderschön:
Am Tag darauf sieht das Outfit der 'flickor' dann so aus:
Nun sind die Westling spelmän dran, Verwandte des Bräutigams aus Ockelbo. Sie üben den für das Brautpaar komponierten 'bröllopsmarsch', den Hochzeitsmarsch, damit die Gäste beim Eintreten in die Kirche nicht aus dem Takt fallen:
Die wohl wichtigste Eigenschaft eines Kameramanns ist... Geduld!
PS. Am Abend ist dann Schluss mit 'live' dabeisein.
PPS.Wir sind leider nicht eingeladen zum Festkonzert, das der Reichstag dem Brautpaar geschenkt hat und sehen uns die Übertragung im TV an.
PPPS. Ein paar Tränen in den Augen hatte nicht nur Königin Silvia, sondern auch Hausfrau Hanna...
PPPPS. Wer ebenfalls ein paar Tränchen vergiessen möchte, soll sich das hier anhören.
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