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09 März 2012

Aus Liebe


Vor einem Antiquariat in der Altstadt.
Hinter der grossen Schaufensterscheibe liegen ordentlich nebeneinander Bücher mit jahrzehntealten Gebrauchsspuren.
Mein Blick bleibt auf den ausgestellten Kinder- und Bilderbüchern haften.
Wandert dann weiter zu einem Poesiealbum.
Es ist aufgeschlagen.
Ich betrachte erst das bunte Blumenbild und lese dann den Spruch, den ein vielleicht 11-12-jähriges Mädchen damals in den Dreissigerjahren seiner Freundin ausgesucht hat.
Erstaunen setzt sich auf meinem Gesicht fest.
Gestochen scharf, in wunderschönen mit Feder geschriebenen Buchstaben steht nämlich da:

Aus Liebe

Wenn ich einst im Grabe ruh
Und meine Hand verwesen
So kannst du hier in diesem Buch
Die Schrift von mir noch lesen.


Gewidmet von Klara






5 Kommentare:

  1. Das klingt echt, innig, unkitschig- von daher wohl auch Dein Staunen? Wenn in diese heutigen Freundebücher ein Kind so etwas schreiben würde, hätte es wohl ein Problem...?
    Gruß von Sonja

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  2. Es war das Unverstellte, Einfache, Natürliche und die altmodisch anmutende Wortwahl,
    liebe Frau Wildgans,
    das mich berührte und staunen liess... Und dass es ein Mädchen war, das sich mit diesem Spruch verewigen wollte - und keine sich der Vergänglichkeit bewusste(re), erwachsene Person...
    Herzlich Hausfrau Hanna

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  3. Es gibt ja so beglückende Überraschungen manchmal: ein Staunen über die Jahrzehnte hinweg!

    Diese alten Poesiealben bewundere ich auch sehr!

    Liebe Grüsse ins Wochenende,
    Brigitte

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  4. Es gibt ja so beglückende Überraschungen manchmal: ein Staunen über die Jahrzehnte hinweg!

    Diese alten Poesiealben bewundere ich auch sehr!

    Liebe Grüsse ins Wochenende,
    Brigitte

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  5. Ein jahrzehntelanges Staunen, ja!
    Und die Frage dahinter,
    liebe Frau Quer,
    wer diese Klara wohl war, die ihrer Freundin 'in Liebe' diese Zeilen widmete. Und ob sie noch lebt...

    Herzlich grüsst zum Wochenende
    Hausfrau Hanna

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