Seit über zehn Jahren (das Buch erschien 2000!) steht die Biografie über die österreichische Autorin Marlen Haushofer ungelesen in meinem Büchergestell...
Nun bin ich am Lesen:
Gut dreissig Jahre ist es her, dass ich Marlen Haushofers bekanntesten Roman 'Die Wand' gelesen habe.
Ich erinnere mich, dass mich damals das Buch sehr mitgenommen und beklemmende Gefühle ausgelöst hat, obwohl handlungsmässig nicht viel passiert ist:
Eine Frau, die mit ihrem Hund allein im Wald ist und plötzlich merkt, dass um den Wald herum eine Wand ist, die sie nicht durchbrechen kann. Sie ist eingeschlossen.
Die Welt ausserhalb gibt es nicht mehr. Es gelingt ihr, zu überleben.
PS. Ich nehme mir vor, das Buch nochmals, mit all den vielen Jahren dazwischen, zu lesen.
PPS. Weil das Kernthema, unsere verlorene Beziehung zur Kreatur und zur Natur, auch heute noch aktuell ist. Vielleicht mehr denn je...
Ich habe "Die Wand" als Film gesehen und vieles daran erinnerte mich an eine Bild gewordene Depression. Nur der Schluss passt nicht recht, das wäre für eine Depressive zuviel Handlungsfähigkeit. Eindringliche Story. Die Biographie ist wahrscheinlich spannend. Wie kommt man auf solche Ideen?
AntwortenLöschenIch habe den Film nicht gesehen,
AntwortenLöschenliebe Anhora,
und zu deiner Frage habe ich in der Biografie dies hier gefunden:
(...) 'Der Einfall zu diesem Buch hat eine literarisch etwas anrüchig anmutende Geschichte, entstammt er doch aus einem sogenannten Schundheft.'
Was heisst, Marlen Haushofer hatte eine Schwäche für Krimis, Groschenromane und Science Fiction und entnahm die Idee zum Roman aus einem utopischen Lesestoff mit dem Titel 'Die gläserene Kuppel'...
Herzlichen Gruss
Hausfrau Hanna
Was macht einen Groschenroman zum Groschenroman? Der Schreibstil. Es ist sicher nicht der Inhalt, sonst müsste auch Shakespeare zu den Schundroman-Autoren gehören.
AntwortenLöschenMarlen Haushofer hat aus der Geschichte etwas Geniales gemacht, oder der Groschenromanautor hat aus einer genialen Geschichte Schund gemacht. ;-)