Gestern im Tram.
Es ist gut besetzt.
Ganz hinten hat es neben einem Mann noch einen freien Platz. Und da setze ich mich mit der Einkaufstasche hin.
Was heisst setzen?
Ich mache mich klein und schmal und klemme mich auf den halben Sitz daneben.
Der Mann sitzt seelenruhig da. Die Hände vor dem Bauch gefaltet. Die Beine weit auseinander gestellt.
Warum sitzen Männer so da? Warum beanspruchen Männer Platz, der ihnen nicht zusteht?
Ich spüre, wie Ärger hochsteigt.
Dann mache ich reflexartig etwas, was ich noch nie gemacht habe:
Ich hebe den linken Fuss, bewege das Bein zielgerichtet zur Seite und verkleinere dem Mann den Raum.
Sofort zieht er sein rechtes Bein an.
Dann sitzt er wieder da wie vorher. Stoisch und mit über dem Bauch gefalteten Händen.
Ich jedoch habe den ganzen Sitz für mich...
PS. Ein Bild gibt es heute nicht!
Wow, starke Frau und mutig.
AntwortenLöschenWas hättest du wohl mit mir gemacht gestern? Ich bin hier hinten in die leere Tram angestiegen, habe den Rucksack auf den Platz neben mir gelegt (war einer von 200 leeren Plätzen)... und bin eingeschlafen. Als ich erwachte, was fast nur noch der Platz meines Rucksackes menschenleer. Peinlich war das, aber es hat keiner was gesagt.
E schöne Samstig! 🤗
Gut gemacht, liebe Hausfrau Hanna. Manchmal muss man sein gutes Recht einfordern - und wenn es mit dem Ellbogen oder auch dem Bein ist.
AntwortenLöschenZivilcourage nennt man das: :-)
Haben Sie ein fröhliches Wochenende, am Rhein oder wo auch immer!
Liebe Grüsse,
Donna Quer (stark erkältet)
Warum Männer so sitzen? Na, weil sie es können! Solange Frauen sich klein machen, haben Männer mehr Platz. Was natürlich nicht für alle Männer gilt, aber was du beschreibst, kennt wohl jeder. Du hast jedenfalls gut reagiert! :-)
AntwortenLöschenIch hätte wohl,
AntwortenLöschenliebe Frau Wind,
(wie die andern Fahrgäste es auch taten) verständnisvoll genickt und dich weiter schlafen lassen.
Oder hätte ich dir wohl freundlich auf die Schulter getippt und gesagt: "Entschuldigung, ist der Platz hier noch frei?"
Tja ;)
Herzlichen Gruss in den Sonn- und Muttertag
von der unausgeschlafenen Hausfrau Hanna
Eigentlich gehöre ich ja eher,
AntwortenLöschenliebe Frau Quer,
zu jenen, die etwas sagen oder ansprechen. Und nicht 'tätlich' werden.
Und so war das wohl eher mangelnde Impulskontrolle als Zivilcourage...
Liebe Grüsse zu Ihnen (vom Land wieder zurück in der Stadt)
Hausfrau Hanna
Endlich erklärt mir mal jemand,
AntwortenLöschenliebe Anhora,
warum manche/viele Männer so breit dasitzen: Weil sie es können!
Das überzeugt mich völlig ;)
Danke für die Erklärung und ein fröhliches Grüssle über die Grenze
Hausfrau Hanna
... und alles ohne Worte!
AntwortenLöschenGeschätzte Hausfrau Hanna.... ein Bild ist bei dieser Szene rein gar nicht nötig.... habe die Geschichte als Kurzfilmchen genossen!
Merci vielmol
Madame S., die gerade einen kleinen Leistungseinbruch verzeichnen muss!
Oh,
AntwortenLöschenma chère Madame S.,
ich sehe die Szene im Tram wie ein Stummfilmchen soeben auch nochmals vor mir ;)
Ich habe heute nicht nur einen Leistungseinbruch, ich habe einen richtigen Leistungsabfall! Muss die verspätete Frühjahrsmüdigkeit sein, die mich eingeholt hat...
Kein plaisir!
Einen lieben Gruss und trinken Sie einen starken café!
Hausfrau Hanna