Dieses Blog durchsuchen

06 Januar 2022

Zwischen zwei Haltestellen (142)

Vor Kurzem im 16er-Tram.
Bei der Eingangstüre hat es noch einen Einzelsitz, der unbesetzt ist.
Als ich sitze, fällt mein Blick auf eine Frau, 
die neben ihrem grossen, vollgepackten Einkaufswagen steht.
Mit der einen Hand hält sie sich am Geländer fest.
Mit der anderen Hand dreht sie an einem Rosenkranz.
Fährt sie vielleicht schwarz und will sich damit beruhigen?
Oder ist sie unsicher, weil sie keine Maske trägt?
Als das Tram das nächste Mal hält, steigt eine Frau ein und
spricht die Rosenkranzfrau bestimmt, jedoch nicht unfreundlich, an:
"Ziehen Sie sich doch bitte ein Maske an!"
Diese reagiert sehr ungehalten: 
"Was erlauben Sie sich eigentlich? Sind Sie von der Polizei?
Sie sind sowas von frech und gemein!"
Die Beschimpfte entgegnet wiederum bestimmt aber nicht unfreundlich:
"Nein, das bin ich nicht!"
Dann wendet sie sich ab, geht auf Abstand und 
setzt sich weiter vorn auf einen freien Platz.
An der nächsten Haltestelle kann ich zum Glück aussteigen.
Die Frau mit dem Rosenkranz fährt weiter...




8 Kommentare:

  1. Es gibt sie halt immer noch, die sturen, uneinsichtigen Impfgegner und -gegnerinnen.
    Ich bewundere die Zivilcourage der Frau, die sich getraute, etwas zu sagen. Das ist manchmal, wie man weiss, schon fast gefährlich...
    Mit einem nachdenklichen Gruss in den Dreikönigstag,
    Frau Quer

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nachdenklich,
      liebe Frau Quer,
      war ich auch, als ich das Tram verliess. Der Vorfall beschäftigte mich noch eine ganze Weile: Sich einmischen? Schweigen? Was ist richtig?

      Einen nachdenklichen Gruss zurück
      Hausfrau Hanna

      Löschen
  2. HaHaHa,
    da lacht die eine Gescihtshälfte etwas ungläubig wegen des Rosenkranzes und die andere ist mit Kopfschütteln beschäftigt wegen der fehlenden Maske im öffentlichen Verkehr. Ich frage mich, an welchem Ort solche Leute ihren Respekt versorgt haben.

    Gruss aus dem BO nach BS vom Pesche

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich traute,
      lieber Pesche,
      zuerst ebenfalls meinen Augen nicht, als ich den Rosenkranz sah.
      Aber es war wirklich so, ich habe mir das nicht ausgedacht.
      Ja, manche Leute lassen den Respekt vermissen...

      Lieben Gruss aus BS ins BO
      Hausfrau Hanna

      Löschen
  3. vielleicht nutzt der rosenkranz gegen die angst vor ansteckung. vor einigen tagen sah ich zufällig ein you-tube- video mit einem pater, der behauptete auch, gottvertrauen nutze gegen covid. ich finde ja, wir müssen immer freundlich etwas sagen, und diese menschen dann stehenlassen, schweigen ist wie zustimmung. etwas traurig, lieben gruß, roswitha

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dieser Gedanke,
      liebe Roswitha,
      kam mir ebenfalls.
      Was gewisse Portale an Meinungen und Behauptungen bringen, ist unglaublich (!) und unfassbar...

      Etwas nachdrücklich und dennoch freundlich zu sagen, ist nicht immer einfach: Aber die Frau, die ins Tram einstieg, konnte das sehr gut.
      Ich zog innerlich 'den Hut'.

      Lieben Gruss in den Freitag
      Hausfrau Hanna

      Löschen
  4. Es bleibt unergründlich, was diese Frau beschäftigen mag.
    Aber: Zu ihrer eigenen Sicherheit, so sehe ich es inzwischen, wäre eine Maske zu tragen sinnvoll. Aber man steckt nicht drin …
    Nachdenkliche Abendgrüße
    Petra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. So ging es mir auch,
      liebe Petra,
      ich hatte den Eindruck, da stimme irgendetwas nicht...
      Im ÖV ist man mitten dabei und muss für sich einen Weg finden, mit solchen Situationen umzugehen.
      Meine persönliche Lösung ist, dass ich so wenig wie möglich Tram, Bus, Zug benütze...

      Lieben Gruss (und auch etwas nachdenklich)
      Hausfrau Hanna

      Löschen