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05 März 2013

Selbstbestimmung oder Sorgfaltspflicht

Ganz still und unbeweglich, als ob sie schliefe, lag sie im nassen Hain neben dem Spazierweg. Der eine Schuh hatte sich in einer Brombeerranke verfangen. Und so musste sie gestrauchelt und gestürzt sein und konnte aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen.
Ich fand die alte Dame gestern auf dem Frühlingsspaziergang.
Sie war nicht verletzt. Und mit viel Einsatz, Anstrengung und Anweisungen gelang es, dass sie wieder auf die Beine kam. Wenn auch auf sehr unsichere.
Als sie dann sicher auf einer Ruhebank sass, konnte ich in der Umgebung Hilfe holen.
Eine nette, jüngere Frau war zuhause und bot ihr an, sie im Auto nach Hause zu fahren. Hoch oben am Berg war das. Aber eigensinnig und charmant zugleich meinte die Dame, sie wolle nicht nach Hause, sondern zuerst noch in die Kirche, in deren Stille und Schönheit sie eine Weile bleiben wolle. Sie könne dann allein nach Hause.
Das liessen wir nicht zu.

PS. Wie sie den weiten und steilen Weg hinuntergeschafft hatte zuvor, blieb ein Rätsel...



2 Kommentare:

  1. ...im ersten Lesemoment dachte ich, da wäre eine Tote aufgefunden worden....Glück hatte sie...

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  2. Ja, sie hatte Glück, die tollkühne Wandersfrau,
    liebe Frau Wildgans,
    und vielleicht auch einen Schutzengel...

    Herzlich Hausfrau Hanna

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