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22.01.2013

Rotgestempeltes VERMISST


Gestern fand ich einen an mich persönlich adressierten Brief in der Post vor und begann zu lesen:

"Liebe Hausfrau Hanna

In früheren Jahren durfte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) von Ihnen wertvolle Spenden entgegennehmen. Herzlichen Dank! Im 2012 jedoch haben wir von Ihnen keine Unterstützung erhalten. Wir bedauern sehr, Sie nicht mehr zum geschätzten Kreis der SRK Spenderinnen und Spender zählen zu dürfen."

Leicht befremdet las ich weiter.
Der Hauptteil handelte dann vom Schicksal einer alleinstehenden 89-jährigen Frau im eisigen Weissrussland, die in einem abgelegenen Häuschen zweimal in der Woche von einer freiwilligen Mitarbeiterin und einer Tasche mit unbedingt benötigten Nahrungsmitteln besucht wird.
Soweit, so gut. Und tatsächlich habe ich dem SRK schon einmal gespendet. Stirbt jemand aus meinem nahen Umfeld und geben die Angehörigen eine Institution ihres Herzens an, folge ich diesem Wunsch nach einer Spende gern.
Aber das heisst für mich nie und nimmer, dass ich dieser Institution weiterspende.
Ja, sie grenzen an Nötigung, diese salbungsvoll geschriebenen und mitleiderregend tönenden Briefe.
Und sie bewirken bei mir das pure Gegenteil.
Ich gehe auf Distanz. Innerlich und äusserlich.
Auch wenn man mir und meinen Lieben am Schluss von Herzen im noch jungen Jahr beste Gesundheit, Glück und Wohlergehen wünscht:
"Und - vergessen Sie bitte das SRK nicht!"


PS. Doch! Genau das werde ich!

PPS.  Tinu schickte mir einen Link per Kommentar zum gleichen Thema. Hier lesen!



10 Kommentare:

  1. Liebe Hausfrau Hanna!
    Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich unterstütze gerne diese und jene Hilfsorganisation, lasse mir aber ungern ein schlechtes Gewissen aufschwatzen. Ebenso finde ich es unangebracht - wie heute geschehen - wenn mir die unterstützte Organisation zusammen mit der Spendenbescheinigung gleich den nächsten Einzahlungsschein zuschickt. Und wenn dazu im Einzahlungsschein schon der Betrag eingetragen ist, den ich spenden soll, so gerät mir dies gleich nochmals in den falschen Hals und die Post landet - beim Altpapier. So, nun ist der Kropf geleert. Trotzdem werde ich weiter spenden, wann ich will und wo ich will und wieviel ich will!!!

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  2. Leibe Hausfra Hanna.
    Heute schreibe ich Ihnen besonders gern! Denn heute darf ich Ihnen ganz herzlich danken ...
    ... So hätte der Brief begonnen, wenn du wie ich eine Spendenbestätigung erhalten hättest. Der Rest mit der Weissrussin ist gleich.
    Leider macht mir dieser Dank nach deinem Artikel keine Freude mehr und der Einzahlungsschein mit dem Titel "Jahresauftaktspende" fliegt jetzt in den Abfall.
    Schade eigentlich....

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  3. Ja, die Spendenaufrufe (und Anrufe) werden immer dreister. Ich ärgere mich auch darüber, dass man von gewissen Organisationen eine Mahnung bekommt, wenn man den - unverlangt zugeschickten - Kalender nicht retourniert.
    Wie viel Geld wird durch solchen herumgeschickten Plunder in den Sand, resp. Schnee gesetzt!

    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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  4. Oh genau - diese bereits vorgedruckten Einzahlungsscheine habe ich noch vergessen!
    Es ist wohl ein grosser, ein riesengrosser Kampf ums Geld,
    lieber Katino,
    und deshalb kann ich Werbeaktionen bis zu einem gewissen Grad auch verstehen und ein 'Aufsichaufmerksammachen' muss wohl sein. Aber nicht so!

    Deinem letzten Satz mit den drei Ausrufezeichen hingegen ist nichts Weiteres mehr hinzuzufügen als ein bestätigendes Ausrufezeichen meinerseits!

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  5. Und wahrscheinlich passiert das mit ganz vielen solcher Werbesendungen so,
    lieber Tinu,
    sie wandern, gelesen oder ungelesen, in den Abfall oder ins Altpapier...

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  6. Oh je ja, die Anrufe, die gibt es auch noch - sie kommen nach Pausen der Ruhe überfallartig wie Wellen...

    Und bei mir,
    liebe Frau Quer,
    landen sie im Altpapier, gefolgt vom gleichen Gedanken wie der Ihre, dass man eigentlich Gescheiteres tun könnte mit Spendengeldern, als sie in solche Sendungen hineinzubuttern...
    Herzlich Hausfrau Hanna

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  7. Da gibt s noch einen Artikel zu diesem Thema: http://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Der-freche-Gonner-Appell-des-Roten-Kreuzes

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  8. Danke für den Artikel,
    lieber Tinu,
    den ich gleich gelesen habe!

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  9. Solche Briefe gibt's hier nicht, gsd.
    Wir bekommen immer nur Dankesbriefe, liegt vielleicht dran das wir einen festen Betrag jährlich an Ärzte ohne Grenzen spenden.

    Hin und wieder schicken Caritas oder ähnliches weihnachtliche Karten mit der Bitte um Spenden.

    Das ich die zurückschicke ist mir noch nie in den Sinn gekommen, hat aber auch noch nie jemand verlangt.

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  10. Dankesbriefe für gemachte Spenden bekommen wir hier auch,
    liebe Frau giftigeblonde,
    ebenfalls kleine (und unnötige!) den Werbebriefen beigelegte Präsente oder Karten.
    Dieser Brief des SRK mit dem salbungsvollen, nötigenden Tonfall war jedoch neu und unangenehm. Und hoffentlich für die Institution auch kontraproduktiv :(

    Herzlich Hausfrau Hanna

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