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16 August 2013

Eine kleinkarierte Idylle...


"Schrebergärten sind Orte, an denen die Bünzlis (oder in Schweden die Medelsvenssons) ihre Grillfeste feiern. Und das unter den neugierigen Blicken der Nachbarn. Die zudem kritisch beobachten, ob die Hecken symmetrisch geschnitten, das Unkraut vertilgt und der Rasen auch rechtzeitig gemäht wird."

So sahen sie aus. Meine Vorurteile!

Seit letztem Sonntag nun ist alles anders.
'Die Grosse' lud nämlich ein zum Abschiedsfest in den Familien-Schrebergarten. Bald schon macht die Sechzehnjährige einen grossen Schritt hinaus aus der Familie und wird ein Jahr lang in einer Gastfamilie in England leben und dort die Schule besuchen.
Der Garten befand sich an wunderschöner Lage hoch über der Stadt.
Wir rochen an Rosen, die tatsächlich nach Rosen dufteten, betrachteten die Apfelbäumchen, die voller Früchte hingen, griffen an Zucchetti, die gross wie Keulen waren. Der Mangold war üppig im Wuchs und der blau blühende Borretsch eine Pracht.
Wir waren ziemlich überwältigt.
Der Grill räuchelte neben dem faluroten Holzhäuschen.
Und als wir dann alle um den Tisch im Freien sassen mit dem grillierten Fleisch und den Zucchettischeiben mit Feta auf dem Teller, breitete sich eine grosse Zufriedenheit aus.
Wir wähnten uns allein, genossen den schönen Sommerabend, und unser lautes Lachen erhob sich in den Himmel. Dann sahen wir, dass im Nachbargarten ein Mann werkelte.
"Das ist Hugo!" sagte 'die Grosse'.
Wir winkten Hugo fröhlich zu, und er winkte zurück.
Und damit war auch mein zweites Vorurteil vom Tisch...




4 Kommentare:

  1. Liebe Hausfrau Hanna,
    das passt genau zu meinen derzeitigen Gartensehnsüchten und meinem eigenen Werkeln im Garten. Für mich ist der Garten Therapie, für ganz viele scheint er das aktuell zu sein oder auch einfach nur der Wunsch, die Natur zurückzuerobern. Und Schrebergärten sind schon lange nicht mehr spießig.
    Google mal urban gardening und guck dir die Bilder an. Ich stöbere schon seit Tagen darin.
    Der "Großen" ganz viel Spaß und Erfolg in England!
    Liebe Grüße
    Jutta

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  2. Vorurteile sind da, um aufgelöst zu werden
    liebe Jutta,
    und das ist bei mir geschehen. Gründlich!
    Auch wenn ich selbst keinen Schrebergarten möchte (Arbeit...), Gast bin ich jederzeit gern.
    Und 'urban gardening' ist noch viel schöner, üppiger und farbige rals 'urban knitting' :))

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  3. Ja, man rümpft ja so schnell die Nase über etwas, das man nur vom Hörensagen kennt und sich vorschnell ein Urteil bildet. Wie gut, dass manchmal radikal aufgeräumt wird mit solchen Fehleinschätzungen, wie das bei dir so schön geschah!

    Auch von mir beste Wünsche an die "Grosse" für ihr Englandabenteuer.

    Unser "Engländer", der nun schon seit Jahren dort lebt und arbeitet, kommt morgen zurück - nur besuchsweise für ein paar Tage, versteht sich... :-)

    Herzliche Grüsse ins Wochenende,
    Brigitte

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  4. Ihr Kommentar hat eben so schön geklingelt,
    liebe Frau Quer,
    dass ich ihn gleich beantworte.
    Wenn einem schon die Gelegenheit geboten wird, in einer derart schönen Umgebung ein festgekralltes Vorurteil loszulassen, dann soll man es auch tun!
    Man wird belohnt mit neuen Erfahrungen :)

    Grüssen Sie Ihren 'Engländer' von mir und geniessen Sie die Zeit zusammen!

    Herzlich Hausfrau Hanna

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