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26 August 2016

Doppelgänger!


Letzte Woche auf der Gerschnialp oberhalb von Engelberg.
Wir kamen am späten Nachmittag von einer Wanderung zurück.
Im Zauberwald, der mich etwas an die Wälder in Schweden erinnerte, sahen wir plötzlich Pilze.
Dann der begeisterte Ausruf von Pilzkenner Hausmann Hanna:

"Steinpilze!"



Ich weiss, ich weiss, Pilze sollten n i e in Plastik eingepackt werden. Aber da es nur noch knappe fünf Minuten bis zum Hotel dauerte, war der Plastikbeutel zum Aufbewahren völlig in Ordnung.
Der Besitzer des Hotels, der zugleich auch der Koch war, kam in die Gaststube, und wir übergaben ihm den kostbaren Fund für das Nachtessen.
Dann die grosse Ernüchterung: "Steinpilze?" lachte er, "versuchen Sie mal!"
Hausmann Hanna zupfte sich ein Stückchen aus einem der Pilze heraus und schob es in den Mund.
Verzog das Gesicht. Und alles war klar.
Es waren Gallenröhrlinge. Die bitteren Doppelgänger des Steinpilzes.
Der Koch verschwand kurz in der Küche und kam zurück mit einem kleinen Korb voller selbstgepflückter Pilze.

PS. Zum Abendessen gab es dann Rahmschnitzel mit Eierschwämmchen. Und Steinpilzen;)
PPS. Das Essen hat sehr fein geschmeckt!


10 Kommentare:

  1. Das wäre wohl zu schön gewesen...
    Ein Grund mehr, dass ich die Finger von den Pilzen lasse, zumal mein Pilzunwissen das Wissen pilzhoch überragt... ;-)
    Aber es gab dann ja doch noch ein kulinarisches Happyend.
    Das ist schön.

    Herzlichen Gruss,
    Frau Q.

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  2. Zu Ihrer Beruhigung,
    liebe Frau Q.,
    der Gallenröhrling ist n i c h t giftig, sondern 'nur' bitter!
    Und ich halte es genauso wie Sie:
    Finger weg von Pilzen!
    Wir haben zu dritt jedoch sehr gelacht über diese Verwechslung. Die zum Glück ohne Folgen blieb.

    Herzlichen Gruss,
    Frau Hanna auf dem Lande

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  3. diese pilze! lecker find ich sie, aber auch ich habe einen großen respekt davor. nur die maronen, die kenn ich gut, und die pfifferlinge. aber sonst:finger weg! wie schön, dass es dann doch noch ein feines pilzgericht gab!
    herzliche sonnengrüße
    Sylvia

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  4. Ach Hausfrau Hanna, hätten Sie doch vor dem Pilze sammeln diesen Blogbeitrag gelesen:
    https://flohnmobil.wordpress.com/2014/08/30/und-die-finte-ist/
    Kleiner Tipp an den Angetrauten: Gallenröhrlinge sind immer leicht dreckig-rosa. Die Sache mit dem Probieren haben Sie ja mittlerweile selbst erfahren. Ein klein wenig daran schlecken reicht übrigens auch schon aus, um die widerliche Bitterkeit zu erkennen oder umgekehrt sicher zu sein, dass es ein Steinpilz ist.
    Grüessli
    Bea

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  5. Als ich das Bild sah, dachte ich im ersten Augenblick, du hast ein Hühnchen aufgeschnitten und fotografiert ...
    Also die Dinger sehen so aus, wie sie heißen: Gallenröhrlich passt. Und Pilze ess ich nur, wenn ich sie vom Händler meines Vertrauens gekauft habe. Hab noch nie einen selbst gepflückt.

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  6. Ich kenne deren drei,
    liebe Sylvia,
    Bovist, Pfifferling (bei uns der Eierschwamm) und Schopftintling.
    Pilzgerichte können etwas Feines sein - mit der nötigen Vorsicht...

    Herzlichen Gruss nordwärts
    Landfrau Hanna


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  7. Mit etwas Fantasie,
    liebe Anhora,
    ist es tatsächlich ein Hühnchen...;)
    Und ein Händler des Vertrauens, bei dem bedenkenlos eingekauft werden kann, ist für Pilzliebhaber ohne Kenntnisse Gold wert:)!

    Herzlichen Gruss ins Nachbarland
    Hausfrau Hanna

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  8. I C H doch nicht,
    liebe Frau Flohnmobil,
    Hausmann Hanna hätte den Bericht lesen müssen!!!
    Auch wenn es zu spät ist, ich habe ihm den Link soeben weitergemailt.
    Nur für den Fall, dass...


    Herzlichen Dank für den Pilzpost und einen ebensolchen Gruss vom Land
    Hausfrau Hanna

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  9. "Öberall heds Pilzli draa, Pilzli draa, Pilzli draa..." (Peach Weber)
    Da bin ich ja heilfroh, liebe Hausfrau Hanna mit Hausmann, dass ihr bloss den Gallenröhrling mit dem Steinpilz und nicht den Knollenblätterpilz mit dem Champignon verwechselt habt! Dazu eine wahre Geschichte: Während meiner Tätigkeit als Pflegefachmann wurden einmal ein Mann und eine Frau mit Pilzvergiftung ins Kantonsspital eingeliefert. Sie hatten im Garten ihres Ferienhäuschens Pilze gepflückt und danach zubereitet. Unglücklicherweise waren die beiden in ihrer Sehkraft schon etwas eingeschränkt, so dass sie statt der vermeintlichen Champignons ein Gericht aus Knollenblätterpilzen zubereiteten und verzehrten. Die beiden wurden ins gleiche Zimmer gelegt und mit hochspezifischen Medikamenten behandelt. Erst in den folgenden Tagen stellte sich heraus, dass die beiden längst geschieden waren und sich bloss noch das Ferienhaus teilten. Sie hatten beides überlebt, sowohl die Pilzvergiftung, als auch den gemeinsamen Aufenthalt im gleichen Spitalzimmer...

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  10. Das muss Gedankenübertragung gewesen sein,
    lieber Katino,
    war Peach Weber mit seinen geklopften Sprüche eben erst Thema bei uns... ;)

    Wahre Geschichten sind immer die besten!
    Und wenn Geschiedene sich immer noch ein Ferienhaus teilen können und zusammen in die Pilze gehen, dann sage ich einfach nur anerkennend: Schappo!!!

    Mit einem herzlichen Gruss an die Station
    Hausfrau Hanna

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