Dieses Blog durchsuchen

29 März 2015

Die Musik sagt, Freiheit existiert...


Es war eine kleine Notiz in der Tageszeitung, ein paar wenige Zeilen nur:
Tomas Tranströmer, Literaturnobelpreisträger von 2011 aus Schweden,ist am 26.März gestorben.
Nun ist es Zeit, den dünnen Gedichtband hervorzunehmen und das eine oder andere Gedicht zu lesen.
Sie sind nicht einfach zu verstehen. Auch nicht auf Deutsch.
Sie erfordern Langsamkeit.
Wort für Wort...

"Mitten im Leben geschieht's,
dass der Tod kommt
und am Menschen Mass nimmt.
Diesen Besuch vergisst man,
und das Leben geht weiter.
Doch im Stillen wird der Anzug genäht."





PS. Hier ein Blogbeitrag von 2011.
PPS. Und hier ein Beitrag von 2012.

4 Kommentare:

  1. Ein Anzug? Dabei hätte ich doch lieber ein wallendes Gewand;-)
    Aber im Ernst, liebe Hanna, da bin ich anderer Meinung, als der Literat. Ich glaube, dass man diese Momente des Mass Nehmens durchaus in Erinnerung behält. Und genau dann, wenn man glaubt, nichts mehr zu haben, erinnern sie einen daran, dass man zumindest noch das Leben hat und Mut geben.
    Ich wünsche dir eine schöne Sommerzeit.
    Gruss, Martin

    AntwortenLöschen
  2. Ach ja, sein Lebenskreis hat sich nun geschlossen.
    Er hat die Lyrik um ein starkes Kapitel bereichert.

    Die vorliegenden Zeilen umschreiben die Vergänglichkeit sehr schön und realistisch.
    Und man darf sie, wie Martin Winter es tut, durchaus auch hinterfragen und für sich selber interpretieren.

    Herzlichen Sonntagsgruss,
    Frau Quer

    AntwortenLöschen
  3. Das macht wohl die Tiefe und Stärke von Tranströmers Lyrik aus,
    lieber Tinu,
    dass jede und jeser sie im Kontext der eigenen Lebenssituation verstehen und interpretieren kann.
    So. Oder so.


    Übrigens verwendete Tranströmer im schwedischen Original für den'Anzug'
    'kostym'... !

    Herzlich durch die Sturmböen
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
  4. Tranströmers Bild des im Stillen genähten Anzugs, das er für Sterblichkeit und Vergänglichkeit genommen hat,
    liebe Frau Quer,
    habe ich ganz tief montiert---

    Und hier für Sie die Worte im schwedischen Original, bevor ich der nächsten Windböe einen Gruss mitgebe
    Hausfrau Hanna

    "Mitt i livet händer det
    att döden kommer
    och tar mått på människan.
    Det besöket glöms och livet fortsätter.
    Men kostymen sys i det tysta."


    AntwortenLöschen