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17 Juni 2016

Alltagsgedicht von einem, der blieb...


Rainer Brambach.
Der Eigenwillige, der in Basel lebte und Gedichte schrieb, die für mich zum Besten gehören.
So dieses hier, das (wie mir scheint) in die momentane Zeit passt...




Alltag 

Gehen, wohin ich muss
Einen jungen Baum pflanzen 
Den Garten loben, auch wenn es lange regnet 
Das Rad ölen 
und die Bremse prüfen 
Die Zeitung lesen, ohne den Wunsch auszuwandern 
Freunde empfangen 
Vergessen können 
Rosen oder Hühner? 
Gedichte schreiben 
und nicht auf die Musik der Bassgeigen 
am Himmel hören 
der blau oder bewölkt ist.


Rainer Brambach, 1917-1983, Basler Lyriker

4 Kommentare:

  1. Oh ja, er traf den ureigenen Ton wie kaum ein anderer Dichter.
    Und dieser "Sommer-Blues" passt mal wieder hervorragend zu unserer momentanen Stimmung.

    Liebe Abendgrüsse mit Sonne!!!!
    Frau Quer

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  2. Loben wir den heutigen Tag,
    liebe Frau Quer,
    an dem es nicht regnet...
    Und ausserdem (so der Meteomann richtig liegt) soll nächste Woche, pünktlich zum Sommeranfang, der Sommer auch kommen!

    Herzlichen Gruss ins Wochenende
    Hausfrau Hanna

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  3. also das
    ist klasse! das werde ich mir ausdrucken
    und an den bildschirm kleben!
    einfach tun! egal was gerade kneift...
    sehr gut! das fällt mir nämlich oft ein wenig schwer.
    vielen dank liebe Baslerin.
    herzlicher gruß
    Sylvia

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  4. Gern geschehen,
    liebe Hannoveranerin,
    mich überzeugt dieses Gedich ebenfalls.
    Auch wenn mich das 'gehen, wohin ich muss' zuerst irritierte...
    Hätte ich doch'gehen, wohin ich will' angemessener gefunden.
    Nein! Eben nicht! Brambach hat den Satz absichtlich so gesetzt. Und er stimmt!

    Herzlichen Nasswettergruss zu dir an den Maschsee
    Hausfrau Hanna Basel

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