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29.01.2017

Im engen Tal...


Ich bin wieder einmal zu Besuch im engen Tal, wo ich aufgewachsen bin. 
Wir machen einen Dorfrundgang,
Alles hat sich verändert. Ein normaler Vorgang,
Im damaligen Konsum, wo die Chefin des Personals 'erste Verkäuferin' hiess, ist längst schon ein anderes Geschäft eingezogen. Genauso in den beiden Schuhgeschäften, die sich links und rechts der Hauptstrasse praktisch gegenüber befanden. Im einen, in dem ein Fussröntgenapparat stand und dessen Besitzer ein Mann war, gingen die betuchten Leute ihre Schuhe kaufen. Im andern, das von einer Frau geführt wurde, die weniger betuchten. 
Schuh war nicht gleich Schuh - darauf wurde Wert gelegt!
Zwei Bäckereien und zwei Metzgereien hatte es damals. Und einen feinen Tuchladen, in dem man sich die Kleider massanfertigen lassen konnte. 
Das 'Jägerstübli', in dem die Männer am Feierabend und am Wochenende das Dorfleben durchnahmen und ein Bier nach dem andern stürzten, steht heute leer und sieht verlottert aus.
Im Vorgarten eines der alten Wohnhäuser an der Hauptstrasse haben Kinder oder Erwachsene einen kleinen Schneemann gebaut.
Einen vaterländischen. 
Da hat sich nichts geändert.
Oben im engen Tal...










4 Kommentare:

  1. So, so. So war es also im engen Tal. Hier im tiefen Tal war es wohl nicht anders, obwohl ich weitab im etwas weiteren Rheintal aufgewachsen bin.
    Auch hier ist das "Jägerstübli" geschlossen und die meisten Geschäfte sind nach und nach wegen Nichtrentierens dem Druck der Grossverteiler gewichen. Geblieben ist einzig ein Volg-Laden, der sich noch knapp halten kann.
    Tja, aber süss ist der kleine Schnee-Beppi schon. Und das Landleben ist nach wie vor etwas Beruhigendes.
    Ich hoffe, Sie konnten den Besuch geniessen, liebe Hausfrau Hanna.
    Frohen Gruss vom Tal in die Stadt,
    Frau Quer

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  2. Ich genoss den Besuch in meiner alten Heimat,
    liebe Frau Quer,
    in vollen Zügen. Und vielen Erinnerungen...
    Ja, das Laden'sterben' in den Dörfern - das sind unschöne Tatsachen.
    Der Weg zum nächsten Supermarkt/Einkaufszentrum ist so bequem machbar mit dem Auto...

    Übrigens ist es kein Schnee-Bebbi!
    Da würde jeder Landschäftler hoch springen!!
    Ein Bebbi ist nämlich ein Basler!!!
    Und somit etwas ganz Anderes... ;)

    Herzlichen Sonntagsgruss zu Ihnen in den Nachbarkanton
    Bebbifrau (mit Landwurzeln) Hanna

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  3. welch schöne lebendige beschreibung samt eidgenössischem schneemann, ganz wunderhübsch! mir kam auch gleich noch eine "ach damals wars"-erinnerung beim lesen des wortes "Fußröntgenapparat", ja, so was hatten wir auch in unserem schuhladen. gleich war wieder der geruch nach leder in meiner nase...
    einen schönen sonntag wünscht
    Sylvia

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  4. So ist das,
    liebe Sylvia,
    wenn man im Alter auf einem Spaziergang im Dorf der Kindheit plötzlich von Erinnerungen 'heim'gesucht wird:
    Es ergibt sich wie von selbst eine Geschichte...
    In diesen (später als gefährlich eingestuften) Röntgenapparat streckten wir die Füsse besonders gern, weil die Zehen so lustig aussahen, wenn wir sie bewegten mussten ;)

    Ja, das enge Tal!

    Einen guten Start in die neue Woche und einen herzlichen Gruss
    Hausfrau Hanna

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