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27.08.2015

Echt oder unecht?


Damals machten wir ein Spiel.
Wer es erfunden hat, ist mir entfallen. Es war auf jeden Fall ein kreativer, pfiffiger Kopf.
Auf der 10er-Note in den Sechzigerjahren war ein Porträt von Gottfried Keller, der bekanntlich eine Brille mit kleinen, runden Gläsern trug.
Diese Brille nun bot sich an für eine Noten-Echtheitsüberprüfung.
Einem unwissenden 'Opfer' zeigten wir eine dieser hellvioletten Banknoten und fragten scheinheilig und das Lachen unterdrückend:
"Weisst du, wie man sehen kann, ob die Note echt ist oder unecht?"
War ein Kopfschütteln die Antwort, schlugen wir die Note ein paar Mal auf den Tisch.
Dann hielten wir sie dem Gegenüber unter die Nase: "Schau, die Brille ist ganz geblieben! Die Note ist also echt!"
Jedes Mal spielte sich das Gleiche ab. Erst erschien ein perplexer Ausdruck auf dem Gesicht des Gefoppten. Dann ein Zögern. Und schliesslich das Licht, das ihm aufging und sich in einem grossen Lachen entlud.

Gottfried Keller ist seit Langem nicht mehr auf der 10er-Banknote zu sehen.
Aber selbst heute funktioniert der Scherz noch. Dank der gelben 10er-Note mit Le Corbusier und seiner hochgeschobenen Brille:




PS. Diese  Echtheitsüberprüfung ist schon bald nicht mehr möglich. Nächstes Jahr bekommen wir eine völlig neue Banknotenserie. Und da fehlt eine Persönlichkeit mit Brille.
Schade!

PPS. Übrigens bekommen auch die Schweden in diesem Oktober und im Oktober 2016 neue Kronenscheine (nya kronor sedlar). Leider sehe ich auch hier keine Persönlichkeit, die Brille trägt... ;)


4 Kommentare:

  1. Mich hätten Sie wahrscheinlich auch zum Staunen gebracht, liebe Hausfrau Hanna. Den Brillentest kannte ich nämlich nicht.

    Nun, bis zu den neuen Noten wird sicher noch etwas Wasser den Rhein hinunter fliessen. Vielleicht kann man mit denen ja auch wieder einen Ulk treiben, wer weiss.

    Liebe Sommerabendgrüsse,
    Frau Quer

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  2. nein wie lustig:-)))! wer sich sowas ausdenkt!
    man könnt ja auch einem brillenlosen eine brille aufmalen. wär der schein dann unecht? eigentlich nicht, oder? dann könnt man weiter spielen.
    herzlicher gruß ins liebe Basel
    Sylvia

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  3. Und wissen Sie was,
    liebe Frau Quer,
    den Brillentest führe ich heute der übernächsten Generation vor!
    Und er funktioniert immer noch wie damals.
    Ich werde den Corbusier vermissen... ;)
    Die neuen Noten werden so oder so kommen und zu dem einen oder andern Scherz verleiten - bis dahin lassen wir das Wasser den Rhein hinunterfliessen!

    Herzlichen Morgengruss zu Ihnen
    Hausfrau Hanna

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  4. Findige, originelle Köpfe gab es auch damals,
    liebe Sylvia,
    meine Frage stellt sich mehr nach dem 'woher' der 10er-Noten...
    Und ob wir die dem Portemonnaie der Eltern entliehen hatten für den Scherz...???

    Deine Idee mit dem Aufmalen lasse ich voll durchgehen - werde mich aber hüten, sie weiter zu geben!

    Herzlichen Gruss an den Maschsee (eine Freundin war übrigens diesen brütendheissen Sommer dort am Abschiedsfest einer stadtbekannten Wirtin) aus dem heiss(!)geliebten Basel
    Hausfrau Hanna

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