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23 August 2022

Zwischen zwei Haltestellen (151)

Die Freie Strasse im Zentrum der Stadt
ist seit geraumer Zeit eine grosse Baustelle.
Für Autos und Fahrräder gilt ein Fahrverbot...

 

Als ich neben der Absperrung durchgehe,
fährt ein Radfahrer wie irr an mir vorbei und touchiert mich beinahe.
Ich erschrecke, mache einen Schritt zur Seite  
und rufe ihm ein Schimpfwort nach.
Was er glücklicherweise nicht hört, da er Kopfhörer trägt. 
Dafür hört es ein anderer Fussgänger, der auf mich zukommt.
Er habe sich vorhin ebenfalls sehr erschreckt, spricht er mich an.
Ein Wort gibt das andere, und schon sind wir mitten in einem Gespräch.
Der Mann, ein Berufsmusiker, wohnt und lebt seit vielen Jahren in Hamburg,
kommt jedoch immer wieder gern nach Basel,
um sich mit  Musikerfreunden zum gemeinsamen Spiel zu treffen.
Als wir uns verabschieden meint er fröhlich:
"Basels Zentrum ist so klein. Vielleicht treffen wir uns irgendwann zufällig wieder!"
"Das ist durchaus möglich! Und wissen Sie was? Dann spielen Sie für mich
 hier in der Freien Strasse das Klarinettenkonzert von Mozart!"
Lachend stimmt er zu.
Dann gehen wir weiter, er seinen und ich meinen Weg...








8 Kommentare:

  1. dieses konzert wünsche ich ihnen gerne. so konnte die aufregung sich im gespräch abbauen, geteilter schreck ist vielleicht auch halber schreck. lieben gruß, roswitha

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    1. So war es tatsächlich,
      liebe Roswitha,
      der geteilte (und angesprochene) Schreck löste sich im Nu auf.
      Und das spannende Gespräch mit dem Lachen am Schluss war und tat ebenfalls gut :)

      Lieben Gruss in die Mitte der Woche
      Hausfrau Hanna

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  2. Solche Begegnungen (nein, nicht die mit dem Velofahrer) sind herzerfrischend und bestens geeignet, Wut oder Entrüstung abzubauen.
    Wer weiss, liebe Hausfrau Hanna, ob Sie den Musiker nicht gelegentlich wieder treffen...
    Einen schönen Nachmittag wünscht Ihnen
    Frau Quer

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    1. Sie bringen es,
      liebe Frau Quer,
      ebenfalls auf den Punkt. Ja, gute und empathische Gespräche können so viel bewirken.
      Das mit dem zufälligen Treffen hat einen Haken:
      Ich glaube nicht, dass ich den Klarinettisten wieder erkennen
      würde ;)

      Einen schönen Mittwoch und liebe Grüsse aus der Stadt
      Hausfrau Hanna

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  3. "touchieren" ist ein schönes Wort!
    Das Zufallstreffen im Lebenszwischenraum, so wunderbar!
    meint Sonja

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    1. Und du,
      liebe Sonja,
      hast einmal mehr ein schönes Wort gefunden:
      Lebenszwischenraum! :)
      So vieles hat da Platz...

      Lieben Gruss
      Hausfrau Hanna

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  4. Solche Begegnungen sind's, die mir durchaus das eine oder andere Mal den Tag erhellen, wenn ich regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin.
    Manchmal ergeben sich Gespräche mit zuvor völlig Unbekannten - und nicht selten, dass man mit einem Lächeln im Gesicht auseinandergeht.
    Allerdings wurde mir noch nie ein Musikstück versprochen ;-)
    Sehr schön, wenn sich Menschen auf diese Weise gegenseitig erfreuen können!
    Ganz liebe Grüße!

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    1. Diese Gespräche,
      liebe/r C Stern,
      die sich zufällig und spontan ergeben im öffentlichen Raum mit unbekannten Menschen, die ich wohl nie mehr sehe, erlebe ich auch als etwas sehr Bereicherndes und Schönes.
      Und wenn dann noch ein Strassenkonzert stattfindet... ;))

      Liebe Grüsse
      Hausfrau Hanna

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