Eine Lyrikerin, die leider in der Deutschschweiz wenig bekannt ist, ist Luisa Famos.
Da sie ihre Gedichte in Vallader, der Sprache ihres heimatlichen Unterengadins, geschrieben hat, mag das der Grund sein, obwohl ihre Gedichte seit Mitte der 90er-Jahre ins Deutsche übersetzt sind.
Ich erinnere mich nicht mehr, wann genau ich ihr, bzw. ihren stillen Gedichten zum ersten Mal begegnet bin.
Ich weiss nur, dass ich mich sofort angesprochen fühlte.
Vielleicht, weil Luisa Famos es vermochte, in knappen, unverklärten und einfachen Worten das Geheimnisvolle des Lebens, aber auch die alltäglichen Augenblicke zu beschreiben.
Vielleicht, weil mich der Klang und die Musikalität ihrer Sprache aufhorchen liess.
Vielleicht, weil ich ihre Bilder zu entschlüsseln vermochte und von ihnen tief angerührt wurde.
Luisa Famos hätte in diesem Sommer ihren 80.Geburtstag feiern können.
Leider starb sie bereits 1974 an einer schweren Krankheit.
Aus ihrem Gedicht 'Jahreszeiten-Saschuns' pflücke ich den Herbst heraus - weil diese Jahreszeit zu mir gehört und ich sie so sehr mag:
HERBST
Mein Tag wird kurz
Meine Nacht bestirnt sich
mit tieferen Wünschen.
UTUON
Meis di dvainta cuort
Mia not plü stailida
Cun profuonds desideris.
Liebe Hanna, ich mag auch den Herbst und er ist meine Geburtstagsjahreszeit:-)Am meisten mag ich es aber, dass wir überhaupt die verschiedenen Jahrezeiten haben...
AntwortenLöschenDie Gedichte sind wunderschön und romanisch ist eine sehr klangvolle, weiche (je nach Ort und Dialekt) Sprache, die ich in meiner Zeit in der Schweiz nicht nur oft, sondern auch immer sehr gern gehört habe. Danke für die schöne Erinnerung daran...
As liabs Grüassli, Andrea
Gern geschehen,
AntwortenLöschenliebe Andrea!
Und dir schicke ich herbstbunte Geburtstagswünsche den Rhein hinunter und ebenfalls
ganz liebi Grüess
Hausfrau Hanna